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Raecher des Herzens

Titel: Raecher des Herzens
Autoren: Jennifer Blake
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meiner schämen musst. Und ab heute nehme ich nur noch Herausforderungen an, die ich nicht ablehnen kann, ohne meine Ehre zu verlieren.«
    »Etwas anderes habe ich nicht erwartet.«
    »Ich fürchte, du siehst in mir noch immer den Don Juan, als den man mich so gern beschreibt. Du hast Angst, dass ich stets auf neue Eroberungen aus sein werde. Aber in Wahrheit bin ich gar nicht so. Du wärest von nun an die einzige Frau in meinem Herzen und in meinem Bett. Das schwöre ich dir.«
    Die einzige Frau in seinem Herzen. Der tiefe Klang von Rios Stimme ließ Celina die Kehle eng werden. Sie musste gegen die Tränen ankämpfen. »Bitte nicht. Ich ... Es ist doch einerlei.«
    »Liegt es vielleicht daran, dass du New Orleans nicht verlassen möchtest? Natürlich hätte ich dich lieber bei mir in Katalonien, aber ich werde nicht darauf bestehen. Ich kann dort alles Nötige in die Wege leiten und in ein paar Wochen hierher zurückkehren. Danach würde ich vielleicht einmal im Jahr nach Spanien fahren und nach dem Rechten sehen.«
    »Das würdest du tun?« Celinas Augen weiteten sich vor Überraschung.
    »Wenn es dich glücklich macht? Was muss ich denn noch sagen, um dich zu überzeugen, Celina? Ich brauche dich als Beschützerin meiner Ehre. Vor lauter Rachsucht hätte ich sie fast verloren. Erst du hast mir in jener ersten Nacht in deinem Zimmer deutlich gemacht, in welcher Gefahr ich mich befand, indem du mir sagtest, dass du niedere Gründe hinter meinem Tun vermutest. Deine klaren Worte haben mir gezeigt, wie nahe ich schon daran war, genauso wie der Mann zu werden, den ich so sehr hasste. Es ging mir nur noch um meine eigenen Interessen. Dafür hätte ich alles andere geopfert.«
    »Du wusstest doch längst selbst, dass es so nicht weitergehen konnte«, sagte Celina kopfschüttelnd. »Sonst hättest du auf sofortiger Bezahlung bestanden, als ich unserem Handel zugestimmt hatte, und ...«
    »Und alles wäre ganz anders gekommen? Das glaube ich nicht. Ich begehrte dich schon von dem Augen-blick an, als du zum ersten Mal in meinem Zimmer standest. Für dich hätte ich auf alles andere verzichtet.«
    »Ja«, sagte Celina. Sie dachte an den Augenblick, in dem er den Degen gesenkt hatte, weil er nicht wollte, dass der Graf auf sie schoss. Auch später hatte er lieber sie aus der Schusslinie gestoßen, als den Degen gegen den Grafen zu richten. »Ja«, sagte sie noch einmal. »Selbst auf deine Rache.«
    »Angesichts der Gefahr, dich zu verlieren, hatte sie keine Bedeutung mehr. Du bist alles Gute, Helle, alles, was so lange keinen Platz in meinem Leben hatte. Durch dich habe ich wieder gelernt, etwas, was mir lieb und teuer ist, zu schützen. Ich habe den Wert einer Familie wieder erkannt. Gemeinsam mit dir könnte ich nun ehrenhaft leben, mich auf jeden Tag freuen und mir den Respekt aller Menschen verdienen. Ohne dich bin ich nur ein Fechter, ein Meister, der sonst nichts vermag.«
    »Wie kannst du das sagen? Du hast erst Denys gerettet und dann mich.«
    »Deinem Bruder war ich es schuldig, dass ich ihn in Sicherheit brachte. Schließlich geriet er erst in Gefahr, weil ich ihn in meinem Keller eingesperrt hatte. Und dich habe ich beschützt, weil es die einzige Möglichkeit war, mich selbst zu retten.«
    »Deine hohe Meinung von mir ehrt mich. Aber jetzt bist du der Graf von Lerida. Wenn du nach Spanien zurückkehrst, wirst du bei Hofe und in den allerhöchsten Kreisen willkommen sein. Keine Tür ist dir verschlossen, die einflussreichsten Familien werden dich einladen, und ihre heiratsfähigen Töchter werden dir ihre Herzen öffnen. Du kannst alles haben, was du willst.«
    »Und wenn ich nur dich zu meiner Braut haben möchte?«
    »Das wird sich ändern, wenn du dich erst einmal an den Gedanken gewöhnt hast, dass du jetzt ein Graf bist, dem man kaum einen Wunsch abschlagen wird.« Celina wusste nicht, ob sie das wirklich glaubte oder damit nur eine ihrer heimlichen Befürchtungen aussprach.
    » Ausgeschlossen.«
    »Wie willst du das wissen? Der Titel und die Privilegien, die damit verbunden sind, sind doch noch ganz neu für dich.«
    »Ich pfeife auf den Titel. Heirate mich, Celina. Zieh mit mir in die Welt hinaus.«
    Was wünschte sie sich jetzt, in diesem Augenblick? Genügte ihr das, was er gesagt hatte? Würde es ihr reichen, wenn die Nächte lang und dunkel wurden, wenn sie fern von denen war, die sie liebte, wenn sie als Fremde in einem anderen Land lebte? »Ich kann dich nicht heiraten.«
    »Du könntest es, aber du
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