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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa
Autoren: Anne McCaffrey
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Gewächs; sie wurden auch Kerzenbäume genannt.
    In dieser Jahreszeit waren sie von explosiver Brennbarkeit, und die Luft war dichtgeschwängert vom schweren, harzigen Rauch. Staub wirbelte unter dem Fahrzeug hervor, als sie sich hinter den Bunker schoben, der gerade eben erst mit Ackerbaugeräten ausgehoben und mit nacktem Erdreich bedeckt worden war. Der Fahrer setzte zurück, dann ließ sich das Fahrzeug auf seiner flexiblen Schürze nieder, während die Propeller weiterliefen und die Zielvorrichtung des Kanoniers knapp über die Grabenspitze hinauszeigte.
    »Guter Mann«, sagte Arnos und schlug ihm auf die Schulter, bevor er absprang und sich duckte, um den Bunker zu betreten.
    An einer Wand war ein Monitor befestigt, der die Bilder eines Aufnahmegerätes zeigte, das einen Kilometer die Straße hinauf stationiert war. Ein halbes Dutzend Männer und Frauen in Einteilern und Mützen redeten auf Funkgeräte ein oder beugten sich über Skizzen, die auf einem wackligen Feldtisch lagen. Die Atmosphäre im Bunker knisterte vor Spannung, was den Nerven lauter vorkam als der Waldbrand den Ohren.
    Arnos nickte ihr zu… der Offizierin, ermahnte er sich. Sie waren nicht mehr Freunde oder Lehensleute, sondern Krieger.
    »Sie kommen«, erklärte Rachel bint Damscus.
    Ihr farbloses, knochiges Gesicht war von angespannter Ausdruckslosigkeit. Sie war Spezialistin für
    Informationssysteme, was für eine Frau auf Bethel ungewöhnlich war, wo sich die meisten Mitglieder des weiblichen Geschlechts eher an traditionelle Frauenberufe hielten, wie sie die Gebiete der Medizin oder der Literatur boten. Joseph verneigte sich förmlich.
    »Geht es Ihnen gut, edle Dame?« fragte er.
    Sie nickte knapp, dann wandte sie sich wieder Arnos zu. »Sie haben den Wald mit irgendeiner indirekten Zündungswaffe befeuert, und jetzt stoßen sie hindurch. Kraftfahrzeuge. Spuren von starken Neutrinofusionsbläschen.«
    »Die wissen wahrscheinlich nicht, wie häufig es hier zu schlimmen Bränden kommt«, erwiderte Arnos. Er fuhr sich mit der Zunge durch den ausgetrockneten Mund. Die Fahrzeuge auf Bethel verwendeten Druckspeicherbatterien.
    Rachel machte sich gut, besser als er erwartet hatte. Sie besaß ein heftiges Temperament, und er argwöhnte auch eine verborgene Neigung zur Hysterie. Außerdem war sie klaustrophobisch veranlagt, so daß der Aufenthalt im Bunker sie wohl noch mehr belasten dürfte. Um so anerkennenswerter war es, daß sie ihre Phobie in den Griff bekommen hatte.
    »Sie wollten ihren Vormarsch durch die Flammen decken«, sagte er laut.
    Bei ihrem ersten Überfall hatten sie mehrere Infanteristen der Invasoren getötet. Binnen weniger Stunden hatte sich gezeigt, wie die Fremden auf Provokationen reagierten: mit Vergeltungsschlägen von überwältigender Wucht. Er räusperte sich und fragte gefaßt: »Wie weit sind sie von der Mine entfernt?«
    »Nur noch zwei Kilometer, sie rücken mit zwanzig Stundenkilometer vor. Auf dem Bildschirm.«
    Das Bild auf dem an der Wand befestigten Schirm flackerte.
    Das bedeutete, daß irgend etwas den Boden unter dem Aufnahmegerät ins Beben brachte, obwohl es in solides Felsgestein versenkt war. Rechts und links erhoben sich Hügel, auf denen alles lichterloh brannte bis auf den schmalen Fluß und den daneben verlaufenden Weg, der zwischen den Abhängen aus massivem Granit hindurchführte. An den unteren Hängen bewegten sich Gestalten durch das brennende Holzwerk. Dumpf schimmernde Gestalten, die sich vor dem Hintergrund kaum abzeichneten, als würden sie sich chamäleonartig in ihrer Bewegung daran anpassen. Niedrige Silhouetten mit Rücken wie Schildkrötenpanzer und langen Rohrwaffen, die aus ihren vorn abgeschrägten Panzerplatten hervorragten, die Rohre aus abgesetzten Ringen aufgebaut, bestückt mit einer Art Wellenleitsystem oder elektromagnetischer Abschußvorrichtung.
    Eins der Kampffahrzeuge machte kehrt. Die Mündung blitzte auf, selbst durch die Weißglut der Feuer hindurch wirkte es noch grell. Der Bildschirm vernebelte sich leicht, als ein Aufnahmegerät in Plasma verwandelt wurde, dann wurde das Bild wieder scharf, als das System die Eingabe anderer Sensoren spreizte und den Ausfall damit kompensierte.
    »Nun, das gibt uns einen Hinweis auf die Empfindlichkeit ihrer Detektoren«, bemerkte Joseph. Er beugte sich vor. »Sind alle dort raus?«
    »Rückzug zum Landeplatz. Dort ist niemand im Umkreis von fünfzehn Kilometern mehr«, antwortete Rachel. »Wir sind am nächsten.«
    »Dann tun Sie
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