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Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr
Autoren: Unbekannt
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war, also ließ sie ihn normalerweise dann gleich allein. Aber diesmal hatte sie nur vorgegeben fortzugehen und stattdessen im Schatten verborgen gewartet.
    Seine Schmerzenslaute, die zu Beginn zunächst noch menschlich klangen, wurden tief tönender, kehliger, bis schließlich nur noch wildes Gebrüll erklang. Nicht imstande, das noch länger mit anzuhören, war sie aus der Schule hinaus in die finstere Nacht gestürmt und hatte sich bittere Vorwürfe gemacht. Irgendetwas hatte sie falsch gemacht, vielleicht die Anweisungen nicht genau genug gelesen, die Worte falsch betont oder irgendwas.

    Dann waren diese fünf blutrünstigen Höllenhunde in Sunnydale aufgetaucht. Wie ein Stein im Magen machte sich das Gefühl der Schuld in ihr breit. Statt Oz von seiner Lykanthropie zu befreien, hatte ihr Zauberspruch ein Rudel Höllenhunde in die Stadt gelockt! Sie wollte Giles nicht eingestehen, was sie getan hatte, aber sie merkte, dass ihr keine andere Wahl blieb. Er hatte immer wieder versucht, sie bei ihrem Umgang mit Magie zu zügeln, und verlangt, dass sie alles zuerst mit ihm besprach und nur unter seiner Aufsicht übte. Die Tatsache, dass sie einen so alten Zauber ganz allein ausprobiert hatte, würde ihm nicht besonders gefallen, vor allem, da sie nicht einmal wusste, ob der Spruch vollständig war. Aber jedes Mal, wenn sie versucht hatte, mit Giles zu sprechen, war er zu beschäftigt gewesen, sich um sie zu kümmern.
    Jetzt, nachdem alle fünf Höllenhunde erledigt waren, fühlte Willow sich zwar ein bisschen besser - immerhin konnten sie nun nicht in andere Städte weiterziehen und dort noch mehr Unheil anrichten -, aber trotzdem war sie immer noch wütend, dass der Zauberspruch Oz nicht geheilt hatte. Willow war es wichtig, sich mit Giles zu beraten. Es konnte ja sein, dass sie sich irrte. Vielleicht war der Zauber gar nicht fehlgeschlagen. Vielleicht wirkte er nur ganz einfach nicht. Giles würde das vermutlich wissen, aber sie wollte nur ungern riskieren, Worte wie >tut mir Leid, Willow, jetzt nicht< oder >können wir uns bitte später unterhalten zur Antwort zu bekommen. Derartiges hatte sie in letzter Zeit oft zu hören bekommen, und nicht nur von Giles. Und das war noch so eine Sache, die ihr im Moment zu schaffen machte.
    Normalerweise würden Oz und sie zusammen lernen, wenn die Prüfungen vor der Tür standen. Buffy und Xander und Cordelia würden sie um Hilfe bei der Vorbereitung für die Tests bitten. Buffy - die vor wichtigen Prüfungen üblicherweise in Panik geriet
    - hatte nach ihrem hohen Punktestand bei dem Eignungstest zwar an Selbstvertrauen gewonnen, trotzdem war sie immer noch keine Einser-Schülerin. Im Normalfall würde sie Willow um Rat fragen oder sie sogar bitten, mit ihr gemeinsam zu lernen.
    Stattdessen übte Oz mit Xander, Cordelia bereitete sich allein auf die Prüfungen vor, und was Buffy gerade trieb, wusste Willow noch nicht einmal.
    Aber es ging nicht nur um das Lernen. Es war, als würden die anderen kaum noch mit ihr reden. Nur wenn eine neue Form des Bösen seine scheußliche Fratze zeigte, schien es noch eine Art von Austausch zwischen ihr und ihren Freunden zu geben - dann, wenn sie sie brauchten, um im Internet nach Informationen zu suchen, oder auf der Suche nach einem passenden Zauberspruch oder -trank waren. Doch sonst schienen die anderen sie kaum noch wahrzunehmen. Genau wie Giles waren sie dauernd viel zu gestresst, sich mit ihr zu unterhalten oder nach Schulschluss noch irgendwas gemeinsam zu unternehmen. Sogar Oz, ihr eigener Freund, wirkte distanziert, wenn sie zusammen waren, als wäre er in Gedanken irgendwo anders. Oder als gäbe es tausend Dinge, die er gerade lieber täte.
    Das alles hatte sich während der vergangenen Woche langsam entwickelt, und es schien immer stärker zu werden ... da war eine fühlbare Kälte zwischen ihr und ihren Freunden, noch schlimmer zwischen ihr und Buffy. Willow wollte mit ihnen darüber sprechen, aber was nützte der Wille, wenn sie ihr nicht zuhörten oder keine Zeit für sie hatten? Während sie bei ihren anderen Freunden keinen Groll ihr gegenüber vermutete, wusste sie bei Buffy nicht, was sie von ihrem Verhalten halten sollte.
    Manchmal - und sie hasste den Gedanken - fürchtete sie sich vor Buffy. Und sie hatte keine Ahnung, warum.
    Schließlich hatte sie sich entschlossen, so viel wie nur möglich über Magie zu lernen.
    Vielleicht würde sich alles wieder normalisieren, wenn sie sich nützlich machte, und deshalb beschloss
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