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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa
Autoren: Stefan Wolf
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Form einer Muschel. Das war genau richtig! Seine Mutter liebte
hübsche Tischdekorationen. Wenn er in den Ferien zu Hause war, saßen sie
manchmal zwei Stunden beim Frühstück; und dann war immer herrlich gedeckt.
    Die Schale kostete 209 Mark.
    „So billig kommst du mir nicht
davon“, meinte Herr Adelmann scherzhaft. „Such’ dir noch etwas aus!“
    Tarzan spürte, wie er etwas rot
wurde, als er auf das Silberkettchen mit dem G als Anhänger deutete.
    „Die werden jetzt sehr gern
getragen“, sagte der Juwelier, „besonders von Teenagern.“
    Lächelnd kniff er ein Auge zu.
    Während die Verkäuferin beide
Geschenke einpackte, bedankte Tarzan sich herzlich. Aber Herr Adelmann wehrte
ab.
    „Wie ich schon sagte, mein
Junge. Ich bin dir zu Dank verpflichtet. Komm’ mal wieder vorbei
mit deinem Freund Willi.“
    Als sie das Geschäft verließen,
ging Tarzan wie auf Wolken.
    Klößchen hatte in der
Hosentasche eine halbe Tafel Schokolade gefunden. Sie war aufgeweicht, aber das
störte ihn nicht.
    „Reicht ja kaum, um einen
hohlen Zahn zu füllen“, meinte er. „Immerhin — der Mensch freut sich. Sind
übrigens dufte Präsente (Geschenke), die du für deine Mutter ausgesucht
hast.“
    „Hm, ja“, murmelte Tarzan.
    „Ich wußte gar nicht, daß ihr
Vorname mit G anfängt. Ich dachte immer, sie heißt...“
    „Wir müssen uns beeilen“,
unterbrach Tarzan ihn. „Karl wartet. Mann, du siehst aus, als hättest du dir
mit Kakao die Zähne geputzt. Wisch dir mal dein Schokoladenmaul ab!“ Das
reichte, um Klößchens Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.
    Wenn ich Gaby die Kette
schenke, und er was Blödes sagt, zerreiße ich ihn in der Luft, dachte Tarzan.
    Sie schwangen sich auf ihre
Räder und fuhren los. Für ihre Verabredung mit Karl, dem Computer, wurde es
höchste Zeit.
    Das phantastische Gedächtnis
hatte Karl vermutlich von seinem Vater geerbt. Der war Professor für Mathematik
und Physik an der hiesigen Universität. Sein enormes Erinnerungsvermögen
befähigte Karl zu erstaunlichen Leistungen. Er wußte einfach alles, vergaß nie
etwas und führte sich gern als wandelndes Lexikon auf, was seiner Umwelt
allerdings nicht selten auf die Nerven ging. Ansonsten war er ein prima Kerl
und ein verläßlicher Freund.

2. Ein Kettchen für Gaby
     
    Als sie in einer wenig
befahrenen Straße nebeneinander radeln konnten, wollte Klößchen wissen, wie
Tarzan sein Geld anlegen werde.
    „Entweder sparen“, antwortete
Tarzan, „oder... nein! Ganz bestimmt sparen, bis ich 3000 Mark zusammenhabe.
Dann kann ich mir die tollste Ausrüstung kaufen. Dann werde ich Gerätetaucher.“
    „Dann erst?“ Klößchen war
erstaunt. „Du nimmst doch schon seit vier Wochen am Tauchkurs teil. Was bist du
denn jetzt?“
    „Schnorcheltaucher. Das ist
preiswert. Dafür braucht man nur Schnorchel, Tauchmaske und Schwimmflossen. Das
ist sozusagen die Vorstufe. Wenn ich nächste Woche mit dem Kurs fertig bin,
werde ich etwa zehn Meter tief tauchen können — oder 50 bis 60 Meter weit. Aber
das macht nur die Lunge. Richtig toll wird es erst, wenn man als Gerätetaucher
zu zweit — man darf niemals allein tauchen, das ist oberstes Gebot! — Seen und
Meere durchstreift. Aber, Himmel, was gehört nicht alles zur Ausrüstung:
Preßluftgerät, Lungenautomat, Flossen, Tauchermesser, eine Leuchte mit sechs
Monozellen, Bleigürtel, Tiefenmesser, Dekometer, Rettungsweste, Kopfhaube, eine
besonders gute Maske und — was natürlich toll ist — eine Unterwasserkamera.
Dazu noch der Taucheranzug. Da sind 3000 Mark im Handumdrehen futsch.“
    „Ich glaube, ich hätte
Mordsbammel unter Wasser“, meinte Klößchen. „Außerdem: Wie sollte ich da von
meiner Schokolade abbeißen. Die würde ganz wässerig schmecken.“
    „Du brauchtest vor allem
ziemlich viel Blei, um überhaupt erstmal abzutauchen.“
    „Wieso?“
    „Weil du zuviel Auftrieb hast.“
    „Ich? Auftrieb? Wieso?“
    „Es liegt an deiner Figur.“
    „Verstehe ich nicht.“
    „Denk’ an die Fettaugen auf der
Bouillon“, sagte Tarzan lachend. „Versuch’ mal, die unterzutauchen. So ähnlich
geht’s den Dicken im Wasser. Ertrinken können sie zwar auch, leider. Aber beim
Tauchen haben sie Schwierigkeiten.“
    „Ich bleibe lieber an der
Oberfläche. Während dich ein Hai in den Hintern beißt, ruhe ich mich auf der
Luftmatratze aus.“
    Sie bogen in die Straße, wo
Karl Vierstein wohnte, und hielten vor dem Haus. Karl hatte seine Freunde durchs
Fenster gesehen und
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