Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2610-Die Entscheidung des Androiden

PR2610-Die Entscheidung des Androiden

Titel: PR2610-Die Entscheidung des Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Konsequenz sogar töten konnte, wie das traurige Beispiel von Pridon zeigte. Die Verhandlungen waren auf höchst dramatische Weise unterbrochen worden. Das Herz des Gardeleutnants war stehen geblieben, und das nur, weil Saedelaere sich in seiner Nähe aufgehalten hatte.
    Saedelaere und Eroin Blitzer stürmten an den Kampfrobotern vorüber. »Wir sind nicht eure Feinde!«, schrie er, in der Hoffnung, dass die Herzogin ihn hören konnte.
    Wahrscheinlich beobachteten entweder sie oder ein militärischer Anführer den Angriff; immerhin hatte sich vor Kurzem jemand über einen verborgenen Lautsprecher zu Wort gemeldet, als der spinnenbeinige Sholoubwa-Roboter zusammengebrochen war.
    War der Konstrukteur Sholoubwa tatsächlich ein Roboter? Oder agierte er bloß mittels dieser Kunstgeschöpfe?
    Sie stoppten an einer Abzweigung: Drei Gänge führten weiter.
    Eine fiel von vornherein weg, weil er wieder in Richtung der Suite führte, die man ihm zugewiesen hatte – und damit näher zu Pridon, der sich nur erholen konnte, wenn sich Saedelaere samt seines Cappinfragments weiter entfernte. Falls eine Reanimation des Gardeleutnants nicht ohnehin längst unmöglich geworden war.
    Jeder der drei Korridore bot eine völlig unterschiedliche Optik, was auf den Aktivatorträger eine verwirrende Wirkung ausübte. Die Abzweigung rechts sah aus wie ein nüchterner Metallgang, während der Gang, der geradeaus führte, wie der gediegene Flur eines interkosmischen Luxushotels wirkte. Linker Hand erinnerte die Abzweigung eher an einen unterirdischen Höhlengang in einem Felsengewölbe.
    »Links«, entschied er intuitiv; vielleicht, weil das Felsgestein Abgeschiedenheit und die Möglichkeit eines Verstecks suggerierte.
    Saedelaere hatte keine Ahnung, was die seltsam variable Innenoptik des Palasts zu bedeuten hatte.
    »Ich bereite ein UHF-Fenster vor, das uns von hier wegbringen kann«, kündigte Eroin Blitzer an.
    Diese Technologie hatte der Maskenträger schon kennengelernt; es handelte sich um eine Art Transmitteröffnung im weitesten Sinn. Wer dieses Fenster durchstieg, vermochte sich an einen anderen Ort zu versetzen; in die LEUCHTKRAFT oder in diesem Fall in das Beiboot ROTOR-G.
    »Wir dürfen es aber nur benutzen, wenn keine Alternative mehr bleibt«, bestimmte Saedelaere. »Wir müssen versuchen, mit Sholoubwa zu sprechen.« Er blickte in den Korridor zurück, aus dem sie soeben geflohen waren.
    Dort lag noch immer der spinnenbeinige Roboter reglos am Boden, den der Zwergandroide dank seiner Kennung als Sholoubwa identifiziert hatte; für den Terraner schien es nahezu unmöglich, dass es sich bei dieser schwächlichen Einheit um den legendären Konstrukteur handeln sollte, der möglicherweise mehr über den Verbleib der Frau Samburi Yura wusste.
    Sich ihm zu nähern käme unter diesen Umständen jedoch einem aktiven Selbstmordversuch gleich; die Kampfroboter bewegten sich schon wieder. Sie schüttelten die Wirkung des Impulses ab und richteten ihre Waffen aus.
    Saedelaere zündete das Flugaggregat des SERUNS. Sie hatten genug Zeit verloren. Er jagte los, in den Höhlengang hinein, unbekannten Gefilden im Palast der Harmonie entgegen.
    Harmonie, dachte er. Die Realität sieht ganz anders aus.
     
    *
     
    »Kannst du mit dem Sholoubwa-Roboter Kontakt aufnehmen?«, fragte Saedelaere.
    Der Zwergandroide raste neben ihm durch den Korridor. Unregelmäßig geformte Felswände – oder etwas, das diesen Anschein erweckte – buchteten sich zum Teil tief ein. »Negativ. Ich vermag auch nicht mehr auf Sholoubwas Systeme zuzugreifen. Er scheint ... zerstört zu sein.«
    »Du hast gezögert?«
    »Ich fragte mich, ob tot das passendere Wort wäre. Wenn das wirklich der Konstrukteur ist, kann es sich nicht nur um einen reinen Roboter handeln. Dann hätte er wohl auch nicht so auf die Strahlung deines Tabus reagiert.«
    Als die Kampfroboter längst zum Angriff übergegangen waren, war jene spinnenbeinige Erscheinung unverhofft aufgetaucht und hatte zu vermitteln versucht. Allerdings hatte ihn die Wirkung von Saedelaeres Cappinfragment beschädigt und rasch außer Gefecht gesetzt. Er war zusammengebrochen und von einer der Kampfeinheiten achtlos zur Seite gestoßen worden.
    Direkt danach hatte Eroin Blitzer mithilfe seiner Kästchen, in denen Kosmokratentechnologie steckte, auf ihn zugreifen können und seinen Namen in Erfahrung gebracht.
    Die letzte Äußerung von Sholoubwa war der unsinnige Satz »Verhandlungen sind nötig, damit Einheiten

Weitere Kostenlose Bücher