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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia
Autoren: Anne McCaffrey
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ausfuhr. »Bisher hat uns niemand bemerkt. Bist du bereit?«
    »Aber immer«, erwiderte er. »Kann ich irgend etwas tun?«
    »Dich festhalten«, sagte sie lakonisch.
    Sie schoß gen Himmel, suchte Höhe zu gewinnen. Sie kannte die Belastungsfähigkeit ihrer Hülle besser als Alex; er würde die Sache lieber ihr überlassen. Der Berg, den sie anfliegen wollten, war keinen Kilometer entfernt. Als Tia genügend Höhe erreicht hatte, kippte sie vornüber und begann mit dem Sturzflug. Sie jagte direkt auf den Gipfel zu, als wäre er das Ziel und sie das Projektil.
    Plötzliche Angst erfaßte ihn, sein Herz schien eine Million mal pro Sekunde zu schlagen. Sie hat doch wohl nicht vor, ihn zu rammen…
    Alex erstarrte, die Finger in die Armlehnen gekrallt.
    Im letzten Augenblick hob Tia wieder die Spitze des Schiffs, traf den Berggipfel nur mit ihrem Landegestell.
    Das Kreischen und Knirschen gepeinigten Metalls machte
    Alex klar, daß sie jetzt nur noch an einer Raumstation würden andocken können. Der Aufprall drückte ihn in seinen Sessel, die Lampen flackerten und gingen aus, Aufprallsysteme
    wurden aktiviert und fingen das Schlimmste ab. Dennoch
    verlor er für einen kurzen Augenblick das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, waren die Lampen wieder
    angeschaltet, und Tia schwebte in leichter Schräglage über der Alien-Stadt. Rechts unten waren die Überreste des dachlosen Gebäudes zu sehen – begraben unter Eis, Erdreich und
    Felsgestein.
    »Wie geht es dir?« brachte er hervor, obwohl ihm beim
    Sprechen der Kiefer weh tat.
    »Raumtauglich«, sagte sie; das Zittern in ihrer Stimme war unverkennbar. »Bis auf Hauptkabine und Passagierbereich dürfte ich so löchrig sein wie ein Sieb. Und ich weiß nicht, wie es meinen Triebwerken geht. Paß auf, unser Typ wird
    gewünscht.«
    Der Bildschirm flackerte und zeigte Neil, im Hintergrund Chria Chance. »AH Eins-Null-Drei-Drei, seid ihr das? Ich nehme an, ihr werdet einen guten Grund dafür gehabt haben, Haut-den-Lukas mit einem Berg zu spielen?«
    »Wir sind es«, erwiderte Alex und hatte das Gefühl, als würde alle Kraft von ihm weichen. »Unter diesem Felshaufen befindet sich noch einer von euren Spielgefährten.«
    Neil nickte. »Also gut. Könnt ihr zu uns raufkommen?«
    »Landungen werden wir keine mehr machen«, versetzte Tia.
    »Aber ich weiß nicht, in welchem Zustand sich unsere
    Triebwerke befinden.«
    Chria beugte sich über die Schulter ihres Partners. »Ich würde mich an eurer Stelle nicht darauf verlassen«, sagte sie.
    »Aber wenn ihr hier raufkommen könnt, nehmen wir euch ins Schlepptau und halten euch im Orbit, bis einer der Transporter aufkreuzt. Dann könnt ihr in seinem Ladedeck nach Hause fahren.«
    »Abgemacht«, erwiderte Alex und fügte dann mit
    hochgezogener Augenbraue hinzu: »Ich wußte gar nicht, daß ihr das könnt.«
    »Es gibt vieles, das du nicht weißt«, versetzte sie. »Bist du damit einverstanden, Tia?«
    »Im Augenblick wäre ich wohl so ziemlich mit allem
    einverstanden«, erwiderte sie. »Wir sind schon unterwegs.«
     
    Tia war immer noch etwas benommen von dem Anruf, den sie vom Institut erhalten hatte. Wenn Sie wiederhergestellt sind, möchten wir, daß Sie die erste Mannschaft zur mutmaßlichen EsKa-Heimatwelt befördern. Sie und Alexander haben die meiste Erfahrung mit Situationen, in denen sich andere Kuriere, die bei uns unter Vertrag stehen, verseuchen könnten.
    Das war einleuchtend. Bis zum heutigen Tag wußte niemand, was Tia paralysiert hatte. Sie hatte größtes Interesse daran, dafür zu sorgen, daß die Mannschaft bei guter Gesundheit blieb, und wollte bei der Suche nach dem Erreger helfen.
    Das wußten sie natürlich. Und außerdem wußten sie, daß sie sich niemals aus ihrem Vertrag freikaufen würde, bevor sie nicht diesen Auftrag erledigt hatte. War das Erpressung? Ganz gewiß. Aber eine Erpressung, mit der Tia leben konnte.
    Und falls ihr Plan funktionieren sollte, würde sie die
    Erstmannschaft schon bald nicht nur beobachten, sondern zusammen mit ihr Ausgrabungen machen. Vielleicht dauerte es noch eine Weile, aber früher oder später würde sie genug Geld mit ihren Investitionen gemacht haben…
    Nachdem sie erst einmal die Reparaturen bezahlt hatte. Nach den Bemerkungen der Techniker zu schließen, die an ihrer Hülle arbeiteten, würde das nicht billig werden.
    Dann verblüffte Stirling sie aufs neue, als er ihr ihren Kontostand mitteilte.
    »Also, werte Dame«, sagte Stirling, »wenn man die
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