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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318
Autoren: K. H. Scheer
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Fremden nun eine intergalaktische Rasse gefunden haben, die sich in wenigen Monaten millionenfach vermehren kann, was dann? Sie haben diese noch völlig unterentwickelten Kreaturen aus irgendeiner Insekten- oder Echsenrasse mit aller Gewalt herangezüchtet, und das war ein schnellerer Weg, als nach mühevollen Experimenten Bios von meiner Art zu schaffen. Das ist es, Blinds, nur das! Der Fremde hat sich mit einigen Gedankenfetzen verraten, als ihn infolge deiner Schüsse die Angst überflutete. Weißt du jetzt, warum die laufend neue Flotten aufstellen konnten?“
    Blinds schwieg einige Zeit, ehe er schwach zurückgab:
    „Eine verteufelte Erklärung, Bio! Möglich wäre es aber, warum nicht! Auch wir kennen Echsennachkömmlinge mit etwas Verstand. Das wäre auch die Erklärung dafür, warum die feindlichen Flotten im letzten Jahr an Kampfkraft so erheblich nachgelassen haben. Mir scheint jetzt beinahe, als hätten sie schon nicht mehr genügend Offiziere, um wenigstens die wichtigen Positionen alle zu besetzen. Wenn sie so ein Ding zum Kanonenschützen machen, ist es nicht verwunderlich, wenn die Waffen nicht mehr genau bedient werden. Ho, könnte das der Grund für die Räumung des Beteigeuze-Systems sein? Haben sie vielleicht eine ganze Flotte abgezogen, um mit den frei werdenden Mannschaften andere und wichtigere Lücken zu füllen?“
    Pronto bejahte in unbestimmter Form. Er lag mit wachen Sinnen auf der Lauer, doch von dem Unbekannten war nichts mehr zu vernehmen. Er mußte sich weit genug beruhigt haben, um seinen Bewußtseinsriegel wieder aufrichten zu können.
    Pronto versuchte es mit aller Kraft seiner Gabe:
    „Warum fliehst du, Freund? Kannst du mich hören? Wir haben beide den gleichen Sinn. Ich möchte dich treffen und sprechen. Was hältst du davon? Hallo, Freund, du mußt mich verstehen! Die Wellen eines denkenden Geistes müssen von einem jeden Begabten klar aufgenommen werden, auch wenn die akustische Sprache ganz anders ist. Hallo, Freund, rufe mich, wenn du deine Angst vor uns überwunden hast. Wir tun dir nichts. Ich möchte mit dir sprechen.“
    „Worüber?“ kam es ganz schwach zurück. Pronto vernahm es nur unklar, und doch fuhr er in größter Überraschung zusammen. Er kämpfte gegen seine aufsteigende Erregung und gab mit aller Kraft durch:
    „Über dich, über uns und über den unsinnigen Krieg. Weißt du schon, daß er unsinnig ist? Wir haben uns durch einen Zufall getroffen. Ich sage dir ehrlich, daß wir von unserer Flotte abgeschnitten sind. Wir können mit dem kleinen Boot nicht zurück. Unser Trägerschiff ist vor dem System vernichtet worden.“
    „Ja, ich war dabei. Ich erhielt noch einen schweren Treffer, und so versuchte ich, hier zu landen. Der Mond ist aber geräumt.“
    „Das wußten wir wieder nicht. Sei vernünftig und komme. Ich biete dir einen Waffenstillstand an, begreifst du das? Den ersten Waffenstillstand nach langer Zeit. Wir müssen einfach miteinander sprechen, denn ich bin der einzige Telepath in der menschlichen Flotte. Wenn du jetzt nicht die Möglichkeit ergreifst, wird es niemals zu einem Gespräch zwischen euch und uns kommen. Wir gehen jetzt in unser Boot zurück, hörst du! Komme bald. Hallo, antworte doch, Freund! Ich will dir nichts Böses.“
    „Ich werde nachdenken. Du bist seltsam beeindruckend.“
     
    *                     *
    *
     
    Blinds tigerte in der kleinen Kabine herum.
    Hinter ihnen brummte ruhig und gleichmäßig der Strom-Reaktor im Banne der tadellos gesteuerten Kernfusion.
    Draußen begann die Luft noch stärker zu flimmern. Am Horizont hoben sich die Wolken eines aufkommenden Unwetters ab. Dort mußten die hocherhitzten Luftschichten mit den kühleren Gasen der Nachtseite zusammentreffen. Ein Inferno begann sich abzuzeichnen.
    Blinds sah erneut auf den Zeitmesser. Er lief nach intergalaktischer Terra-Zeit.
    Schließlich knurrte er unbeherrscht:
    „Was zwingt mich eigentlich, deinen närrischen Ideen nachzugeben und hier auf einen Kerl zu warten, der sich in dem Augenblick garantiert überlegt, wie er uns am besten auslöschen kann. He, was zwingt mich dazu?“
    Pronto grinste. „Stör mich nicht in meiner Ruhe. Schließlich habe ich aufzupassen, ob sich hier irgendwie ein fremder und hochsuggestiver Gedankenstrom einschleicht.“
    „Affe.“
    „Rege dich nicht auf, du meinst es ja doch nicht so.“
    „Woher willst du das wissen?“ schrie Blinds außer sich.
    „Weil du ganz froh wärest, wenn ich dich meinen
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