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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft
Autoren: Alison Kent
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einfallen lassen, um sie zu überzeugen“, murmelte er.
    Auf der Farm führte er Tapper in dessen Box, striegelte und fütterte das Pferd und schickte es anschließend hinaus auf die Koppel zu Molly und den beiden anderen Pferden, die er bereits von der Kerry Creek mitgebracht hatte. Nach und nach würde er sämtliche Zuchtstuten auf die Wallaroo-Farm holen.
    Die Koppelzäune mussten noch repariert werden, und er brauchte Vorräte. Wenn er nicht am Haus oder im Stall arbeitete, absolvierte er seine Patientenbesuche mit dem Flugzeug und kehrte vor Sonnenuntergang auf die Farm zurück. Die Landebahn lag viel näher am Haus als auf der Kerry-Creek-Ranch, weshalb er überlegte, ob er nicht eine Stromleitung dorthin verlegen sollte, um wenigstens primitive Landelampen aufzustellen. Dann bräuchte er nicht mehr darauf zu achten, wie lange er unterwegs war.
    Im Augenblick gab es aber noch viele andere Dinge zu erledigen. Er ging auf das Haus zu, wurde jedoch mit jedem Schritt langsamer. Die Fassade hatte er weiß gestrichen, die Zierleisten der Veranda dunkelgrün. Beim Aussuchen der Farben hatte er überlegt, wofür Hayley sich wohl entschieden hätte. Das wiederum weckte von Neuem den sehnlichen Wunsch, sie wäre hier. Da er sie nicht nach ihrer Meinung fragen konnte, hatte er bei der Renovierung alte Fotos vom Haus zurate gezogen.
    Jetzt sah es gut aus. Er vermochte nicht zu sagen, wann es jemals so hübsch gewesen war. Er wollte noch Blumen und Büsche kaufen, um sie rings um die Veranda zu pflanzen. Außerdem würde er eine Schaukel aufstellen und bequeme Gartenstühle, damit sie beide …
    Er hielt inne. „Ich denke immer noch an Hayley und mich auf Wallaroo“, sagte er laut zu sich selbst. Es war gut, optimistisch zu sein, aber wann verwandelte Optimismus sich in eine bloße Illusion? „Gib ihr drei Monate“, sagte er. „Nein, sechs.“ Nach Ablauf dieser Zeit würde er sich damit abfinden müssen, dass sie nicht mehr zurückkam.
    Er öffnete die Haustür und trat ein. Drinnen roch es nach frischer Farbe. Das vordere Wohnzimmer war fertig, er hatte die Möbel umgestellt und seinen Lieblingssessel aus seinem Zimmer auf der Kerry-Creek-Ranch hergebracht.
    Er durchquerte das Wohnzimmer und ging zu einem kleinen Schreibtisch, an dem Harry früher die Bücher geführt hatte. Dort wollte er einige Papiere durchsehen, um herauszufinden, ob etwas darunter war, was er behalten sollte.
    Er zog sich einen Stuhl heran und begann mit der obersten Schublade, die er kurzerhand herauszog und einfach auf dem Fußboden auskippte. Ein Packen Briefe fiel ihm ins Auge. Er hob ihn auf und betrachtete den obersten Umschlag.
    Ihm stockte der Atem, denn er las seinen eigenen Namen und seine alte Adresse auf der Murdoch University, geschrieben in Hayleys krakeliger Handschrift. Hastig löste er die Schnur von dem Packen und blätterte durch die Umschläge. Bei den Briefen handelte es sich um solche an ihn und von ihm. Sie waren sämtlich ungeöffnet.
    Teague stand auf und ging hinaus auf die Veranda, wo er sich auf die Stufen setzte und einen Brief öffnete, auf dem sich seine Handschrift befand.
    Während er las, stürmten Erinnerungen auf ihn ein – an einen unsicheren Teenager, allein in einer fremden Stadt, der Heimweh hatte und sich nach dem Mädchen sehnte, das er liebte. Die unbeholfenen Liebeserklärungen amüsierten ihn heute, die albernen Fragen, die Versprechungen, sie seien bald wieder vereint.
    Offenbar hatte Harry seine Briefe abgefangen, und anscheinend hatte er auch die abgehende Post auf Briefe von Hayley kontrolliert. Teague hätte nie gedacht, ihr Großvater könnte Briefe abfangen. Wäre alles anders gekommen, wenn die Post ihre Empfänger erreicht hätte? Er würde es nie erfahren.
    Als Nächstes öffnete er einen Brief von Hayley, geschrieben auf dem Briefpapier, das er ihr geschenkt hatte, bevor er fortgegangen war. Die Tintenzeichnung eines Pferdes schmückte dieses Papier. Der Inhalt des Briefes glich seinem, er war voller Zuneigungsbekundungen und Neuigkeiten vom Alltag auf Wallaroo.
    Teague ließ den Brief sinken. In gewisser Hinsicht war es schon Ironie des Schicksals, dass er nun derjenige war, der geblieben war und auf irgendein Lebenszeichen von ihr hoffte. Er fragte sich, wann er sie wiedersehen würde. „Komm nach Hause, Hayley“, sagte er leise. „Komm bald nach Hause.“
    Hayley fielen die Augen zu, doch sie versuchte, sich wach zu halten, und sah blinzelnd auf die verlassene Straße vor ihr. Vor
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