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Pubertaet fuer Anfaenger

Pubertaet fuer Anfaenger

Titel: Pubertaet fuer Anfaenger
Autoren: Sylvia Sobel , Alfred Sobel
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Zimmer auf dem Boden.«
    Die Mutter versucht es mit der Rolle des Unschuldslamms.
    Tochter (aufbrausend) : »Willst du damit sagen, dass du heimlich in mein Zimmer eingedrungen bist? Du hast dort nichts zu suchen.«
    Die Tochter gibt nicht auf in ihrem Bestreben, der Mutter das Einhalten von Abmachungen nahezubringen.
    Mutter (beschwichtigend) : »Meine Liebe, ich hatte eine halb volle Waschmaschine, da habe ich netterweise deine Sachen, die nicht im Wäschekorb, sondern im Zimmer lagen, aufgehoben und mitgewaschen. Sie hängen zum Trocknen auf der Leine.«
    Die Mutter ist stolz darauf, wie ruhig sie bleibt.
    Tochter (lautstark) : »Du bist so was von doof! Ich hasse dich. Wie soll ich jetzt auf die Party gehen. Ich habe nichts zum Anziehen.«
    Bei aller Geduld muss die Tochter nun auf die Konsequenz »Ohrenbetäubendes Kreischen« zurückgreifen.
    Mutter: »Dein Outfit ist doch prima. Du siehst damit aus wie 16.«
    Mit diesem plumpen Versuch erreicht die Mutter, dass ihr 13-jähriger Teenager beleidigt in den Keller, dann ins Bad stampft.
    Eine Stunde später. Tochter (zufrieden) : »Ich hab das T-Shirt jetzt mit dem Föhn getrocknet. Ich geh dann! Sorry, Mom ... ich hab dich lieb.«
    Die Tochter sieht jetzt wirklich aus wie 16 und verabschiedet sich bewundernswert gut gelaunt und versöhnlich.
     
    Erwarten Sie aber bitte nicht umgehend Höchstleistungen von Ihrem Kind. Für die faden Spießergene, die Sie unter Umständen vererbt haben, kann es nun wirklich nichts. Berücksichtigen Sie, dass Lukas oder Anna benachteiligt sind, da sie in einer ungünstigen Umgebung, nämlich bei Ihnen, aufgewachsen sind.
    Bei nur gelegentlichem Auftauchen pubertätsgemäßer Verhaltensweisen ist Ihr Sprössling ein Pubertist mit Defiziten, der Unterstützung benötigt. Organisieren Sie Nachhilfe: Sprechen Sie ältere Jugendliche und Cliquen vor Diskotheken, Einkaufszentren oder auf öffentlichen Plätzen an. Sie erkennen gute Pubertisten meist schon an Merkmalen wie Pubertistensprache, Kleidung oder Pickel.
Der Pubertätsverweigerer
    Bedenklich wird es, wenn Ihr Teenager auf Dauer keine oder nur wenige der im Kapitel zum Pubertistentest > genannten Verhaltensweisen zeigt. Wird doch von führenden Entwicklungspsychologen Pubertät als tief greifende Krise mit einschneidenden psychologischen Störungen angepriesen. Wenn diese Erwartungshaltung der Eltern enttäuscht wird, stellt sich die Frage: Leidet Ihr Liebling vielleicht an »Idiopathic Hypogonadotropic Hypogonadism«, einer selbst von der gesetzlichen Krankenkasse anerkannten Krankheit, bei der die Pubertät verzögert eintritt oder sogar ausfällt? Klären Sie dieses Problem mit dem Arzt ab. Kann er organische Ursachen ausschließen, greifen Sie bei durchschnittlicher Pubertätsverweigerung auf bewährte Maßnahmen zurück. Vertrauen Sie zum Beispiel auf Hilfe aus dem Fernsehen! Schon das gemeinsame Ansehen von »Super-Nanny«, »We are family«, »U20 – Deutschland, deine Teenies«, »Teenager außer Kontrolle«, »Die strengsten Eltern der Welt« und diversen Talkshows entfacht Begeisterung für die Pubertät.
     
    Kinder lernen am effektivsten durch Nachahmung und Vorbild. Gute Erfahrungen haben anthroposophisch geprägte Eltern damit gemacht, ihre Teenager die Flegeljahre tanzen zu lassen. Lassen Sie sich hiervon anregen zu rhythmischen und kreativen Bewegungen mit Seidentüchern in reinen Farben. Bockt Ihr Teenager immer noch, versuchen Sie Ihren störrischen Nachwuchs in einem vertraulichen Gespräch von den Vorteilen der Pubertät zu überzeugen. Die besten Argumente haben wir hier zusammengestellt:
»Jeder erwartet von dir ab sofort nur noch schlechte Leistungen in der Schule!«
»Du brauchst nie mehr pünktlich zu sein.«
»Du kannst launisch und bockig sein und wirst dafür höchstens mit Augenrollen bestraft.«
»Du darfst jedes kleine Problem enorm wichtig nehmen.«
»Du darfst eine Zahnspange tragen.«
»Du darfst ausflippen – nicht nur bei Verboten, sondern auch wenn du unbedingt etwas haben möchtest.«
»Du kannst immer sagen: ›Ich kann nichts dafür, ich bin in der Pubertät!‹«
»Du darfst gelegentlich die Schule schwänzen.«
»Du bekommst Pickelcreme spendiert.«
»Du darfst dein Zimmer und die ganze Wohnung vermüllen.«
»Du kannst faul und unverschämt sein.«
»Du darfst null Bock haben.«
»Dein Leben wird zu einer Dauerparty.«
»Du darfst nach Herzenslust kreischen: bei Spinnen (Horrorkreischen) oder Justin Bieber (Huldigungskreischen).«
»Du
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