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Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Titel: Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
Autoren: Susan Mallery
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texanischen Himmel reckenden Glory‘s Gate sie nicht aufmuntern. Sie kämpfte mit zu vielen Gefühlen, die meisten davon schlechte, um die Architektur oder die beeindruckenden Säulen würdigen zu können. Sie war hin und her gerissen zwischen dem Kribbeln, das immer noch in ihrem Körper tobte, und Scham.
    Im Hauswirtschaftsraum, zog sie ihre Stiefel und Socken aus und schlüpfte in ein Paar Sandalen. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass der unverbindliche Sex im Freien sie weit hinter ihren Zeitplan zurückgeworfen hatte.
    Heute Nacht sollte eine Party stattfinden. Ein paar Hundert von Jeds engsten Freunden würden zwischen achtzehn und zwanzig Uhr auf einen Cocktail vorbeischauen. Ein gutes Dutzend der Mächtigen war mit einer Einladung zum anschließenden Dinner geadelt worden. Aber das Essen war nicht ihr Problem. Er würde mit ihnen in ein Restaurant gehen.
    Doch davor musste sie sicherstellen, dass alles an seinem Platz war. Die Party musste perfekt werden, alles andere wäre nicht akzeptabel. Die Titans machten ihre Sache anständig oder gar nicht.
    Sie ging in ihr Büro im Erdgeschoss, das sie dazu nutzte, die gesellschaftlichen Ereignisse, die Glory‘s Gate fünf- oder sechsmal im Monat zum Funkeln brachten, zu organisieren. Weiße abwischbare Tafeln bedeckten zwei der Wände. Das aufgedruckte Gitternetz erleichterte es ihr, die Details aller Veranstaltungen aufzuschreiben. Mit einem Blick hatte sie die Übersicht über vier verschiedene Festlichkeiten.
    Ihr Schreibtisch war sehr einfach gehalten - eine breite, schlichte Platte mit einem Computer und vielen Ablagekästen für ihre Unterlagen. In ihrem Rolodex waren alle Floristen, Cateringunternehmen, Musiker und Partyplaner im Umkreis von zweihundert Meilen verzeichnet.
    Die Schränke beherbergten Kopien von allen Feiern, die sie je in diesem Haus gegeben hatte. Mit einem Schnitt von fünf Veranstaltungen pro Monat über acht Jahre brauchte sie bald mehr Platz. Denn die Ordner enthielten mehr als nur die Menüfolge. Sie enthielten eine Gäste- und Getränkeliste, Dekorationen, Musikauswahl, Caterer und Personal sowie notierenswerte Besonderheiten wie Presseausschnitte und neu geknüpfte Kontakte.
    Die gleichen Informationen befanden sich auch auf ihrem Computer und konnten nach jeglichem Kriterium sortiert werden. Vor zwei Jahren war die Veranstaltungsbeauftragte des Weißen Hauses für einen zweitägigen Besuch vorbeigekommen und hatte sich ununterbrochen Notizen gemacht, als Skye ihr ihr System erklärte.
    Das ist nun wirklich kein Hexenwerk, dachte Skye, als sie in den Stuhl sank und sich dem Computer zuwandte. Es war noch nicht mal besonders interessant. Es war einfach das, was sie tat. Skye Titan - Meisterin der Partyplanung.
    »Das ist nicht fair«, murmelte sie laut. Sie wusste, dass ihr Job wichtig war. Wenn Jed noch einmal geheiratet hätte, hätte seine Frau diese Arbeit übernommen, aber er hatte nicht geheiratet, und so war es nur sinnvoll, dass eine seiner Töchter in die Bresche sprang. Weder Lexi noch Izzy waren im Geringsten interessiert gewesen, und hinzu kam, dass Skye beinahe zwei Jahre ein Schweizer Pensionat besucht hatte.
    Nichts davon ist wirklich wichtig, dachte sie, aber immerhin lenkte es sie ab. Denn wenn sie nicht über Serviettenfarben und Dekorationsideen nachdenken könnte, würde sie eventuell wieder anfangen, über Mitch nachzudenken.
    Sie wusste, dass er sie verletzen wollte. Und sie wusste sogar, warum. Diese Runde hatte er gewonnen. Na und? Sie würde es überleben. Irgendwann würden die harten Worte nicht mehr so sehr brennen. Und der Sex? Den würde sie einfach als »Willkommen zu Hause«-Geschenk betrachten. Einfach nur ein bisschen persönlicher als ein Strauß Blumen.
    Was ihre Gefühle anging, stand sie auf Messers Schneide. Auf der einen Seite lag der zynische Humor, auf der anderen ein emotionaler Zusammenbruch. Sie versuchte ihr Bestes, sich in sarkastischen Witz zu flüchten, denn Tränen wären überhaupt keine Lösung.
    Oh, aber sie hatte ihn so vermisst. Sie wusste, dass er das nicht glauben würde, und falls doch, würde es ihn nicht interessieren. Immerhin war sie diejenige gewesen, die ihn verlassen hatte, um einen anderen Mann zu heiraten. Einen, den sie nicht liebte. Sie war diejenige, die ihrer beider Herzen gebrochen hatte.
    »Genug«, schalt sie sich laut und stand auf. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass der Partyservice jede Sekunde eintreffen würde. Sie erreichte die
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