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Ratgeber Übergewicht

Ratgeber Übergewicht

Titel: Ratgeber Übergewicht
Autoren: Volker Pudel
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vielen Pflanzenprodukten, allerdings dort weniger gut verfügbar.
Alkoholkalorien
Keine Sättigungswirkung
In allen alkoholischen Getränken wie Bier, Wein, Sekt oder Spirituosen.
    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt Empfehlungen heraus, die informieren, dass sich die Energiezufuhr für Erwachsene so zusammensetzen sollte:
– gut 50 % der aufgenommenen Kalorien sollten Kohlenhydratkalorien sein,
– 30 % bis 35 % der Kalorien sollten aus Fettkalorien stammen,
– 15 % bis 20 % der Kalorien sollten aus Eiweißkalorien kommen.
    Ja, und Alkoholkalorien? Dafür besteht kein Bedarf! Allerdings motivieren Bedürfnisse die Menschen dazu, Alkohol zu trinken. Für Frauen werden 10 Gramm und für Männer 20 Gramm Alkohol am Tag toleriert. Das nur zu Ihrer Information.
    Mit diesen Zahlen, die sehr abstrakt sind, werden Sie noch nicht viel anfangen können, denn kein Mensch weiß, wie viel Prozent seiner aufgenommenen Kalorien aus Kohlenhydraten oder Fett stammen. Wir werden noch an anschaulichen Beispielen zeigen, wie Sie Ihr Essverhalten günstig beeinflussen können.
    Wir halten fest:
    Es gibt keine Kalorie als solche. Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß und Alkohol liefern Kalorien, die unterschiedlich den Teller füllen, unterschiedlich sättigen und im Körper verschiedene Aufgaben erfüllen. Es kommt also auf den Kalorienmix an. Übergewichtige verzehren eher den „dicken Mix“ (viel Fett, weniger Kohlenhydrate), Normalgewichtige wählen den „schlanken Mix“ (mehr Kohlenhydrate, weniger Fett). Kalorienzählen allein macht wenig Sinn.
3.4 Können Medikamente helfen?
    Jeder, der eigene Diäterfahrungen hat, weiß, wie eine Diät belastet, die Stimmung verdirbt und die Lebensqualität beeinträchtigt. Warum gibt es keine Pille, die mich einfach schlank macht? Ich möchte nicht abnehmen, sondern morgens schlank aufwachen, das hat sich schon so mancher gewünscht. Doch der Traum von der problemlosen Schlankheit wird nie in Erfüllung gehen. Das hat seinen Grund:
    Jedes Kilogramm Körperfett hat einen Brennwert von 7.000 Kilokalorien! Wer ein Kilogramm abnehmen möchte, muss also dafür sorgen, dass 7.000 Kilokalorien zusätzlich verbrannt, d. h. verbraucht werden. Das kann kein Medikament, leider.
    Es gibt wenige Medikamente, die durchaus bei dem langen Prozess der Gewichtsabnahme helfen können. Sie sind alle rezeptpflichtig. Und ihre Wirkung ist nicht überwältigend – auch im Hinblick auf die Kosten. Dennoch sollen sie hier kurz vorgestellt werden:
    Der erste Wirkstoff ist Orlistat und wird von Hoffmann-La Roche über Apotheken vertrieben (Handelsname Xenical ® ). Orlistat ist eine Substanz, die dafür sorgt, dass ca. 30 % des aufgenommenen Nahrungsfettes im Dünndarm nicht resorbiert, sondern ausgeschieden wird. Damit sind bereits die unerwünschten Nebenwirkungen angesprochen, denn durch hohe Fettaufnahme gelangt zu viel Fett in den Dickdarm und führt zu Fettdurchfällen. Andererseits ist dieser „Effekt“ auch eine Trainingshilfe, die unmissverständlich beweist, dass zu viel Fett gegessen wurde. Mit Orlistat kann ein fettnormalisiertes Essverhalten gelernt werden, das auch zur Gewichtsreduktion führt. Mitte 2009 wird Orlistat unter einem anderen Handelsnamen als freiverkäufliches Medikament mit geringerer Dosierung in die Apotheke kommen.
    Die zweite Substanz Sibutramin (Handelsname Reductil ® ) wird von Abbott über Apotheken vertrieben und ist auch rezeptpflichtig. Sibutramin ist ein Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und wirkt zentral, d. h. im Gehirn. Sibutramin vermindert den Appetit und erhöht durch Steigerung der Körperwärme den Energieverbrauch des Körpers. Da auch unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet wurden, sollte die Einnahme mit dem behandelnden Arzt ausführlich besprochen und abgeklärt werden.
    Daneben gibt es noch viele „Schlankheitsmittel“ in den Apotheken, die entweder Medizinprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel sind. Zum Abnehmen taugen sie alle nicht, auch wenn die Werbung für viele dieser Produkte „wahre Wunder“ verspricht. Die Ärztin Anne Sander hat in ihrer Doktorarbeit neun der meistverkauften Schlankheitsmittel getestet. Das Ergebnis war eindeutig: Mit keinem der Mittel wurde eine bessere Abnahme gegenüber Placebo (Leerpräparat) erzielt. Das viele Geld, das diese Produkte kosten, kann man wirklich sparen.
3.5 Können Diätprodukte helfen?
    Das Lebensmittelgesetz sieht in seiner Diätverordnung Produkte vor, die zum Abnehmen ausgelobt werden
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