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Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition)

Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition)

Titel: Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition)
Autoren: Franz Grömmer
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unserem Gott der Gefallenen
und Toten, Manus, zurück. Wir sehen unsere Entscheidung nicht in Bezug auf ihn.
Wir sind übereingekommen, dass Ihr zu einem der tüchtigsten Männer unseres
Volkes gehört. Daher frage ich Euch nun im Namen aller Menschen: Nehmt Ihr,
Ergon, Thergons Sohn, unsere Bitte an, treu und nach bestem Gewissen die
Soldaten des Königreichs zu führen und zu befehligen?“
    „Ich nehme die Ehre und Bürde auf
mich.“
    „So kniet nieder, sprecht den Eid
und empfangt die Insignien des Heerführers“, sprach Regnir mit feierlicher
Stimme.
    Anschließend nahm er Ergon den
Schwur ab und überreichte ihm den Dolch, der vor zehn Jahren für den Heerführer
des Reiches geschmiedet worden war.
    „Steht bitte wieder auf, Ergon.“
    Der neu Ernannte erhob sich und
stieß auf Wunsch des Königs mit diesem an. Beide leerten die Kelche, die voll
guten Weines waren.
    „Heerführer. Als Euren Nachfolger
im Amt des Stadtkommandanten sähen wir gern Thelmon, Bhelms Sohn. Wir wissen um
Euer Ansehen im Rat der Wachtmeister und bitten Euch daher, bei der
Entscheidung über Eure Nachfolge ein gutes Wort für ihn einzulegen.“
    Ergon nickte und folgte weiterhin
den Worten Regnirs.
    „Außerdem gedenke ich heute die
Planungen für die nächsten Wochen abstecken. Als Erstes möchten wir, dass Ihr
den Außenposten wieder besetzt. Baut ihn etwas aus. Befestigt ihn. Theodus soll
Euch für diese Zwecke Arbeiter abstellen, soweit Ihr sie denn benötigt. Schon
bald beabsichtigen wir, diese Region für wirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Eilt
Euch bitte mit der Entsendung der Männer.
    Als zweiter Punkt steht die
Umstrukturierung des Heeres an. Wir möchten, dass Ihr die Reihen der regulären
Soldaten erneut füllt. Vor Beginn des Krieges zählten sie drei Kompanien, die
zum jetzigen Zeitpunkt arg zusammengeschmolzen sind. Stockt sie bitte auf vier
Abteilungen auf. Die Milizstärke soll hingegen unverändert bleiben. Zwei
Kompanien werden in Friedenszeiten genügen.
    Als Letztes möchte ich Euch mit
einer Sicherheitsaufgabe betrauen: Stellt einen Trupp von etwa einhundert Mann
zusammen. Ich beabsichtige, die Höhlen der Orks dauerhaft bewachen zu lassen.
Im Moment befindet sich der königliche Orden noch in den Tiefen, doch der
Kanzler wird die Seinen in Kürze wieder abziehen wollen. Meister Thormir ist
der Ansicht, dass wir die Festung unter Tage so schnell nicht unbeaufsichtigt
lassen sollten und ich bin seiner Meinung. Die Einheit, die Ihr rüsten sollt,
wird nicht dem allgemeinen Heer unterstehen. Ihr werdet also bei dieser Sache
etwas im Geheimen arbeiten müssen.“
    „Also soll der Trupp nicht im
Außenposten kampieren?“
    „Wenn Ihr es geschickt anstellt,
dann sollte das möglich sein. Zersplittert unsere Kräfte bitte nicht ohne Not. Versucht,
sie möglichst nah beisammenzuhalten. Noch ist die Zahl unseres Volkes zu
gering, um weitere Siedlungen außerhalb Eisenhands zu gründen, daher ist es
wichtig, dass Ihr mit den Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, sparsam
umgeht.“
    „Verstanden, König Regnir!“
    Somit endete die erste
Unterredung mit Heerführer Ergon. Für die kommenden Tage setzte Thormir ein neues
Tribunal an, um die grundlegenden Entscheidungen des Rates bestätigen zu
lassen. Allerdings war die Versammlung keinesfalls von einem trauten
Beisammensein geprägt, wie dies in all den Jahren zuvor der Fall gewesen war,
denn viele trauerten noch immer um die Gefallenen des letzten Krieges. Die
Tatsache, dass nahezu ein Drittel der Tribunalsmitglieder nicht wiedergekehrt
war, tat ihr Übriges, da neue Gesichter nachrückten oder weniger bekannte
Menschen hinzukamen. So auch Erthrarca.
    Lange hatte der Kanzler vor den
versammelten Edelmännern dafür geworben, dass der zierlichen Frau ein Sitz in
der höchsten Versammlung des Volkes zugesprochen werden sollte, und scheiterte
beinahe. Wie von Regnir vorhergesagt, waren die Edelleute voll des Misstrauens
gegen den bisher unbeachteten, ja geradezu fremdartigen Kopf des königlichen
Ordens. Nur durch die höchst leidenschaftliche Fürsprache Thelmons gelang es
schlussendlich, eine - wenn auch knappe - Mehrheit des Tribunals von der
Geeignetheit Erthrarcas zu überzeugen.
    Hinter der Parteinahme von Bhelms
Sohn steckte jedoch ein kleiner Funken des Kalküls, da durch seine Errettung
durch die Frau mit den lockigen Haaren sich beide nähergekommen waren und schließlich
zueinanderfanden. So kam es, dass zum ersten Mal in der Geschichte der
Menschen,
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