Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache@

Rache@

Titel: Rache@
Autoren: Antje Szillat
Vom Netzwerk:
heulen können. Wütend trat er an das Teil heran und trat mit voller Wucht gegen die Tür.
    â€žMann, was hast du denn für einen Frust?“
    Ben fuhr erschrocken herum – und blickte Susanna direkt in ihre grün funkelnden Augen. Er hatte sie überhaupt nicht bemerkt. Ben fragte sich einen Moment lang, ob wohl alle möglichen Leute über die Fähigkeit verfügten, einfach so – also völlig aus dem Nichts – plötzlich neben, hinter oder vor ihm aufzutauchen. Oder vielleicht war er inzwischen ja auch schon so in seiner Wahrnehmung gestört, dass er einfach nicht mitbekam, was um ihn herum geschah.
    Er riss sich aus seinen Gedanken los und fragte Susanna aufgeregt: „Hast du dein Handy dabei?“
    Sie nickte erstaunt. „Ja, hab ich. Musst du so dringend telefonieren?“
    Ben nickte ebenfalls. Nur mit dem ganzen Oberkörper. Er spürte, wie ihm ein Schweißtropfen von der Stirn direkt auf den Nasenrücken lief, und wischte ihn schnell mit dem Handrücken weg.
    â€žKannst du es mir kurz geben? Es ist wirklich dringend. Oder hast du kein Guthaben drauf?“
    Susanna hob verwundert die Augenbrauen. „Natürlich hab ich Guthaben drauf. Sonst bräuchte ich ja schließlich kein Handy, wenn ich nicht damit telefonieren könnte.“
    Wie recht sie doch hatte. Nur absolute Idioten oder total Irre schleppten ständig ein Handy mit sich herum, mit dem sie nicht telefonieren konnten ...
    Susanna reichte ihm das Handy. Ben riss es ihr fast aus der Hand.
    â€žDanke“, murmelte er, las Justus Brandts Telefonnummer von dem Blatt ab und ließ seinen ausgestreckten Zeigefinger eilig über die Tastatur fegen. Er ließ es klingeln und klingeln und klingeln und musste nach geschätzter zwanzigmaliger Wiederholung verzweifelt feststellen, dass niemand abnahm.
    â€žSo ein Mist“, stöhnte er und blickte auf die Uhrzeitanzeige des Handys. Fast halb vier. Natürlich, der Brandt war mit seiner Frau bei ihrem Arzt. Das hatte er ihm doch selbst erzählt. Plötzlich hatte Ben eine Idee.
    â€žSusanna, kennst du in der Nähe der Friedrichstraße einen Frauenarzt?“, fragte er hektisch.
    â€žWas?“ Susanna war völlig entgeistert. „Was willst du denn von einem Frauenarzt?“
    â€žDas dauert jetzt zu lange, um dir das alles zu erklären. Ich muss dringend zu dem Frauenarzt von Justus Brandts Frau.“ Ben wurde immer nervöser.
    â€žWas?“, wiederholte Susanna noch eine Spur perplexer.
    â€žSusanna, bitte. Kennst du nun einen Arzt oder nicht?“
    Sie zuckte betont lässig die Schultern und meinte dann: „Ja, kenne ich. In der Nähe ist eine Frauenärztin. Da geht meine Mutter immer hin. Aber bevor ich dir sage, wo die ist, möchte ich endlich erfahren, was hier eigentlich los ist. Warum musst du zu der Frauenärztin von Justus Brandts Frau?“
    Ben rollte entnervt mit den Augen. „Das ist viel zu kompliziert. Bitte, ich erkläre es dir später.“
    â€žVersuchs ruhig. Ich bin nicht besonders schwer von Kapee. Habe weder ein Brett vorm Kopf noch eine Fehlzündung. Oder stehe auf der langen Leitung oder ...“
    â€žSchon gut.“ Ben hob ergeben die Hand. Jetzt war sowieso schon alles egal. Bald würden es sowieso alle wissen.
    â€žIch bin mir zwar nicht sicher, ob du das wirklich wissen willst, aber ...“
    Diesmal fiel Susanna ihm ins Wort. „Ja, will ich! Also, lass die Katze aus dem Sack. Die Bombe platzen ...
    â€žStopp! Ich erzähl ja schon.“
    Und Ben erzählte. So schnell und konfus, dass Susanna große Probleme hatte, seinen hitzigen Ausführungen zu folgen. Als er mit dunkelroter Gesichtsfarbe schließlich beim Diebstahl der Telefonliste angekommen war, wirkte Susanna deutlich mitgenommen.
    â€žUnd dann habe ich dich getroffen“, kam Ben zum Ende.
    Sie schwiegen einen Moment. Ben noch immer schwer atmend und Susanna noch immer schwer geschockt.
    Nach einer Weile meinte sie schließlich: „Darf ich dir ein paar Fragen stellen?“ Sie klang plötzlich ganz schüchtern.
    Ben nickte. „Kannst du. Aber nur, wenn wir uns dabei vorwärts bewegen“, bestimmte Ben.
    â€žGut. Ich bringe dich zu dieser Frauenärztin“, sagte Susanna und setzte sich in Bewegung. Sie liefen ein paar Meter schweigend nebeneinander her, bevor Susanna fragte: „Warum verständigen wir nicht die Polizei? Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher