Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Es ist viel angenehmer, nach jemandem benannt zu sein, der absichtlich tapfer und heldenhaft war, als nach jemandem, von dem die Leute bloß glauben, daß sie eine Heldin war, nur weil sie zu schwer von Begriff war, um
    rechtzeitig irgendwelchen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen!«
    Da mußte auch Tia lachen, und das war der Augenblick, in dem sie entschied, daß sie Tomas mögen würde. Zunächst
    hatte er nicht so recht gewußt, was er von ihr halten sollte, aber dann hatte er sich doch recht nett auf sie eingestellt und behandelte sie durchaus wie ein intelligentes Lebewesen.
    Moira war offensichtlich zu dem gleichen Schluß gelangt, denn als sie sprach, klang ihre Stimme weitaus weniger
    besorgt. »Tomas, hast du nicht etwas vergessen? Du hast Tia doch ihr verspätetes Geburtstagsgeschenk mitgebracht.«
    »Das hatte ich tatsächlich vergessen!« rief er. »Ich bitte dich vielmals um Verzeihung, Tia!«
    Er reichte ihr die Schachtel, die er mitgebracht hatte, und Tia beherrschte sich und nahm sie höflich entgegen, statt wie ein kleines Kind danach zu greifen. »Danke, Moira«, sagte sie zu der Kommunikationskonsole. »Es macht mir nichts aus, daß es zu spät kommt – das ist fast so, als hätte ich noch mal Geburtstag.«
    »Du bist aber auch wirklich zivilisierter, als dir guttut, Liebes«, kicherte Moira. »Na, los, mach es schon auf!«
    Sorgfältig öffnete Tia die Verschlüsse der ziemlich farblosen Schachtel und legte die darunterliegende grelle Verpackung bloß. Das Paket darin war von seltsamer Gestalt…
    Jetzt konnte sie nicht mehr anders, sie riß ihr Geschenk auf, wie es jedes Kind getan hätte.
    »Oh!« rief sie, als sie den Inhalt freigelegt hatte,
    ausnahmsweise einmal sprachlos.
    »Gefällt es dir?« fragte Moira besorgt. »Ich meine, ich weiß zwar, daß du darum gebeten hattest, aber du wächst ja so schnell, daß ich schon fürchtete, du wärst inzwischen zu alt für ihn…«
    »Ich liebe ihn!« rief Tia. Sie umarmte den hellblauen Bären plötzlich und genoß das Gefühl des weichen Pelzes an ihrer Wange. »Ach, Moira, ich liebe ihn einfach!«
    »Na ja, es war ziemlich schwierig, ihn aufzutreiben, das kann ich dir verraten«, antwortete Moira; ihre Stimme klang sehr erleichtert, während Tomas noch breiter grinste. »Ihr kommt ja so viel herum – ich mußte unbedingt einen Teddybären finden, der auch mehrfache Dekontaminationsprozeduren durchsteht und so ziemlich jede Quarantäne überlebt. Und es ist
    schwierig, überhaupt irgendwelche Bären zu finden, sie
    scheinen aus der Mode gekommen zu sein. Es macht dir doch nichts aus, daß er blau ist?«
    »Ich mag blau«, erwiderte Tia glücklich.
    »Und magst du ihn auch zottig? Das war Tomas’ Idee.«
    »Danke, Tomas«, sagte sie zu dem Piloten, der sie immer noch anstrahlte. »Er fühlt sich einfach wunderbar an.«
    »Ich hatte einen zotteligen Hund, als ich in deinem Alter war«, erwiderte er. »Als Moira mir erzählte, daß du einen Bären haben willst, dachte ich mir, daß sich dieser Bursche hier besser anfühlt als die glatten Bären.«
    Er lehnte sich vertrauensvoll vor, und für einen Augenblick befürchtete Tia schon, daß er herablassend zu ihr werden könnte, weil sie sich so sehr für das Spielzeug begeisterte.
    »Ich muß dir die Wahrheit verraten, Tia, ich habe es wirklich genossen, diese ganzen Spielwarenläden zu durchkämmen«, flüsterte er. »Vieles von dem Zeug ist viel zu schade für Kinder. Ich habe einige Puzzles gefunden und eine Reihe Zauberkunststücke, denen ich nicht widerstehen konnte, und ich fürchte, ich habe viel zuviel für Raumschiffmodelle ausgegeben.«
    Tia kicherte. »Ich werde es niemandem verraten, wenn du es nicht tust«, erwiderte sie in verschwörerischem Ton.
    »Pota und Braddon sind in der Luftschleuse«, unterbrach Sokrates. »Soll ich die Küche jetzt anweisen, das Mittagessen zu machen?«
    »Und weshalb sind Sie nun genau hier?« fragte Tomas, als sich die Konversation unausweichlich auf Potas und Braddons Arbeit richtete. Er deutete auf die Landschaft hinter der Sichtluke: Atemberaubende Gebirge, um viele Male größer als alles, was sich auf Terra oder jedem anderen bewohnten
    Planeten finden ließ. Diese kleine Felsgesteinkugel mit ihrer dünnen Haut aus Erdreich hatte viel mehr Ähnlichkeit mit den wilderen Gegenden des Mars gehabt, bevor sie kultiviert worden war, und der Himmel war am Mittag so dunkel, daß sich die Sonne das Firmament mit den Sternen teilen mußte.
    »Ich hätte gar nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher