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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier
Autoren: Elaine Cunningham
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bombardierten die Armee mit einem Zauber nach dem anderen. Stinkender Rauch stieg auf, wenn ein Feuerball auf wäßriges Fleisch traf.
    Kivas Mund verhärtete sich, als sie sich an einen alten Nekromantenzauber erinnerte, den sie an Akhlaurs Seite gelernt hatte. Einen Moment lang zögerte sie, dann setzte sie zu einem mächtigen Entlaubungszauber an.
    Sofort wurde der Wald von Trockenfäule erfaßt. Sämtliche Vegetation begann zu welken und starb, die Blätter fielen wie ein Schneesturm in den Bergen. Vögel fielen schlapp zu Boden, die menschlichen Bogenschützen stürzten aus den Bäumen wie Mehlsäcke. Innerhalb weniger Augenblick war der Wald gut 15 Meter in jede Richtung so kahl wie eine Gruft.
    Wieder war ein Stück des alten Elfenwalds durch halruaanische Magie vernichtet worden.
    Kiva schüttelte den Schmerz ab, der ihr durch Blut, Knochen und Geist fuhr, als die großen Bäume starben und das Gewebe flimmerte und seufzte. Diese schreckliche Zerstörung war nur ein weiterer Schandfleck auf ihrer Seele.
    Die beiden Armeen gingen aufeinander los und trafen in der Mitte des Feldes in einem gräßlichen Gemetzel aufeinander. Eine kleine Gruppe Halruaaner brach durch und stürmte mit selbstmörderischem Mut auf die Stelle zu, an der Akhlaur stand.
    Kiva – Opfer, Schülerin und baldige Herrin des mächtigsten Nekromanten von ganz Halruaa – reagierte, ohne lange zu überlegen. Sie hob die Hände, ein rotes Licht trat zuckend aus ihren Fingerspitzen aus, das den Angriff wie eine Energiewand stoppte. Die Krieger wurden emporgehoben, von zuckendem Licht umgeben, während ihre Körper entsetzliche Schmerzen erfuhren. Der Nerventanz war einer der vielen grausamen Pfeile im Köcher eines Nekromanten. Er würde die Krieger nicht lange aufhalten und auch nur wenige von ihnen töten, aber sie würden einige quälende Momente lang völlig hilflos sein. Nur wenige Magier konnten unter solchen Schmerzen einen Zauber aufrechterhalten. Dieser Augenblick bot eine Gelegenheit – es war an Akhlaur und seinem Leichnam, sie zu nutzen.
    Kiva wandte sich ab und floh vom Schlachtfeld Richtung Palast. Als sie Beatrix vor so vielen Jahren an diesen Ort gebracht hatte, war sie klug genug gewesen, kleine Objekte zu plazieren, die ihr erlaubten, an den Schutzzeichen vorbei in den Palast zu gelangen.
    Ob es Akhlaur gefiel oder nicht – der rote Stern würde an diesem Tag untergehen.
    * * *
    Matteo und Andris hasteten die Palaststufen hinab. Sie blie-ben abrupt stehen, als ein Trupp der Miliz in Formation aufmarschierte und in Wachstellung ging. Procopio trat vor und betrachtete die verblüfften Jordaini mit einem flüchtigen Lächeln.
    »Wir werden den Palast verteidigen«, erklärte er. »Jemand muß bereitstehen, um den Thron zu übernehmen, sollte der König fallen.«
    »Wenn alle Magier der Stadt an der Seite des Königs stehen, sind seine Überlebenschancen besser«, gab Matteo zurück. »Diese Männer werden zur Verteidigung gegen Akhlaurs Armee gebraucht.«
    Procopio Septus’ Miene verfinsterte sich. »Diese Entscheidung treffe ich. Du mußt erst noch lernen, daß es die Magierherrn sind, die herrschen.«
    »Macht, was Ihr wollt, aber laßt uns passieren«, sagte Matteo und zog sein Schwert. Andris tat es ihm nach. »Jede Klinge wird gebraucht.«
    Procopio schüttelte den Kopf. »Ich soll euch diese Geschichte zu Zalathorm weitertragen lassen, wie ein treuer Jagdhund die Beute zu seinem Herrn bringt? Kaum.«
    Die beiden Jordaini traten einen Schritt vor.
    Procopio grinste. »Was wollen zwei Männer gegen zwanzig Krieger und einen Magier ausrichten?«
    Einer aus der Miliz – ein großer, stämmiger Mann – bahnte sich seinen Weg durch den Trupp. Er verbeugte sich vor Procopio Septus und zog sein Schwert, als wolle er sich ihm als Kämpe anbieten. Ehe Procopio reagieren konnte, ballte der Mann die freie Hand zur Faust und trieb sie in die Magengrube des Magiers. Die Aura eines Schutzzeichens flammte auf, doch der Mann schüttelte es lässig ab. Procopio klappte zusammen und ging zu Boden.
    »Bei allem Respekt, Herr«, sagte Themo förmlich, »aber es sind drei Männer und kein Magier.«
    Dann grinste der große Mann und schloß sich seinen beiden Freunden an, die auf ein Meer aus kampfbereiten Schwertern zustürmten.
    Wie ein Mann warfen die Krieger ihre Waffen weg. Themo machte ein enttäuschtes Gesicht. »Das macht keinen Spaß!« rief er.
    »Ihr seid jetzt der ranghöchste Offizier«, sagte einer der Männer zu Themo. »Es
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