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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition)
Autoren: Kajsa Arnold
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irgendwo in ihrem Computer muss mein Name stehen.
    »Alina Maybach«, wiederhole ich.
    Ich blättere wild in meinem Reiseführer mit anhängendem Sprachführer für die ersten 5 Minuten in Paris.
    »Dschä reh serweh ün schambrä «, lese ich unbeholfen die Lautschrift unter den passenden Zeilen ab.
    »Je ne comprends pas!«, sagt sie und spricht viel zu schnell, als dass ich es auch nur im entferntesten verstehen kann. Aber näh pah schon wieder, das kann nichts Gutes bedeuten.
    » Palä vuh angläs uh allmon?«, versuche ich sie auf eine Sprachseite zu ziehen, auf der ich mich sicherer bewege.
    »Non«, kommt als Antwort.
    Nooo, na toll. Warum sprechen in Frankreich alle nur Französisch? Meine Augen füllen sich mit Tränen, oh, jetzt nur nicht weinen. Die Dame schaut mich einen Moment an, dann hebt sie den Finger. »Attendre, sʼ il vous plaît«, sagt sie und wählt eine Nummer des Haustelefons. Dann spricht sie schnell etwas auf Französisch in den Hörer und legt wieder auf.
    Ich stehe etwas hilflos in der Gegend herum und überlege, was ich tun könnte. Als Erstes fällt mir sofort Henning ein, doch diesen Gedanken verwerfe ich gleich wieder. Ich kenne ihn ja überhaupt nicht und wüsste auch nicht, wie er mir in dieser Situation helfen könnte. Eine junge Frau kommt eine Treppe heruntergelaufen und lächelt freundlich.
    »Guten Tag, Mademoiselle, wie kann ich Ihnen helfen?«
    Oh Gott, ein deutsches Wort, danke, danke lieber Gott.
    »Guten Tag«, grüße ich freundlich und möchte mich ihr am liebsten zu Füßen werfen. »Ich habe ein Zimmer reserviert auf den Namen Alina Maybach.«
    Die junge Frau schaut ebenfalls in dem Computer nach. »Tut mir leid, aber es liegt keine Reservierung unter diesem Namen vor.«
    Ich deute auf den Zettel. »Das ist die Reservierung.«
    » Oh nein, Mademoiselle, das ist das Schreiben, mit dem wir bedauern, Ihnen keine Reservierung anbieten zu können..«
    Ich fasse es nicht. »Okay, dann hätte ich ganz einfach ein Zimmer, egal was es kostet.«
    Sie schaut mit bedauernd an. »Wir haben zurzeit kein Zimmer frei, es ist Saison und wir sind komplett ausgebucht.«
    Ich kann nicht glauben, was ich da höre. »Kein Zimmer«, stammel e ich leise.
    Sie schüttelt den Kopf. »Tut mir leid , und ich glaube auch nicht, dass Sie zurzeit in Paris ein freies Zimmer finden werden. Es gibt einige Kongresse und wir haben Osterferien.«
    Ich nicke und lasse mich auf meinem Koffer nieder. Ich glaube es nicht. Jetzt kommen die Tränen doch und laufen mir das Gesicht herunter.
    Die ältere Dame kramt in einer Schublade, zieht ein sauberes Papiertaschentuch heraus und reicht es mir. Ich bedanke mich mit einem kleinen »Merci«, wische über mein Gesicht und putze die Nase. Die Tür öffnet sich und ich wünschte Henning käme herein, aber es ist nur ein junges Pärchen, das ihren Zimmerschlüssel am Empfang abholt. Na klasse, die haben ein Zimmer und konnten vermutlich auch lesen, was auf ihrem Wisch stand. Anders als ich, die ich nun ohne Zimmer dastehe. Schon wieder laufen die Tränen. Stumm schauen die beiden Frauen auf mich herunter und ich verstehe schon. Schwerfällig stehe ich auf, nehme meinen Koffer und verlasse die kleine Pension.
     
    Mittlerweile ist es schon später Nachmittag. Ich sitze mit meinem Koffer auf der Plattform vor dem Eiffelturm und suche mit meinem Smartphone nach einer Zugverbindung zurück nach Deutschland, bis ich feststelle, dass der nächste Zug erst am nächsten Morgen geht. Irgendwie scheint sich wirklich alles gegen mich verschworen zu haben. Ich habe keine Ahnung, wie ich die Nacht hier in Paris verbringen soll. Ob es Restaurants gibt, die die ganze Nacht geöffnet haben? Ich will auf keinen Fall die Nacht hier draußen verbringen. Ich habe 96 Hours mit Liam Neeson gesehen, nein danke, ich möchte wirklich nicht gekidnapped werden.
    Um mich herum wimmelt es nur so von fröhlichen Touristen, die pausenlos Fotos schießen und sich prächtig amüsieren. Einige schauen mich merkwürdig an und umrunden mich und meinen Koffer. Oh Gott, was soll ich nur machen ? Ich kann nur hoffen, dass es niemand auf meinen Koffer oder meine Tasche abgesehen hat.
    Nur ganz leise dringen bekannte Töne zu mir durch. Crack the Shutters von Snow Patrol , bis ich realisiere, dass es mein Handy ist. Wenn das wieder Tom ist, wird er leider die ganz Bandbreite meiner miesen Laune zu spüren bekommen.
    Ich nehme das Gespräch an, ohne richtig zu schauen, wer es ist, damit die Verbindung nicht
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