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Provinz Fünf (German Edition)

Provinz Fünf (German Edition)

Titel: Provinz Fünf (German Edition)
Autoren: Alexander Popoff
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ekelhaften, wilden Planeten durchstreifen. Die Sterberaten lagen im vergangenen Jahr bei den Kultivierungsbrigaden bei mehr als 20 Prozent. Haben Sie etwas über den Neffen von Dr. Larkin gehört?”
    „ Nein, was ist mit ihm?”, fragte Dr. Waugh.
    „ Er geht weg zu einer Behandlung in einem Reha-Zentrum für psychische Gesundheit außerhalb von Tinderland. Aber sobald der Tumult vorbei ist, wird es ihm wohl sehr bald wieder gut gehen.”
    „ Woher wissen Sie, dass der Neffe von Dr. Larkin nicht verwundet wurde und nicht an einer schweren PTSD leidet?”
    Die Krankenschwester sah um sich und sagte mit leiser Stimme: „Er ist hier eingeliefert worden, wurde dann aber sofort in eine Spezialklinik gebracht. Also Dr. Larkin—.”
    „ Ich bitte Sie, nicht über Fragen zu reden, die außerhalb Ihrer Kompetenz liegen! Sie bringen sich damit in Schwierigkeiten, Mädchen.”
    Karla s Gesicht wurde rot. Sie sagte: „Tut mir Leid, Doktor. Ich ähhhh ... Sehen Sie, der Künstler fängt wieder an, sich hin und her zu werfen.”
    Auf dem Monitor sah man, wie Eugene versuchte , sich von den Gurten zu befreien. Sein rechtes Auge war mit einem Verband bedeckt, das linke schaute hervor.
    Plötzlich hörte er auf , um sich zu zappeln und sah um sich. Aus seinem einzigen Auge trat auch kein verrückter Blick mehr. Aber es schien, als würde ihm irgendetwas nicht gefallen: er verdrehte sein Gesicht mit Unstimmigkeit, rümpfte die Nase in Übelkeit und sagte in einer rauen Stimme:
    „ Es hat sich erwiesen, dass die Dinge nicht anders sein können. Und da alles für einen bestimmten Zweck geschaffen wurde, ist notwendigerweise alles für den besten Zweck geschaffen. Infolgedessen ist es eine Dummheit zu behaupten, dass alles gut ist. Es muss gesagt werden, dass alles so am besten ist.”
    Dr. Waugh und Karla sahen einander mit Verwunderung an. Die Ärztin drückte einen Knopf auf der Schalttafel und sprach in das Mikrofon, „Mr. Kane, ich bin Dr. Waugh. Wie fühlen Sie sich?”
    Aber Eugenes Blick haftete an der Decke und er zeigte keine Absicht, mit jemandem zu sprechen.
    Sie brüteten über seinem Fall. Jede versuchte, für das, was geschehen war , eine Erklärung zu finden.
    “ Was denken Sie, Dr. Waugh? Es scheint, er ist wohl wirklich verrückt geworden.”
    Dr. Waugh sagte : „Es ist tatsächlich sehr seltsam. Was hat er wohl gemeint hatte, als er sagte ‚Alles ist folglich zum allerbesten Zweck geschaffen?‘”
    Karla sagte: „Armer Kerl, er ist von Sinnen. Wahrscheinlich hat er Bruchstücke aus seinem Gedächtnis durcheinandergebracht und jetzt kommen sie heraus. Deshalb ist das, was er sagt, bedeutungslos. Wenn sich Leute aufregen, kommt alles unkontrolliert heraus.”
    „ Zumindest ist er in der Lage zu sprechen. Wir waren uns nicht einmal darüber sicher”, sagte Dr. Waugh.
     

 
2. Eugene Kane
     
    Am nächsten Tag kam Eugene Kane mit furchtbaren Kopfschmerzen aus seiner Bewusstlosigkeit. Er sah sich in der neuropsychiatrischen Station um, und bemerkte dabei gar nicht, wo er überhaupt war. Es war noch ein anderer Mann da, aber der war bis über den Kopf mit einer Decke zugedeckt. Eugene murmelte vor sich hin: „Sieht aus wie so eine Art Krankenhaus.”
    Er hatte das Bedürfnis auf die Toilette zu gehen, aber er wollte die Sanitäterin oder die Krankenschwester nicht rufen, also versuchte er, den schlafenden Mann zu wecken, um ihn zu fragen.
    Eugene sagte: „He, Mann. Wach auf! Hör endlich auf, Dich in dieser Decke herumzuwickeln. Komm raus! Wach auf, Kumpel!”
    Der Haufen auf dem Bett rührte sich langsam. Und als er die Deck e ziemlich ungeschickt beiseiteschob, kam unter ihr ein verschlafener, struppiger Kopf zum Vorschein. Er legte sich, mit ungeschickten Bewegungen im Bett zurecht.
    „ Was wühlst Du mit der verfluchten Decke herum?“ platzte Eugene heraus. „Bist Du einer von uns, oder nur irgendein verdammter Patient?”
    „ Ich bin von der Besatzung der Zweiten Tramper Weltraum-Sturm-Division”. Die Stimme des Trampers war seltsam und unmenschlich, ohne jeglichem Wunsch und Willen weiterzuleben. Er hatte es nun endlich geschafft, die Decke in Ordnung zu bringen und erst dann bemerkte Eugene, dass der Soldat nur noch einen Arm hatte.
    „ Regst Du Dich etwa wegen Deines Armes auf?”, fragte Eugene. „Die Ärzte werden Dir einen neuen geben, kostenlos. Und Dir wird eine Entschädigung gezahlt.”
    „ Ich hatte auf der Innenseite meines Ellbogens einen Leberfleck”, seufzte der Tramper.
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