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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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Als sie fertig war, schaute sie zum Restaurantdeck des Schiffes hinauf. Ihre Eltern saßen in Richtung Fluss, konnten sie also nicht sehen. Sie wühlte in ihrer braunen Hogan-Tasche nach ihrer Notfallpackung Marlboros und zündete sich eine an.
    Wütend zog sie an der Zigarette. Es war schon bösartig genug, ihr die Scheune zu stehlen, aber es so ausgesprochen höflich zu tun, das brachte nur Melissa fertig. Sie war nach außen immer lieb und nett, aber innerlich eiskalt und gefühllos. Leider merkte das niemand außer Spencer.
    Sie hatte es nur ein Mal geschafft, sich an Melissa zu rächen, ein paar Wochen vor Ende der siebten Klasse. Eines Abends lernte Melissa mit ihrem damaligen Freund Ian Thomas auf die Abschlussprüfungen. Als Ian ging, fing Spencer ihn vor seinem Geländewagen ab, den er hinter der Kieferbaumreihe der Familie geparkt hatte. Sie wollte eigentlich nur ein bisschen mit ihm flirten - Ian verschwendete seine Attraktivität ja nur an ihre dröge, ach so kreuzbrave Schwester -, also küsste sie ihn zum Abschied auf die Wange. Aber als er sie dann gegen die Beifahrertür drückte, wehrte sie sich nicht. Sie hörten erst auf zu knutschen, als seine Alarmanlage losging.
    Als Spencer später Alison davon erzählte, fand die, ihr Verhalten sei ziemlich schäbig und sie solle Melissa reinen Wein einschenken. Spencer vermutete jedoch, dass Ali nur angepisst war, weil sie das ganze Jahr darum gewetteifert hatten, wer die meisten älteren Jungs abschleppen
konnte, und durch die Knutscherei mit Ian war Spencer in Führung gegangen.
    Spencer inhalierte tief. Sie hasste es, an diese Zeit ihres Lebens zurückerinnert zu werden. Aber das ehemalige Haus der DiLaurentis’ stand direkt neben ihrem und ein Schlafzimmerfenster von Ali lag einem von Spencer genau gegenüber. Es war, als verfolge Alis Geist sie immerzu. Spencer musste nur aus dem Fenster schauen, und da war die Ali aus der siebten Klasse, die ihre Uniform der Hockey-Auswahlmannschaft genau dort aufhängte, wo Spencer sie sehen musste, oder in ihrem Schlafzimmer herumtigerte und Handygespräche führte.
    Spencer wollte daran glauben, dass sie sich seit der siebten Klasse gewaltig verändert hatte. Sie waren alle so gemein gewesen - besonders Alison, aber nicht nur Alison. Und die schlimmste Erinnerung war die Sache … die Sache mit Jenna. Wenn Spencer daran dachte, fühlte sie sich so elend, dass sie die Erinnerung am liebsten aus ihrem Gehirn gelöscht hätte wie in dem Film Vergiss mein nicht .
    »Du solltest nicht rauchen.«
    Sie drehte sich um. Direkt neben ihr stand Wren. Spencer sah ihn überrascht an. »Was machst du denn hier unten?«
    »Sie sind sehr ins Gespräch vertieft da oben. Und ich habe eine Mail bekommen.« Er zog einen BlackBerry aus der Tasche.
    »Oh«, sagte Spencer. »Vom Krankenhaus? Ich habe gehört, du bist ein hervorragender Arzt.«
    »Ähm, nein, ich studiere im ersten Semester Medizin«,
sagte Wren und deutete dann auf die Zigarette. »Darf ich mal ziehen?«
    Spencer verzog ironisch den Mund. »Gerade eben hast du doch noch gesagt, ich solle nicht rauchen«, meinte sie und reichte ihm die Kippe.
    »Tja.« Wren nahm einen tiefen Zug. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Passt schon.« Spencer hatte nicht vor, ihre Probleme mit dem neuen Lebensgefährten ihrer Schwester zu besprechen, die gerade ihre Scheune gestohlen hatte. »Woher kommst du?«
    »Aus dem Norden von London. Mein Dad ist allerdings Koreaner. Er zog nach England, um in Oxford zu studieren, und blieb dann hängen. Das fragen mich alle.«
    »Hatte ich gar nicht vor«, erwiderte Spencer, obwohl sie daran gedacht hatte. »Wie hast du meine Schwester kennengelernt?«
    »Bei Starbucks«, antwortete Wren. »Sie stand in der Schlange vor mir.«
    »Oh«, machte Spencer. Wie öde.
    »Sie hat einen Latte macchiato gekauft«, fügte Wren hinzu und trat gegen den Randstein.
    »Wie nett.« Spencer fummelte an ihrer Zigarettenschachtel herum.
    »Das war vor ein paar Monaten.« Er zog hektisch an der Zigarette. Seine Hand zitterte ein wenig und sein Blick wirkte unstet. »Ich mochte sie schon, bevor das Stadthaus ins Spiel kam.«
    »Okay«, sagte Spencer. Sie merkte, dass er nervös war.
Vielleicht machte ihn das Kennenlerntreffen mit ihren Eltern angespannt. Oder die Aussicht, mit Melissa zusammenzuziehen? Wäre Spencer ein Junge gewesen und müsste mit Melissa zusammenziehen, hätte sie sich vom Krähennest des Moshulu in den Schuylkill River gestürzt.
    Wren gab ihr die
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