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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer
Autoren: K. H. Scheer
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er­schei­nen – zu er­schei­nen …«
    Ich fühl­te den plötz­lich ein­tre­ten­den Sug­ge­s­tiv­zwang, brauch te ihn aber auch dies­mal nicht zu be­fol­gen.
    »Ste­hen­blei­ben, He­dsche­nin«, schrie Han­ni­bal au­ßer sich. »Sie sol­len ste­hen­blei­ben!«
    Ich dreh­te mich um. He­dsche­nin rann­te auf die Tür zu. Sei­ne Pa­ra-Im­mu­ni­tät war den Kräf­ten ei­nes Sag­hon doch nicht ge­wach­sen, ob­wohl wir uns al­le Mü­he zu ei­ner Sta­bi­li­sie­rung ge­ge­ben hat­ten.
    Ehe er den Öff­nungs­schal­ter be­tä­ti­gen konn­te, hat­te ich sei­nen schwe­ren Nar­ko­se­strah­ler er­grif­fen, ihn auf schwächs­te Leis­tung ge­schal­tet und ab­ge­drückt.
    Der At­lan­ter brach zu­sam­men, war aber von dem Be­fehl der­art be­ses­sen, daß er nicht ein­mal voll be­täubt war. Sei­ne Glie­der be­weg­ten sich noch. Ich feu­er­te er­neut. Nun lag er still.
    Wir ver­lo­ren kein Wort mehr. He­dsche­nin leb­te, war vor­erst in Si­cher­heit, aber noch nicht vor Sag­hons Zu­griff ge­ret­tet.
    Auf den Bild­schir­men der Ba­sis­be­ob­ach­tung konn­te ich se­hen, wie die an­de­ren Men­schen in die große Vor­hal­le eil­ten. Dort stell­ten sie sich auf. Spe­zi­al­ro­bo­ter be­gan­nen mit der Iden­ti­täts­kon­trol­le.
    In we­ni­gen Au­gen­bli­cken wür­den sie »wis­sen«, daß drei Män­ner fehl­ten. Das konn­te Sag­hon nicht dul­den, es sei denn, die­se drei Per­so­nen wa­ren tot. Und ge­nau das woll­ten wir vor­täu­schen.
    Wir zo­gen He­dsche­nin an den vor­be­rei­te­ten Ort. Als er hin­ter dem Schalt­tisch in De­ckung lag, zün­de­te ich mit ei­nem Te­le­pa­thi­eim­puls die schon vor zwei Ta­gen vor­be­rei­te­ten und an vier Stel­len ein­ge­bau­ten Spreng­la­dun­gen. Wenn un­se­re Be­rech­nun­gen stimm­ten, muß­ten die her­ab­reg­nen­den Ge­steins­mas­sen einen Teil des stäh­ler­nen Schalt­ti­sches ver­schüt­ten.
    Über uns krach­te es. Dann pol­ter­ten ver­schie­den große Fel­strüm­mer von oben, dröhn­ten auf den Stahl und auf den Fuß­bo­den. Wir war­te­ten, bis die lo­sen Res­te nach­ge­brö­ckelt wa­ren. Dann war es so­weit.
    Der dich­te Staub hat­te un­se­re Uni­for­men und Ge­sich­ter be­deckt. Wir räum­ten ei­ni­ge Trüm­mer zur Sei­te, such­ten und fan­den die Hohl­räu­me des Schalt­ti­sches und zwäng­ten uns da­zwi­schen.
    He­dsche­nin deck­ten wir mit Ge­röll und Fels­stücken so weit ab, daß nur noch sein ver­zerr­tes Ge­sicht und ei­ne Hand dar­aus her­vor­rag­ten.
    Han­ni­bals Farb­sprü­her zisch­te. Se­kun­den spä­ter war He­dschen­ins Ge­sicht »blut­über­strömt«.
    Wir tarn­ten uns zwi­schen den Trüm­mern, so gut es ging, und sprüh­ten uns eben­falls mit der dun­kel­ro­ten Sub­stanz ein. Auch sie ge­hör­te zur GWA-Aus­rüs­tung.
    Da­zu be­nö­tig­ten wir ei­ni­ge Zeit, aber ge­nau die­se Zeit ver­geu­de­te Sag­hon mit frucht­lo­sen Sug­ge­s­tiv­ru­fen und Zwangs­be­feh­len.
    Mei­ne Hoff­nung, er wür­de nicht nach uns su­chen las­sen, er­füll­te sich nicht. Nur Au­gen­bli­cke spä­ter leuch­te­te über der Strahl­schleu­se die ro­te Warn­lam­pe auf. Wir er­kann­ten, daß drau­ßen drei Mann von He­dschen­ins Spio­na­ge­ab­wehr an­ge­kom­men wa­ren.
    Sie stürm­ten in den stau­b­er­füll­ten Raum und schal­te­ten zu­erst die Kli­ma­an­la­ge ein. Die Ge­blä­se be­sei­tig­ten den Staub in we­ni­gen Au­gen­bli­cken.
    Dann sa­hen sie uns.
    Ich starr­te aus weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen in das ent­setz­te Ge­sicht je­nes jun­gen Of­fi­ziers, der uns das Schutz­git­ter ge­öff­net hat­te.
    Er be­rühr­te vor­sich­tig mei­ne Wan­ge, wand­te sich an­schei­nend er­schüt­tert ab und küm­mer­te sich um He­dsche­nin, der we­gen der bei­den Be­täu­bungs­schüs­se tat­säch­lich steif wie ein Brett und über­dies un­ter­kühlt war.
    »Tot, Lur­ca, al­le tot«, sag­te ein Mann des Kom­man­dos zu dem Wa­ch­of­fi­zier. »Sie sind ver­schüt­tet wor­den.«
    »Wie konn­te das pas­sie­ren?« frag­te der Of­fi­zier. »Wir sind doch für sol­che Fäl­le mit Au­to­mat-Fang­fel­dern ab­ge­si­chert.«
    Ich war froh, daß er die­sen hei­klen Punkt wie­der ver­gaß. Sag­hon rief
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