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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos
Autoren: Sara Shepard
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rief Maya. »Alles okay?«
    »Äh … alles klar«, krächzte Emily. Sie starrte sich im Spiegel über dem Waschbecken an. Ihre Augen waren groß und verängstigt, ihr rotblondes Haar verstrubbelt. Als sie sich endlich wieder aus dem Bad herauswagte, waren die Rollläden im Schlafzimmer heruntergelassen und das Licht gelöscht.
    »Pssst«, rief Maya vom Bett. Sie hatte sich verführerisch auf die Seite gelegt.
    Emily sah sich um. Mit Sicherheit hatte Maya nicht einmal die Türe abgeschlossen, und unten brunchte halb Rosewood Day!
    »Ich kann das nicht!«, platzte Emily heraus.
    »Was?« Mayas Zähne glänzten weiß im Dämmerlicht.
    »Wir sind Freundinnen.« Emily presste sich gegen die Wand. »Ich mag dich.«
    »Ich mag dich auch.« Maya fuhr sich mit der Hand über den nackten Oberarm.
    »Aber mehr kann im Moment nicht zwischen uns sein«, erklärte Emily. »Nur Freundschaft.«
    Mayas Lächeln erstarb.
    »Sorry.« Emily zog gehetzt ihre Schuhe an und hatte plötzlich den rechten Schuh am linken Fuß.
    »Das bedeutet aber nicht, dass du jetzt gehen musst«, sagte Maya leise.

    Emily griff nach dem Türknauf und sah Maya an. Ihre Augen hatten sich an das Dämmerlicht gewöhnt, und sie bemerkte, wie enttäuscht und verwirrt ihre Freundin war … und wie wunderschön. »Ich muss los«, murmelte Emily. »Ich bin spät dran.«
    »Spät für was?«
    Emily antwortete nicht. Sie drehte den Türknauf. Genau wie sie vermutet hatte, war die Tür nicht einmal abgeschlossen.

IM WEIN LIEGT WAHRHEIT – BEI ARIA AUCH IM BIER
    Als Aria Montgomery leise in das klotzförmige Avantgarde-Haus ihrer Familie schlüpfte – das zwischen den neoklassizistischen Häusern des Straßenzugs vollkommen deplatziert wirkte -, hörte sie ihre Eltern in der Küche leise miteinander sprechen.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Ella, ihre Mutter. Die Montgomerys bestanden darauf, dass ihre Kinder sie beim Vornamen nannten.
    »Du hast mir letzte Woche versprochen, zu der Soiree mitzukommen. Es ist wichtig. Jason will wahrscheinlich ein paar meiner Bilder aus Reykjavík kaufen.«
    »Schon, nur bin ich bereits jetzt mit den Korrekturen in Verzug«, antwortete Arias Vater Byron. »Ich muss erst wieder in meinen alten Rhythmus finden.«
    Ella seufzte. »Wie gibt’s das, dass deine Studenten jetzt schon Hausarbeiten geschrieben haben? Das Semester hat doch erst vor zwei Tagen angefangen!«
    »Ich habe ihnen die erste Hausarbeit aber bereits in den Semesterferien aufgegeben«, sagte Byron. Er klang abwesend. »Ich mache es wieder gut, das verspreche ich. Otto’s am Samstagabend?«
    Aria verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
Ihre Familie war erst vor Kurzem von einem knapp dreijährigen Aufenthalt im isländischen Reykjavík zurückgekehrt, wo ihr Vater sich eine Auszeit von seiner Lehrtätigkeit als Kunstgeschichte-Professor an Rosewoods Hochschule der freien Künste gegönnt hatte. Für sie alle war die Auszeit eine gute Sache gewesen. Aria brauchte nach Alis Verschwinden dringend einen Ortswechsel, ihr Bruder Mike konnte eine Dosis Kultur und Disziplin gut vertragen, und Ella und Byron, die vor Reykjavík oft tagelang nicht mehr miteinander gesprochen hatten, schienen sich in Island neu ineinander zu verlieben. Doch kaum wieder daheim, verwandelten sie sich rasend schnell wieder in eine nicht allzu gut funktionierende Familie.
    Aria ging an der Küche vorbei. Ihr Vater war nicht mehr da und ihre Mutter stand neben der Kochinsel und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Als sie Aria sah, hellte sich ihr Gesicht auf. »Wie geht’s dir, Süße?«, fragte sie vorsichtig und strich mit den Fingern über das Trauerkärtchen, das sie bei der Messe für Ali bekommen hatten.
    »Ganz okay«, murmelte Aria.
    »Willst du darüber reden?«
    Aria schüttelte den Kopf. »Später vielleicht.« Sie schlurfte ins Wohnzimmer und fühlte sich so linkisch und aufgedreht, als hätte sie sechs Dosen Red Bull hinuntergestürzt. Und das lag nicht nur daran, dass heute die Totenmesse für Ali gewesen war.
    Letzte Woche hatte A. sie mit ihrem dunkelsten Geheimnis gepiesackt: In der siebten Klasse hatte Aria ihren Vater dabei erwischt, wie er eine Studentin, ein Mädchen namens Meredith, geküsst hatte. Byron hatte Aria gebeten, ihrer
Mutter nichts zu erzählen, und Aria hatte ihm diesen Wunsch erfüllt, auch wenn sie sich deshalb immer schuldig gefühlt hatte. Als A. dann damit drohte, Ella die ganze häss liche Wahrheit zu verraten, war Aria davon
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