Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition)
Autoren: Janet Clark
Vom Netzwerk:
Linus’ kräftiger Arm sie gepackt. Sie ließ den Hammer fallen. Linus schlug ihren Kopf an die nächste Scheibe. Sie hörte ein Krachen, dann spürte sie etwas Warmes an ihrer Schläfe herunterlaufen. Er riss sie von dem Terrarium weg, sie bäumte sich auf, lief mit den Füßen die Wand hoch und hämmerte ihren Fuß gegen das angeknackste Glas. Es zerbrach. Linus versetzte ihr einen Faustschlag, dann packte er sie mit beiden Armen und schleifte sie zur Rückwand, in die Nähe des Aufzugs. Dort schleuderte er sie zu Boden und trat nach ihren Beinen. Hanna stöhnte auf. Hörte das Knirschen der Räder, bevor sie sie sah. Dann stand der Alte vor ihr.
    »Soll ich sie jetzt fertigmachen? Die Schlampe hat die Terrarien kaputt gemacht.« Wieder trat er nach ihr. Hanna krümmte sich. Mit letzter Kraft versuchte sie, sich aufzurichten, als Linus’ Stiefel sie im Magen traf. Sie sackte zusammen.
    »Nein. Such das Gör. Es muss hier sein. Wir müssen sie zum Reden bringen.«
    In dem Moment kam Lilou in ihr Blickfeld. So schnell ihre Beine sie tragen konnten, lief sie auf Hanna zu, und noch bevor Linus reagieren konnte, warf sie sich auf sie und schlang ihre Arme um Hannas Hals. Hanna schluchzte auf. Warum hatte sie Lilou hierhergebracht? Sie drückte sie an sich, so fest sie konnte.
    »Wie süß«, spottete Linus und grinste teuflisch. »Mutter und Tochter in trauter Zweisamkeit.«
    »Mach schon«, beendete der Befehlston des Alten das Spotten. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Linus trat einen Schritt vor und zerrte an Lilou. Hanna schloss ihre Arme fester um sie und trat mit aller Wucht nach Linus. Er jaulte auf und wich einen Schritt zurück.
    »Wie lange willst du dich eigentlich noch von diesem Weibsstück zum Narren halten lassen?«, höhnte der Alte. »Was für einen Weichling habe ich nur zum Sohn?«
    Linus holte mit seinem Bein aus und zielte auf Hannas Kopf. Dann wurde es schwarz vor ihren Augen.
    Ein Schwall eiskaltes Wasser traf ihr Gesicht. Sie stöhnte auf. Wo kamen diese Schmerzen her? Hanna öffnete die Augen. Der Albtraum war wieder da. Schlimmer, als sie ihn je geträumt hatte. Sie war gefesselt. Der Alte stupste sie mit einem Stock an und zeigte dann auf das Terrarium in der Insel. Lilou saß inmitten der tropischen Pflanzen. Eine faustgroße Spinne krabbelte auf sie zu. Stoppte dann, als hätte ihr jemand Einhalt geboten. Eine zweite und dritte Spinne erschienen hinter ihr.
    »Nein!« Hanna wollte sich aufrichten, doch sie konnte sich nicht rühren.
    Boshaftes Gelächter erfüllte den Raum. Linus stand neben dem Terrarium und schob die Spinnen mit einem Stecken näher zu Lilou. Eine Spinne richtete ihre Vorderbeine auf.
    »Unsere giftigsten Spinnen. Du hast ihr Zuhause kaputt geschlagen. Der Lärm hat sie ziemlich wütend gemacht. Siehst du, wie sie die Vorderbeine hebt? Sie ist in Angriffsstimmung.« Der Alte pikste Hanna erneut mit dem Stock. »Für uns ist so ein Biss nicht schlimm, aber bei einem Kleinkind … Mehr als vier Bisse braucht es nicht. Du hast genau eine Chance, dein Balg zu retten: Sag mir, wo Toms Tagebuch ist.«
    »In meinem Koffer.«
    »Da haben wir gesucht.« Linus zeigte mit dem Stecken auf sie. »Da war nur das Heft, das du von mir bekommen hast.«
    »Ein anderes habe ich nicht!« Hanna zerrte panisch an ihren Fesseln.
    »Du lügst!«, brüllte Linus und ließ den Stecken in die tropischen Farne knallen. »Du hast es, sonst wärst du nicht hier!«
    »Nein!,« schrie Hanna. Alles in ihr bäumte sich auf, sie kämpfte gegen die Fesseln, mit Kräften, die so enorm waren, dass sie nicht zu ihr zu gehören schienen, und doch nicht groß genug, um die Hanfseile zu sprengen.
    Die Spinne machte zwei Schritte weiter auf Lilou zu, dann blieb sie wenige Zentimeter vor ihr stehen. Lilou saß ganz still. Sie lächelte. Ohne jede Angst. Linus klopfte mit dem Stecken hinter den Spinnen auf den Boden des Terrariums.
    »Das mögen sie gar nicht«, sagte der Alte, als fände er Lilous bevorstehendes Schicksal äußerst bedauerlich.
    Plötzlich drehte sich eine der Spinnen um und setzte zum Sprung an. Sie sprang Linus an den Hals, der sich panisch an den Kragen fasste.
    »Was zum Teufel«, entfuhr es dem Alten. Er wendete seinen Rollstuhl und fuhr zu seinem Sohn.
    Hanna robbte hinterher, sah, wie Linus sich wand und fluchte. Unterschiedliche Spinnen krabbelten von allen Seiten über den Boden und krochen in seine Hosenbeine. Er zuckte unkontrolliert und schlug wild um sich. Sie hörte Lilou mit der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher