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Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin
Autoren: John Aysa
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Mehrzahl der Mannsbilder nicht fähig ist, auf sich allein gestellt zurechtzukommen?
    Sie sind armselig, daran liegt es. Das verdammte Geschlecht ist kläglich. Der Mann ist schwächlich und unattraktiv. Er ist ein Angstbeißer, ein Hosenscheißer, ein dämliches Schwein.
    Vereinzelte Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Die Natur hat die männliche Kreatur bestehen lassen, weil sie einen Schwanz hat und weil das weibliche Wesen auf dieses merkwürdige Stück Fleisch scharf ist.
    Sperma ist die Rettung der Schwanzträger. Der Begatterich kann Spaß bereiten, abspritzen und befruchten. Abgesehen davon ist Mann überflüssig.
    Die Evolution wird diese Fehlentwicklung ändern. Der Mann in seiner beschränkten Ignoranz hätte beinah den Untergang allen Lebens verursacht und macht sich jetzt vor Angst ins Hemd, weil er mit den unübersehbaren, irreparablen Schäden zurechtkommen muss, die er in seiner Überheblichkeit selbst angerichtet hat.
    Und er hat Muffensausen vor Frauen, denen bei seinem Anblick nicht bang wird, vor Frauen, die nicht weiche Knie vor Geilheit bekommen und sich freiwillig unterordnen.
    Schwanzträger sind absolut jämmerlich und seltsamerweise noch immer zu dominant. Sie gehören endgültig gebrochen, auf ihren Platz zu Füßen des Weibes verwiesen. Raus auf die umzäunte Koppel mit ihnen.
    She würde sich niemals als das bezeichnen, was einmal als Feministin gegolten hat, aber dem Wunsch nach Versenkung des männlichen Geschlechts in die Bedeutungslosigkeit kann sie sich anschließen.
    »Hände auf den Kopf, runter auf die Knie«, ruft der Kerl ihr zu. Sie sieht, wie seine Waffe zittert. Oh, wie er sich fürchtet. Gut so.
    Er ist von Natur aus beschränkt, sein Schwanz ist intelligenter als er, er trifft dämliche, unüberlegte Entscheidungen, die einer Ahnungslosigkeit entspringen, die er für Wissen hält.
    Er denkt wohl, er hätte sie in dieser Position unter Kontrolle. Welch fataler Irrtum.
    Blauäugiger Bastard. Vollidiot.
    Eigentlich war die Situation fast zum Lachen. Ängstliche Männer begehen schwere Fehler. Dieser Trottel zum Beispiel hat das Messer übersehen. Unvorstellbar, sollte man meinen, er hat dieses wunderbare Werkzeug tatsächlich nicht bemerkt.
    Nun gut, möglicherweise hat ihn das Beil abgelenkt, das an ihrer Hüfte hängt, fein säuberlich in einer Lederhülle verstaut. Ein wertvolles Instrument, das ihr viele nützliche Dienste erwiesen hat.
    Vielleicht irritiert ihn der Bogen, den sie von ihrer Schulter streift, um ihn sachte auf dem aufgeweichten Boden abzulegen.
    Eine Reizüberflutung an Waffen, die er bei einer Frau nicht erwartet hat und die ihn überfordert.
    Mit einer flinken Bewegung dreht sie ihr Sägemesser in der Hand herum, lässt die Klinge im Ärmel ihrer Jacke verschwinden.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, hebt sie die Arme, legt sie auf ihren Hinterkopf, spürt das regennasse Haar und die darin verborgene Nadel. Noch eine Waffe. Die Qual der Wahl. Ein Overkill, nur für dieses bescheidene, mit einem erkennbaren Mangel an Intelligenz gestrafte Männchen.
    Sie unterdrückt ein Lächeln, während sie auf die Knie geht. Kaltes Nass dringt in den Stoff ein, als sie auf dem matschigen Untergrund zum Halt kommt.
    Schlammiges Wasser berührt ihre Haut. Unangenehm für zwei, drei Momente. Dann ist das Unbehagen aus ihrem Bewusstsein verschwunden.
    Sie fokussiert ihre Aufmerksamkeit auf den Mann, der sich nähert, einen Schritt nach dem anderen. Sie riecht seine Angst, seine Gier, seine Begierde . Sie sieht seine Erregung, die Beule in der Hose vorn. Zu viel Blut aus dem Gehirn abgezogen, versammelt im Schritt, Sauerstoffmangel verursachend. Das ohnehin simple Denken ist zusätzlich gedimmt.
    Wie sollte es sonst sein?
    Du denkst mit dem falschen Kopf , grinst sie lautlos in sich hinein. Und gleich wirst du gar nicht mehr denken .
    Er bemüht sich, gewitzt und kriegerisch zu erscheinen, wie ein Profi zu gehen, ein Soldat beim Vorrücken im unübersichtlichen Gelände, jeden Augenblick auf einen Schusswechsel gefasst.
    Mit leicht gebeugten Knien, einen Tick breitbeiniger als nötig. So, wie er es von den Bildern aus der Vergangenheit zu kennen meint. Wie er es in zahllosen Actionfilmen gesehen hat, in Science-Fiction-Streifen wie dem, in dem er jetzt lebt.
    Die Zeiten der Utopien sind vorbei, das Leben findet in einer Dystopie statt, die niemals enden wird und die keinerlei Zukunft hat.
    Der Mann ist lächerlich, weil es ihn vor Gier und ebenso unverkennbar vor Angst
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