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Rage

Rage

Titel: Rage
Autoren: Melody Adams
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wirst du das. Aber erst einmal müssen wir meine Gefährtin finden, und sicher nach Hause bringen.“
    Ich bemühte mich, mir meine Sorge nicht anmerken zu lassen.
    „Wir finden sie“, sagte Darkness.
    Ich nickte.
    „Sie sind in der Nähe“, sagte Speed eine halbe Stunde später.
    „Ja, sie sind nicht mehr weit“, erwiderte ich erleichtert. Ich schätzte, dass sie noch etwas zwei Meilen entfernt waren. Wenn sie es bis hierhin geschafft hatten, dann würde ihnen jetzt auch nichts mehr passieren. Hoffte ich zumindest. Nein! Ich durfte jetzt nicht negativ denken. Sie waren okay. Nur noch zwei Meilen. Da wir ausgeruht waren und keine schwache Frau dabei hatten, die uns aufhielt, kamen wir viel schneller voran, als die beiden.
    Je näher wir kamen, desto schneller schlug mein Herz, doch nicht vor Anstrengung, sondern vor Aufregung. Mein inneres Biest war unruhig. Wollte seine Gefährtin in die Arme schließen.
    „Da vorn sind sie“, sagte Sturdy.
    Ich lief schneller. Es war mir egal, dass ich die anderen hinter mir ließ. Nur Speed konnte noch mithalten. Happy erhob sich, als er uns bemerkte. Er hatte gegen einen Fels gelehnt gesessen. Jessie lag einige Meter weiter zusammengerollt im Gras. Mir wurde es eng in der Brust, als ich meine zarte Gefährtin sah. Sie wirkte erschöpft. Selbst in der Dunkelheit konnte ich ihre unnatürliche Blässe ausmachen.
    „Rage“, sagte Happy erfreut und etwas überrascht.
    „Wie kommt ihr hier her? Und wie bist du ...“
    „Das ist eine lange Geschichte. Kleine Meuterei“, sagte ich, und Happy grinste.
    „Sie hat sich tapfer geschlagen“, sagte Happy mit einem Blick auf meine schlafende Gefährtin.
    Ich ging neben ihr auf die Knie, und hob sie auf meinen Schoß. Sie murrte im Schlaf, dann blinzelte sie.
    „Nein, Happy. Lass das. Rage ...“, murmelte sie.
    „Ich bin es, Jessie“, sagte ich rau, und ihre Augen flogen weit auf.
    „Rage!“, rief sie, und warf sich mir aufschluchzend an den Hals. Ich war ein wenig unsicher, was ich mit ihr tun sollte. Ich wollte sie beruhigen, doch wie? Ich schlang meine Arme fest um ihre bebende Gestalt, und strich ihr über den Rücken.
    „Shhhh“, sagte ich. „Ich bin hier, Jessie. Ich bin ja jetzt hier.“

Jessie

    Als ich Rage erkannte, brach eine Flut aus mir heraus. Ich hatte gedacht, ich würde sterben, ihn nie wieder sehen, dann dieser Marsch durch die Finsternis, und die Angst vor den Jinggs und wilden Tieren. Müdigkeit und Schock ließen mich endgültig zusammenbrechen. Rage hielt mich fest an sich gepresst, und ich atmete seinen vertrauten Geruch ein. Es hatte eine beruhigende Wirkung auf mich. Zärtlich strich er mir über den Rücken, und flüsterte beruhigende Worte, während er mich in seinen Armen wiegte. Ich wusste, dass auch Happy sein Leben gegeben hätte, um mich zu schützen, doch komischerweise fühlte ich mich nur bei Rage wirklich sicher.
    „Blue ist unterwegs zu uns“, hörte ich Sturdys Stimme.
    „Gut“, erwiderte Rage.

    Als der Gleiter ein Stück entfernt von uns landete, erhob sich Rage mit mir auf den Armen. Ich nahm kaum etwas wahr, außer Rages Nähe, die alles war, was ich brauchte. Ich wusste, dass noch weitere Alien Breed mit ihm waren, doch ich hatte nicht die Kraft, aufzusehen, um zu gucken, wie viele und wer. Ich dachte nicht einmal darüber nach, wie Rage es geschafft hatte aus der Zelle zu kommen, oder wie sie an den Gleiter gekommen waren. Wichtig war nur, dass Rage hier bei mir war. Dass er gekommen war, um mich nach Hause zu holen.
    „Ist sie okay?“, hörte ich Blues besorgte Stimme.
    „Sie ist erschöpft, doch wie durch ein Wunder unverletzt“, erwiderte Rage ruhig.
    „Das ist gut zu hören“, sagte Blue offenbar erleichtert. „Ich bring euch jetzt schnell und sicher nach Hause, dass du dich um sie kümmern kannst.“
    Rage setzte sich mit mir auf dem Arm in den Sitz, und schnallte uns an. Ich nahm am Rande war, wie wir abhoben. Rage spielte mit meinen Locken, und hin und wieder knurrte er leise. Dann glitt ich irgendwann in den Schlaf.

    Als ich erwachte, trug Rage mich durch die Dunkelheit. Ich erkannte die Straße. Wir würden gleich bei seinem Haus sein. Dann waren wir auch schon da, und er schloss die Tür auf, trug mich hinein, und verschloss die Tür hinter uns. Er trug mich in sein Schlafzimmer, und legte mich auf dem Bett ab. Er begann, mich auszukleiden, dann schlug er die Decke über mich und trat zurück.
    „Ich schlafe besser auf der Couch“, sagte er rau.
    Ich
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