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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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"Ärgerlich auf mich?"
    "Wie kommst du darauf?" fragte sie höhnisch zurück.
    Er lächelte unbeeindruckt. "Seit wir die Agentur verlassen haben, hast du kaum ein Wort gesagt. Ich habe dir mühsam ein paar eisige Silben entlockt."
    "Was erwartest du denn? Du hattest kein Recht, einfach ins Büro zu marschieren und die Bombe platzen zu lassen, ohne mich vorher zu fragen."
    Steve neigte leicht den Kopf zur Seite. "Ich fand, es war Zeit, den Knoten zu zerschlagen", erklärte er gelassen. "Du hättest Wochen gebraucht, um dich zu entscheiden. Ich kann nicht warten, bis du zu irgendwelchen Entschlüssen kommst."
    "Und wenn ich sage, daß ich nicht zu dir zurückkomme?"
    "Du kommst zurück!" sagte er mit fast unverschämtem Ton. Lisa schoß das Blut bis unter die Haarwurzeln. "Wenn du dich nur nicht irrst!"
    Er beugte sich über den Tisch und nahm ihre Hand, die sie vergeblich wegzuziehen versuchte. Er zog sie an seinen Mund und küßte die Handfläche. Lisa spürte seine kühlen Lippen auf der Haut. "Ich bin doch nicht allein süchtig, Lisa, oder?" fragte er weich.
    Nein, dachte sie, wahrhaftig nicht, hielt aber tapfer seinem Blickstand. Steve hatte immer gewußt, daß er sie haben konnte, wann immer er wollte. Als er sie bei Ferrelli wiedergesehen hatte, war sein Blick so arrogant überzeugt gewesen wie eh und je. Er hatte nie auch nur einen Augenblick gezweifelt, daß er sie zurückbekommen würde.
    Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch und erschauerte, als seine Zunge an ihrer Handfläche zu spielen begann. Blitzschnell zog sie ihre Hand fort. "Ich lasse mich von dir nicht herumkommandieren", verkündete sie.
    Er lachte weich und konzentrierte sich auf sein Essen. Er aß absichtlich langsam und genoß die wachsende Nervosität, mit der sie ihn beobachtete. Als er endlich fertig war und sie aufbrachen, war es schon früher Nachmittag.
    "Du gehst nicht zurück in die Agentur", erklärte er ihr. 
    "Ich kann sie doch nicht einfach im Stich lassen."
    "Doch, das kannst du - und das wirst du!" entschied Steve und fuhr sie in ihre Wohnung zurück.
    Zu Lisas Überraschung kam er nicht mit hinein. "Ich muß unsere Abreise vorbereiten. Ich buche den Flug und sage dir morgen Bescheid." Steve, dem ihr Erstaunen nicht entgangen war, lächelte sie an. "Du brauchst Zeit zum Nachdenken", murmelte er. "Wir beide brauchen Zeit. Wir haben starke Charaktere, Darling. Vielleicht wird unsere Ehe eine Art Dauerkampf, aber auch dafür gibt's Entschädigungen. Kämpfe, die im Bett enden, haben ihren Reiz."
    "Du tust, als könnte man die Vergangenheit einfach auswischen, Steve, aber so leicht ist das nicht", brachte Lisa erregt vor. "Ich weiß nicht, ob ich noch mit einem Mann zusammenleben will, der sich so aufgeführt hat wie du in Florida."
    "Ja, glaubst du denn, ich hätte mich nicht auch gefragt, ob ich mit einer Frau zusammenleben kann, die sich von Harrison solche Briefe schreiben ließ?" Er fuhr mit der Hand unter ihr Haar und kraulte mit den Fingern zärtlich ihren Nacken. "Aber es stellte sich heraus, daß die Frage nicht lautete, ob ich mit dir leben könnte, sondern ob ich ohne dich leben könnte. Das solltest du dich auch fragen. Und ehrlich beantworten!"
    Sein Mund war auf ihren Lippen, drängend, brennend, bis sie leidenschaftlich und begehrend reagierte. Dann zog er den Kopf zurück. Er hatte sie da, wo er sie hatte haben wollen.
    Steve öffnete die Wagentür für sie, und sie stieg mit wackligen Beinen aus. Er brauste davon, und Lisa blickte verwirrt hinter ihm her.
    Später, in einem bequemen Sessel im Wohnzimmer, saß sie einfach da und starrte ins Leere. Konnte sie sich ein Leben ohne Steve vorstellen? Das vergangene Jahr war eine Hölle aus Einsamkeit und Sehnsüchten gewesen. Sollte sie so den Rest ihres Lebens verbringen? Die Chance, einem Mann zu begegnen, der dem Vergleich mit Steve standhielt, war gleich Null. Vor ihm hatte es niemanden gegeben, und sie bezweifelte, ob es je nach ihm einen geben könnte.
    Steves Einschätzung ihrer Persönlichkeit hatte sie jedoch erbittert. Sie war kein machtbesessenes Weib, das die Männer auf Knien sehen wollte. Steve hatte ihre Beziehung zu Jon nach seinen Vorstellungen gedreht und gewendet, Jon war kein zweiter Denny. Jon war ein vergleichsweise hilfloser Mann ohne die Fähigkeit, sich aus der Lage, in die andere ihn gebracht hatten, zu befreien.
    Steve hatte theoretisiert und falsch dazu, weil er von falschen Voraussetzungen ausgegangen war. Natürlich hatte sie aus dem
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