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PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden
Autoren: Hubert Haensel
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Informationen über solche Gebilde gefunden hast?«
    »So ist es!«
    »Interessant. Was hast du sonst noch über deine Orter erfahren, DAN?«
    Vierauf presste die Lippen zusammen. Entrüstet blickte er den Terraner an.
    »Das Objekt ist nicht stabil«, verkündete der Bordrechner. »Seine Ausdehnung nimmt mit progressiver Geschwindigkeit ab – wenngleich nur minimal.«
    »Mit anderen Worten: Die Anomalie schrumpft?«
    »Ja. Selbst wenn sich die LEUCHTKRAFT darin vorerst behaupten könnte, droht höchste Gefahr!«
    »Auf welche Weise?«
    »Falls das Schiff mit jener Sphäre in Wechselwirkung treten würde, könnte der Schrumpfungsprozess beschleunigt werden. Die Folgen wären nicht absehbar! Es bestünde die Gefahr, dass die Anomalie zusammen mit der LEUCHTKRAFT kollabieren könnte.«
    Saedelaere antwortete nicht. Er blickte sich in der Zentrale um. Eroin Blitzer sah ihn mit seinen großen Kinderaugen an; der Commo’Dyr zweifelte offensichtlich ebenfalls DANS Behauptungen an.
    Ganz im Gegensatz zu Fallun Vierauf und N’tur Lind.

3.
     
    »Hallo, alter Freund!«
    Mel-anta-Sel überwand den Höhenunterschied zur seitlichen Galerie mit einem grazilen Sprung. Es verharrte im schwerelosen Zustand und blickte auf das Künstler-Firibirim hinab, das es sich schon bequem gemacht hatte.
    Das orangefarbene Fellknäuel blinzelte amüsiert zurück, dann richtete es seine verträumten großen Augen wieder auf die Transparentwand der Genusshalle.
    Mel-anta-Sel folgte dem Blick seines engsten Vertrauten. Es sah ... herzlich wenig, zumindest nicht so viel, dass es wie Dom-helo-Rom in der Lage gewesen wäre, den buschigen Schwanz mehrmals um den Leib zu schlingen und stundenlang in das Alles hinauszustarren. Da war die schwer zu beschreibende Schwärze, dazwischen verwaschene Lichteruptionen und – wenn ein Firibirim Geduld und Glück auf seiner Seite hatte – gelegentlich ein vager Eindruck der schimmernden Riesenkugel des Nachbarstocks.
    Manche bezeichneten Mel-anta-Sel als, nun ja, als ein ganz klein wenig bequem. Sie sollten erst einmal Dom-helo-Rom beobachten. An seinem orangefarbenen Pelz perlten solche Vorwürfe ab wie nach einer frischen Imprägnierung. Dom hatte lediglich den Vorteil, seine Bequemlichkeit mit dem Deckmantel künstlerischer Inspiration kaschieren zu können.
    Ein spöttisches Grinsen kräuselte Mel-anta-Sels Haarspitzen. Beinahe hätte das Wissenssammler-Firibirim vergessen, dass es nicht ewig über dem Boden schweben konnte. Die Halle war um diese Tageszeit bis auf wenige Plätze gefüllt – ein ins Rötliche driftendes Farbenmeer, erkannte Mel-anta-Sel mit schnellem Rundblick. Wenn es länger in der Luft verharrte, ohne eine Entscheidung zu treffen, würde das seinem Ruf, ein klein wenig behäbig zu sein – um nicht zu sagen: faul – neuen Auftrieb verleihen.
    Mel-anta-Sel versetzte seinen Körper in eine leichte Drehung und ließ die Schwerkraft wieder wirksam werden. Aus drei Körperdurchmessern Höhe fiel es in das aufgespannte Dreiecksnetz und registrierte dabei deutlich, dass es immer noch ein wenig zu viel Gewicht mitbrachte. Die Haltestangen bogen sich jedenfalls ein Stück zu weit nach innen.
    Für die Dauer eines Herzschlags hatte Mel-anta-Sel das Empfinden, es solle zu einem handlichen Geschenkpaket zusammengeschnürt werden. Eine rasche Abmilderung der Schwerkraft über sein Pilaboo ließ das Netz danach deutlich weniger durchhängen.
    »Du betrügst«, murmelte Dom-helo-Rom, ohne seinen Blick nur einen Moment lang von dem Alles abzuwenden.
    »Und du hörst wie immer auf deine künstlerische Einbildung«, konterte Mel-anta-Sel. »Versuch endlich, dir ein richtiges Urteil zu erlauben.«
    »Was hätte ich davon?«
    »Das musst du selbst herausfinden.«
    »Sonst noch ein Beitrag zur Hebung der Moral?« Mit dem zusammengeringelten Schwanz zupfte Dom-helo-Rom an seinem Pelz herum. »Eigentlich bin ich in der Genusshalle, um zu speisen.«
    »Du suchst ausnahmsweise nicht nach Inspirationen?«
    »Ist das nicht ein und dasselbe?« Dom lachte schallend.
    In der Nähe erklangen aufgeregte Zischlaute. Mehrere Firibirim fühlten sich in ihrer Essensruhe gestört.
    »Bitte leise!«, fiepte ein Rotpelz, das erst vor Kurzem die Wuschelhöhle verlassen haben konnte. Jedenfalls waren seine Haarspitzen noch sehr bleich.
    Es gab viele junge rot bepelzte Firibirim. Das fiel dem Wissenssammler seit geraumer Zeit auf. Und es wurden immer mehr. Sogar in den psychedelischen Bildern, die Dom-helo-Rom während der
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