Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2600-Das Thanatos-Programm

PR2600-Das Thanatos-Programm

Titel: PR2600-Das Thanatos-Programm
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
aufgeigte, zog er mitunter die Einwohner ganzer Städte in seinen Bann.
    Aus dem Nichts tauchte ein Holo im Saal auf. Es erschien wenige Zentimeter über den Köpfen der Journalisten und berührte fast die Decke. Langsam sank die dreidimensionale Darstellung tiefer. Sie war so groß, dass sie fast den gesamten freien Raum vereinnahmte, doch das verriet nichts davon, wie riesig das Original wirklich war.
    Jeder im Saal kannte es: Es erinnerte an eine rosarote Schildkröte aus Metall. Zwei Halbschalen wurden von einem kreisförmigen Ring zusammengefasst. Die unterschiedlich gewölbten »Panzer« wirken auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig für ein Raumschiff, denn um nichts anderes handelte es sich.
    Ein Hintergrund entstand aus schwarzem Nichts. Das Objekt schwebte langsam und majestätisch durch einen farbenprächtigen Wirbel aus vornehmlich rot, gelb und grün leuchtenden Proto-Sternennebeln.
    Ein Kugelraumschiff näherte sich durch dieses Brodeln von kosmischem Staub, bremste ab und senkte sich auf die Oberseite des riesigen Objekts, die als Landeplattform diente.
    Weitere Holos bildeten sich, über die ausschließlich Datenkolonnen abliefen und die rosarote Schildkröte genauer beschrieben. Die Halbschalen hatten einen Durchmesser von jeweils 9000 Metern, der kreisförmige Wulst einen Querschnitt von 1500. Damit betrug der Gesamtdurchmesser des Gebildes zwölf Kilometer. Hinzu kamen am Bug der Kommandoblock und am Heck der frühere Triebwerkssektor.
    »Die alte BASIS«, sagte Rhodan. Tatsächlich mit einer gewissen Rührung in der Stimme, wie er überrascht feststellte. Seit wann war er so sentimental? Er hatte an der Entscheidung mitgewirkt und er hielt sie für gerechtfertigt. Gemeinsam hatten sie eine neue Aufgabe für ein altes Schlachtross gefunden, eine, der es noch gewachsen war. Das sollte eher ein Grund zur Freude sein. »Die neue sieht etwas anders aus, aber dazu kommen wir später ...«
    Aber trotzdem ... Er konnte es sich nicht erklären, doch ein hartnäckig nagender Zweifel blieb. War das alles? Sollte es nun so enden? Er konnte es sich nicht vorstellen. Die BASIS hatte etwas anderes verdient.
    Sie war das größte Fernerkundungsschiff gewesen, das die Menschheit jemals entwickelt hatte. Und sie war nicht bloß alt, sondern geradezu uralt. Vor fast 1500 Jahren war sie zu ihrem Jungfernflug aufgebrochen. Sein halbes Leben hatte sie ihn sozusagen begleitet.
    Sie hatte Geschichte geschrieben.
    Natürlich war die BASIS mittlerweile ein Relikt, längst überholt von den technischen Entwicklungen der vergangenen anderthalb Jahrtausende. Vielleicht hätte man sie längst verschrotten, ihr ein schnelles Ende bereiten sollen. Stattdessen hatte man sie vor über einem Jahrhundert in ein Spielkasino umgewandelt, verkauft an ein privates Konsortium, von dem man sie nun günstig zurückerworben hatte – nicht zuletzt dank dem Finanzgenie Homer G. Adams, einem der ältesten Wegbegleiter Perry Rhodans.
    Rhodan räusperte sich wieder, und die Lautstärke der Musik wurde zurückgefahren. »Dieses Schiff brauche ich euch nicht eigens vorzustellen. Jeder kennt es, zumindest aus dem Geschichtsunterricht. Vielleicht haben einige von euch es auch schon mal betreten. Diejenigen, die hofften, schnell reich werden zu können, was ihnen aber nicht gelungen ist. Sonst wären sie ja nicht hier ...«
    Leises Gelächter.
    »Über das größte Schiff, das jemals im Solsystem gebaut wurde, möchte ich kein Wort verlieren, ihr habt die Daten zur Technik und zur Geschichte in euren Archiven. Sprechen möchte ich aber über den Anlass, der uns hier zusammenführt. Morgen wird die BASIS zu ihrem Jungfernflug aufbrechen. Nun ja ...«
    Eine kurze rhetorische Pause.
    »Zumindest zu dem für das Polyport-Konsortium. Eigentlich zu ihrem zweiten Jungfernflug. Oder auch zu ihrem dritten, wenn man so will. Was eine Jungfer ist, könnt ihr ebenfalls in den Archiven terranischer Altsprachen erfahren.«
    Erneut Gelächter. Rhodan hatte das Eis gebrochen.
    »Vor sechs Jahren haben wir die erste Bekanntschaft mit dem Polyport-System gemacht. In nicht einmal einem halben Jahr haben wir daraufhin nicht nur die Milchstraße und Andromeda, sondern auch das bis dahin unerreichbare Anthuresta in den Fernen Stätten von der Geißel der Frequenz-Monarchie befreit.
    Danach konnten wir darangehen, die Polyport-Galaxien zu erkunden und vor allem den Kontakt mit Anthuresta zu intensivieren und die Bande mit der Stardust-Menschheit zu festigen. Das Ziel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher