Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2616-Countdown für Sol

PR2616-Countdown für Sol

Titel: PR2616-Countdown für Sol
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Personen zog es die Beine und den Unterleib weg. Wie bizarre Skulpturen sahen sie aus.
    »Bully, wir haben Probleme mit der Übertragung mittels der Relaisschiffe. Kannst du mich hören?«
    »Ich höre dich gut, Henrike.«
    »Es sind seit deiner Rede neun Stunden vergangen. Gibt es Neuigkeiten?«
    »Hier nicht. Bei euch?«
    »Weitere elf Nagelraumer sind in die Sonne eingeflogen.«
    Reginald Bull holte tief Luft. »Dann sind es jetzt insgesamt vierzehn.«
    ARINNA hatte mit mindestens drei und maximal 19 weiteren Schiffen kalkuliert, damit die Spenta ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnten: die Schaffung des Fimbul-Netzes zum Abschalten der Sonne.
    Die Probleme mit der Sonne und dem Korpus von ARCHETIM wurden damit noch akuter als bisher.
    »Wir sind so schlau wie zuvor«, sagte Vashari Ollaron. »Mit einer Ausnahme. Die LEIF ERIKSSON IV konnte ein paar Daten über die Schutzschirme der Nägel in Erfahrung bringen. Ich sehe gerade, die Hyperverbindung ist im Augenblick stabil. Das Paket mit den Daten geht soeben an euch raus.«
    »Hab es«, bestätigte Shaveena Deb. »Ihr bekommt postwendend eine Datei mit unseren Vorgaben für den Einsatz.«
    Bull warf einen Blick auf die Daten, die in einem Fenster unterhalb des Holos dargestellt wurden.
    »Das Prinzip gleicht dem eines Paratrons«, erläuterte Ollaron. »Auftreffende Masse oder Energie wird in den Hyperraum abgestrahlt. Die Leistung des Systems ist allerdings deutlich höher als die von Geräten terranischer Bauweise. Schaut euch die Details genauer an. Ich halte es für möglich, dass wir auf Parallelen zur Dakkar-Technik oder anderen sechsdimensionalen Komponenten stoßen. Wäre doch spannend, oder? Um die Nagelschirme zu überlasten, braucht es Punktbeschuss durch mehrere Schiffe. Sie sind also nicht unüberwindlich.«
    »In der Sonne schon«, sagte Deb. »Wir kommen nicht nah genug an sie ran.«
    »Das Problem ließe sich mithilfe der Sonnenstationen lösen«, wandte sich Bully an die Kommandantin. »Aber dazu brauchen wir jede Menge Schiffe.«
    »Das ist der springende Punkt«, bestätigte Henrike Ybarri. »Die Heimatflotte ist noch nicht wieder voll einsatzfähig.«
    Insgesamt standen ihnen mit Einschränkungen 35.945 Raumer zur Verfügung plus deren Beiboote. Dazu kamen 100.000 große Handels-, Fracht- und Passagierschiffe sowie einige Tausend Einheiten anderer Völker, die sich zum Zeitpunkt der Entführung im Solsystem aufgehalten hatten – arkonidische Raumer, Springer-Walzen sowie drei Springer-Wurme, die nach dem Vorbild der Aarus-Wurme gebaut waren, allerdings ohne systemumspannende Schirme.
    »Die Schiffe der Dron, Ekhoniden, Blues, Topsider, Ferronen, Trebolaner, Gefirnen, Hasproner und anderen Völkern stehen ebenfalls auf unserer Seite und unterstellen ihre Schiffe unserem Kommando«, sagte Vashari Ollaron. »Von den 3500 LFT-BOXEN sind 2800 einsatzbereit. Die Sondereinheiten PRAETORIA und LEIF ERIKSSON IV stehen bereit. PRAETORIA ist zwischen Terra und Luna stationiert, die ERIKSSON steht im Sonnenorbit.«
    »Wir gehen kompromisslos vor«, sagte Bull in Richtung seines alten Freundes. »Koste es, was es wolle.«
    Adams fuhr sich durch das schüttere blonde Haar. »Nach all den Jahrhunderten bist du immer noch so herrlich unbedarft, wenn es um Finanzen geht. Aber dafür ist ja der gute alte Adams da. Also schön, zu den Kosten: Sie sind garantiert so hoch, dass wir anschließend rein rechnerisch bankrott sind, weil vom Rest des Universums und den Warenbörsen abgeschnitten. Unser Konzept des Handels zur Friedenssicherung zeigt hier seine Achillesferse. Man hat uns wirtschaftlich sozusagen das Licht bereits ausgeknipst.«
    »Danke, Homer! Sehr rücksichtsvoll! Vashari, ich sehe hier in den Daten deine Vorgaben zur Taktik. Ich stimme dir zu.«
    Der schlimmste Fall, nämlich das Erlöschen der Sonne, erlaubte keine Kompromisse. Beim ersten Zusammentreffen mit den Nagelraumern hatte die Heimatflotte ausschließlich strategische Ziele verfolgt, nämlich die Fremden von einem Angriff auf Terra oder andere bewohnte Planeten abzuhalten. Dabei hatten sie nicht einmal von Anfang an feindselige Ziele unterstellt. Schließlich war es verständlich, wenn andere Völker kamen und nachschauten, was da in ihren Lebensraum eingedrungen war.
    Da die Nagelraumer keine Offensivwaffen eingesetzt hatten, war es bei Geplänkeln geblieben.
    Die Ereignisse zeigten aber, dass es ein schwerer Fehler gewesen war, nicht sofort mit aller Härte zu reagieren. In der Sonne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher