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PR2609-Im Reich der Masken

PR2609-Im Reich der Masken

Titel: PR2609-Im Reich der Masken
Autoren: Christian Montillon
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das?«, fragte Pridon.
    »Wenn ich das nur wüsste«, antwortete Saedelaere und unterbrach die Holo-Funkverbindung.

4.
    Mel-anta-Sel
    Die Quelle
     
    Das Firibirim musste kichern.
    Und – bei den Wollusken von Firi! – irgendwie hatte das alles etwas für sich!
    Seit Mel-anta-Sel, der Wissenssammler mit dem schwarzen Pelz, das Kitzeln zum ersten Mal verspürt hatte, wollte es nicht mehr verschwinden. Wie sollte es denn auch, ging es doch von dem seltsam leuchtenden Lebewesen aus, das sich selbst weit oben mit einem Plastikding verhüllte. Und eben hob der Riese es hoch und brachte es noch näher an die Quelle!
    Verrückt. Wenn man etwas so Schönes besaß, wie konnte man es verbergen? Und wenn man meinte, es verstecken zu müssen, wie konnte man so dumm sein, derart schlecht und nachlässig vorzugehen?
    »Was meinst du, Dom-helo-Rom?«, rief Mel-anta-Sel zu seinem Schicksalsgenossen in die Tiefe – auf den Boden. »Was hat die Quelle vor?«
    »Die Quelle?«
    »Ist das nicht ein gutes Wort für den Großen? Die Kitzelquelle sitzt oben an seinem bizarren Körper. Schau dir nur den Tentakel an, mit dem er mich hochhebt. Irgendwie plump, findest du nicht? Und doch ...« Mel-anta-Sel schaffte es nicht mehr, den Satz zu Ende zu bringen.
    Dieses Kitzeln!
    Es war zu stark!
    Es rollte sich in dem tellerförmigen Tentakelende hin und her und lachte aus vollem Hals. Ja, dies alles war einfach nur völlig und absolut verrückt! Als ob die Firibirim keine andere Sorgen hätten! Andererseits tat es natürlich gut, ein bisschen zu lachen.
    Dennoch versuchte Mel-anta-Sel, sich zusammenzureißen. Es kugelte sich stärker, straffte die Haare, reckte die Nase und hüpfte von dem Tentakelende des Großen. Mithilfe seines Pilaboo hob es die Schwerkraft auf und segelte langsam in die Tiefe, wo es sanft aufkam.
    »›Quelle‹ ist wirklich ein guter Name«, sagte Dom-helo-Rom zu seiner Überraschung. Als orange-bepelzter Künstler hatte es oft eigene Ansichten in derlei Angelegenheiten. Es hielt sich selbst für ein wenig genialer, als es war, und seine kreativen Ausbrüche für das Maß der Dinge. »Ich bin nur auf Meister gekommen, weil er der Meister der Kitzelstrahlung ist.«
    »Hm«, sang Mel-anta-Sel. »Vielleicht Meisterquelle? Oder Quellmeister? «
    »Beides zu lang! Bleiben wir doch bei Quelle! Schließlich haben wir ...«
    »... andere Sorgen«, beendete Mel-anta-Sel den Satz. »Das habe ich auch gerade gedacht.« Es kicherte, und als es sich über den Boden rollte, sträubten sich die Haare.
    Die Firibirim beschränkten sich erneut darauf, die seltsamen Lebewesen zu beobachten. Eines davon war nicht echt, sondern nur eine Wiedergabe aus Licht, das hatten sie schnell bemerkt – deshalb verschwand es ab und zu. Zack, es war da; zack, es war wieder weg.
    »Wenn ich das alles richtig sehe«, piepte Dom-helo-Rom schließlich, »wollen sie mit ihren Riesenschiffen von hier verschwinden. Das wäre prima.«
    Mel-anta-Sel stimmte zu. »Das würde alle Schwierigkeiten für unser Volk lösen. Bleibt nur ein Dilemma: Wir sitzen hier fest, in einer fremden Umgebung, in diesem riesigen Schiff ... und wir können nicht zurück! Unser Blasenraumer ist unbrauchbar. Das ist zum Heulen!« Es ließ die Nase hängen.
    Dom-helo-Roms Nase blähte sich, und die Haarspitzen verloren etwas Farbe. Die Augen glitzerten. Offenbar stand es kurz davor, eine Panikattacke zu erleiden.
    Nicht auch das noch!
    Nur wenn sie beide voll konzentriert blieben, konnten sie diese Situation meistern! Also packte Mel-anta-Sel seinen Schicksalsgefährten und hüpfte mit ihm zurück zum Großen – zur Kitzelquelle.
    Und sogar Dom-helo-Rom, der alte Griesgram, musste lachen.

5.
    Gardeleutnant Pridon
    Kokon
     
    Pridon zählte unbewusst mit und blieb nach dreizehn Schritten stehen.
    Dreizehn Schritte im Schleusenraum des fremden Raumschiffs.
    Die Zeit drängte, die Annäherungsmanöver der sieben anderen Schiffe liefen. Wenn alles klappte, würden vier Einheiten in die EINKLANG einschleusen, drei weitere sich vertäuen.
    Den Gedanken daran schob Pridon von sich. Andere mussten sich darum kümmern, er hatte die Koordination delegiert. Ihm selbst blieben so wenigstens einige Minuten, sich mit etwas anderem, mindestens ebenso Wichtigem zu beschäftigen: Alaska Saedelaere besser kennen und einschätzen zu lernen. Mit diesem unverhofft aufgetauchten Fremden stand und fiel ihre ganze Hoffnung. Und ob es seinem Berater gefiel oder nicht – in Pridons Augen konnte nur ein Narr
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