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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen
Autoren: Sara Shepard
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durchsuchte ihre SMS. Byrons SMS mit seiner Nummer war noch da. Sie holte tief Luft und wählte. Byron antwortete mit schläfriger Stimme.
    »Hier ist Aria«, sagte sie leise.
    »Aria?«, wiederholte Byron. Er klang völlig überrascht. »Es ist, äh, zwei Uhr morgens.«

    »Ich weiß.« Die Jukebox wechselte das Lied. Die Kellnerin goss den Inhalt zweier Ketchupflaschen zusammen. Die letzten Gäste außer Aria erhoben sich, winkten der Kellnerin zum Abschied und gingen aus dem Imbiss. Die Türglocke klingelte leise.
    Byron brach das Schweigen. »Nun, ich freue mich, von dir zu hören.«
    Aria zog die Knie an die Brust. Sie wollte ihm sagen, dass er alles vermasselt hatte, indem er sie dazu gebracht hatte, sein Geheimnis für sich behalten. Aber sie war zu erschöpft für eine Auseinandersetzung. Außerdem … vermisste sie Byron sehr. Er war ihr Dad, der Einzige, den sie hatte. Er hatte die Schlange vertrieben, die auf einer Wanderung im Grand Canyon vor Aria über den Wanderweg geglitten war. Er hatte Arias Kunstlehrer in der Fünften, Mr Cunningham, die Meinung gegeigt, als er ihr eine Sechs für ihr Selbstporträt gegeben hatte. Nur weil sie sich mit grünen Schuppen und gespaltener Zunge dargestellt hatte. »Dein Lehrer versteht schlichtweg nichts von postmodernem Expressionismus«, hatte Byron gesagt, seinen Mantel angezogen und sich in den Kampf geworfen. Byron hatte sie früher hochgehoben, über seine Schulter geworfen, ins Bett gebracht und die Decke festgestopft. Aria vermisste das. Sie brauchte ihren Vater. Sie wollte ihm sagen, dass sie in Gefahr war, und sie wollte hören, dass er sie beschützen würde. Das würde er doch sicher tun, nicht wahr?«
    Aber dann hörte sie eine Stimme im Hintergrund fragen: »Alles okay, Byron?«

    Aria wurde wütend. Meredith.
    »Bin in einer Sekunde wieder da«, rief Byron.
    Jetzt kochte Aria vor Wut. In einer Sekunde? Das war alle Zeit, die er diesem Gespräch widmen wollte? Byrons Stimme kam wieder näher. »Aria? Was ist denn los?«
    »Egal«, sagte Aria kühl. »Geh wieder ins Bett oder wo du sonst warst.«
    »Aria …«, begann Byron.
    »Nein, geh!«, sagte Aria steif. »Vergiss, dass ich ange rufen habe.«
    Sie legte auf und stützte ihren Kopf auf den Tisch. Dann holte sie tief Atem und dachte beruhigende Gedanken über das Meer, Fahrradfahren und das Stricken eines Schals.
    Ein paar Minuten später sah sie sich um und merkte, dass sie tatsächlich der letzte Gast war. Die abgenutzten, gammeligen Barhocker waren leer, die Tische abgeräumt und sauber gewischt. Auf Warmhalteplatten hinter der Theke standen zwei Kaffeekannen und die Kasse war immer noch angeschaltet, aber die Kellnerinnen und Köche waren verschwunden. Es war wie in einem Horrorfilm, in dem die Hauptfigur plötzlich der letzte Mensch auf der Welt ist.
    Der Killer ist näher, als du denkst.
    Warum sagte ihr A. nicht einfach, wer der Mörder war? Sie hatte keine Lust mehr, Miss Marple zu spielen. Aria dachte an ihren Traum, an die geisterhafte Ali vor der Kamera. » Schau hin! «, hatte sie geschrien. » Es ist direkt vor deiner Nase. Genau da! « Aber was war genau vor ihrer Nase? Was hatte Aria übersehen?
    Die Kellnerin mit dem Muttermal schlenderte hinter
dem Tresen hervor und betrachtete Aria. »Möchtest du ein Stück Kuchen? Geht aufs Haus.«
    »N-nein, danke«, stammelte Aria.
    Die Kellnerin pflanzte eine ausladende Pohälfte auf einen pinken Barkhocker. Sie hatte diese Art schwarzes krauses Haar, das immer nass aussah. »Hast du von dem Spanner gehört?«
    »Ja«, antwortete Aria.
    »Weißt du, was ich gehört habe?«, fuhr sie fort. »Es soll ein reicher Jugendlicher sein.«
    Als Aria nicht reagierte, widmete sie sich wieder dem Abwischen bereits sauberer Tische.
    Aria blinzelte. Schau genau hin! Sie griff in ihre Tasche und zog ihren Laptop heraus. Es dauerte eine Weile, bis er hochgefahren war, und noch länger, bis sie den Dateiordner fand, in dem ihre alten Videos lagen. Es war schon sehr lange her, dass sie zuletzt nach ihnen gesucht hatte. Als sie den Ordner endlich fand, merkte sie, dass keine einzige Videodatei eindeutig benannt war. Sie trugen Titel wie »Wir fünf Nr. 1« oder »Ali und ich Nr. 6«. Das angezeigte Datum war die letzte Ansicht, nicht das Aufnahmedatum. Sie hatte keine Ahnung, wie sie das Video finden sollte, das an die Presse gegangen war. Sie musste sie wohl oder übel alle durchgehen.
    Sie öffnete ein Video namens »Miau«. Aria, Ali und die anderen waren in Alis
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