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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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dachte daran ihn zu bitten, sie zum Flughafen zurückzubringen, aber damit hätte er gesiegt. Und schließlich wußte sie, daß sie nicht so war, wie er glaubte. Mit der Zeit würde er einsehen müssen, daß er sich getäuscht hatte. Außerdem wußte sie, daß Faisal sie liebte, und das würde ihr die Kraft geben, den Kampf gegen Raschids Vorurteile aufzunehmen.
    Mit einem Mut und einer Gefaßtheit, über die sie sich selbst wunderte, entgegnete sie: "Wenn Sie so wenig Vertrauen zu Faisal haben, daß Sie ihm nicht einmal zutrauen, sich eine gute Frau auszusuchen, überrascht es mich, daß Sie noch keine für ihn gefunden haben... eine, die Ihren Vorstellungen entspricht." Felicia kam der furchtbare Verdacht, daß sie damit unbewußt die Wahrheit getroffen haben könnte. Sie legte eine Hand an die Schläfe und fuhr leise fort: "Oder hat es eine andere Frau gegeben? Nein, ich kann es nicht glauben. Faisal würde nie..."
    "Sie glauben nicht, was junge Männer alles anstellen, wenn sie verliebt sind, Miss Gordon. Aber in diesem Fall hat es keine Hochzeit gegeben. Ich hielt Faisal noch nicht für reif genug, die Verantwortung, die eine Ehe mit sich bringt, auf sich zu nehmen. Sie sind nicht die erste Frau, die er liebt, aber die erste, die er tatsächlich heiraten will. Die anderen waren mit einer weniger engen Beziehung zufrieden."
    Felicia konnte es nicht glauben. Andererseits, hatte sie nicht immer geahnt, daß Faisal keineswegs so unerfahren war wie sie? Sie hatte diesen Gedanken immer verdrängt, aber jetzt mußte sie einsehen, daß es Zeiten in Faisals Leben gegeben hatte, von denen sie nichts wußte. Weh tat nur, daß Raschid sie auf eine Stufe mit den Frauen stellte, mit denen Faisal eine Affäre gehabt haben mochte. Mußte das Wissen um das frühere Leben seines Neffen Raschid nicht beweisen, daß Faisal niemals eine Heirat in Erwägung ziehen würde, wenn er sich seiner Gefühle nicht ganz sicher gewesen wäre?
    "Faisal ist jung und impulsiv", sagte Raschid langsam, als könne er ihre Gedanken lesen. "Und diese beiden Eigenschaften garantieren kaum ein gutes Urteilsvermögen. Sie kennen sich erst seit ein paar Monaten - was für eine Basis ist das für ein ganzes langes Leben zu zweit?"
    Ein Augenblick genügt, um sich zu verlieben, dachte Felicia bei sich, sagte aber nichts. Für Raschid war Faisal nur ein impulsiver junger Mann, der sich an einem Tag in eine Frau verliebte und sie am nächsten vergaß. Doch wer von ihnen hatte recht mit seiner Einschätzung? Sie natürlich, sagte sie sich. Wie konnte sie nur daran zweifeln?
    Der Chauffeur bog von der Hauptstraße ab.
    "Jetzt ist es nicht mehr weit", informierte Raschid sie kühl.
    "Faisals Mutter und Schwester haben Ihretwegen das Dinner verschoben. Ich hoffe, Sie mögen kuwaitisches Essen, Miss Gordon?"
    Ob er hoffte, ihr in dieser Beziehung den Wind aus den Segeln zu nehmen? Aber da würde sie ihn enttäuschen! Faisal hatte ihr erzählt, daß seine Mutter zwar an den Traditionen festhielt, seine Schwestern jedoch darauf bestanden, nach westlicher Art zu essen.
    Der Weg führte sie durch ödes Land, an einer Seite immer das Meer, auf der anderen, wie Felicia annahm, die Wüste. Die Fahrt durch die Dunkelheit nach der anstrengenden Reise machte sie schläfrig, und Felicia war froh, als Raschid ankündigte, sie seien da.

3. KAPITEL

    Die Villa war ein großes, zweistöckiges Gebäude, das an die maurischen Häuser Andalusiens mit ihren weißgetünchten Mauern erinnerte.
    Sie fuhren durch ein Tor und über einen Hof, auf dem überall große Blumenschalen standen. Lampen erleuchteten den Hof, so
    daß Felicia alles gut erkennen konnte. Durch ein anderes Tor sah sie die Umrisse von Bäumen, und ganz in der Nähe hörte sie das Plätschern eines Brunnens.
    Raschid öffnete ihr die Autotür, und in der Luft, die Felicia einatmete, lag ein fremder, würzig- frischer Duft.
    "Hier geht's lang, Miss Gordon." Das klang wie ein Befehl. Ein Schauer lief Felicia über den Rücken. Was, wenn der Rest der Familie sie ebenso feindselig behandelte wie Raschid?
    Aber ihr blieb keine Zeit zum Überlegen, denn die Haustür wurde geöffnet, und eine kleine Frau stand ihnen gegenüber.
    "Fatima, das ist Miss Gordon", stellte Raschid Felicia vor. "Miss Gordon, das ist meine Schwester, Faisals Mutter."
    Felicia entging nicht der warnende Ton in Raschids Stimme, als sie Fatima die Hand entgegenstreckte, die diese mit beiden Händen ergriff. Dabei sah sie Felicia strahlend an
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