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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition)
Autoren: Kajsa Arnold
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kariertes Hemd mit einem dunkelblauen T-Shirt darunter, Bluejeans und Converse. Ans Fenster hat er eine schwarze Lederjacke mit grauer Stoffkapuze gehängt. Nun, er sieht zwar nicht wie ein Landstreicher aus, aber die würden vermutlich auch nicht 1. Klasse fahren. Das blaue Hemd passt zu seinen hellblauen Augen, und wenn er mir nicht den letzten Nerv rauben würde, fände ich ihn sogar süß.
    »Und ? Bist du bald mit deiner Beobachtungstour fertig?«
    Seine Stimme reißt mich aus meinen Überlegungen und mir wird ganz heiß im Gesicht. Vermutlich bin ich jetzt wieder puterrot. Mist, erwischt!
    »Also, wohin fährst du?«
    Er scheint es mir noch nicht einmal übel zu nehmen, dass ich ihn so ungeniert gemustert habe, da will ich mal nicht so sein. »Paris.«
    Er nickt und als ich nichts weiter sage, fragt er: »Willst du nicht wissen, wohin ich fahre?«
    »Ich wüsste nicht warum.«
    »Nun, wo wir uns schon mal hier kennengelernt haben.« Er beugt sich vor und reicht mir die Hand. »Ich bin Henning und fahre auch nach Paris.«

 
     
     
    Na klasse, das war es wohl mit dem baldigen Ausstieg. Jetzt klebt er mir vermutlich für den Rest der Fahrt an der Backe und quatscht mir die Ohren voll. Dass diese Typen sich immer nur mit Vornamen vorstellen, als wären sie ohne Familiennamen in diese Welt geboren worden. Henning wie? Henning Junge? Henning Mensch?
    »Hallo Henning ... und wie weiter?«, frage ich.
    »Was weiter?«
    »Heißt du nur Henning?«
    Er lacht wieder. »Nein, natürlich habe ich auch einen Nachnamen, nur bringt er die Menschen immer zum Lachen.«
    »Wieso, heißt du Blödmann?«, rutscht es mir heraus und ich schlage mir erschrocken die Hand vor den Mund. Im ersten Moment denke ich, jetzt bin ich ihn los, doch dann lacht er. Laut und aus vollem Hals.
    »Du bist echt komisch, Golden Eye«, sagt er und grinst verwegen.
    »Warum nennst du mich so?«, frage ich genervt und rücke meine Brille zurecht. Ja, sorry, ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich eine Brille trage. Ohne sie bin ich blind wie ein Maulwurf. Normalerweise schaffe ich es, mich dahinter zu verstecken, doch dieser Henning scheint meine schlimmsten Seiten hervorzubringen. Er bringt mich irgendwie dazu, schneller zu sprechen als mein Gehirn arbeitet.
    »Deine Augen sind braun und habe n kleine goldene Sprenkel – darum Golden Eye.« Er lächelt nicht, sondern schaut mich ernst an.
    Ich muss schlucken und erwidere seinen Blick. »Also, sag schon, wie lautet dein N achname?«
    »Glück«, er grinst verlegen. »Meine Freunde nennen mich Lucky.«
    »Schön für deine Freunde.« Ich schaue aus dem Fenster. Lucky – der Name eines siebzehnjährigen Skaters.
    »Und wie ist deiner?«, fragt er ungeniert.
    »Maybach.«
    »Ich meine deinen Vornamen, nicht deine Automarke.«
    Er lächelt über seinen Witz. Als hätte ich den nicht schon oft gehört.
    »Alina.«
    »Hübscher Name. Passt zu dir, Lilly.«
    »Ja, hört sich ganz nach der Zicke an, die ich bin.« Auch das habe ich schon zu oft gehört.
    Der Schaffner erweist sich für mich als rettender Engel und unterbricht uns, als er nach den Fahrkarten fragt. Henning zückt sein Ticket und hält es dem Schaffner unter die Nase. Der Fahrschein wird gescannt und der Schaffner wendet sich mir zu. Ich suche hektisch in meiner Handtasche. Mist, ich weiß genau, dass ich ihn eingesteckt habe.
    »Reserviert?«, fragt Henning leise nach und ich werfe ihm einen bösen Blick zu.
    »Einen Moment noch, meine Freundin braucht für ihre Tasche einen Kompass«, witzelt Henning.
    »Findest du so was lustig?«, fauche ich ihn wütend an. Dieser Typ scheint wirklich das geistige Alter eines Teenagers zu haben.
    »Immer mit der Ruhe.« Die sonore Stimme des Schaffners beruhigt mich nicht sonderlich.
    »Ich habe ein Ticket und eine Reservierung«, brumme ich vor mich hin.
    »Ja, auf die Reservierung ist sie besonders stolz.«
    Ich könnte Henning den Hals umdrehen. Obwohl er nichts dafür kann, dass mein Ticket verschwunden ist, ist er der ideale Blitzableiter. Dann fällt es mir wieder ein: meine Jackentasche. Dort finde ich den Umschlag mit Fahrkarte und Reservierung. Erleichtert reiche ich dem Schaffner die Papiere.
    »Ich wünsche Ihnen beiden eine gute Weiterfahrt und schöne Tage in Paris.« Er lächelt uns an und widmet sich dem nächsten Fahrgast. Oh Gott, er denkt, Henning und ich gehören zusammen. Na toll, das kann ich nun nicht mehr richtigstellen.
    »Was sollte das gerade?«, frage ich und funkele mein
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