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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
Autoren: Christian Montillon
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Die Gui Col wussten zweifellos um die Nachwirkungen ihrer Schockwaffe. Wenn sie etwas wunderte, dann wohl eher Rhodans rasche Genesung; von seinem Zellaktivator ahnten sie schließlich nichts.
    Wenig später nahmen die beiden inmitten einer Gruppe von myrmidonischen Söldnern Platz, die sich um eine schwerverletzte Kollegin scharten, mit der es stündlich bergab ging. Das Einzige, das der Bluedoc für sie tun konnte, war, ihre Schmerzen zu lindern und damit wenigstens auf einem halbwegs erträglichen Niveau zu halten.
    Auch Haneul Bitna saß inmitten der Gruppe. Er wies neben sich. »Setz dich zu mir, Perry.«
    Obwohl sich der Terraner fragte, was diese Inszenierung sollte, nahm er Platz. Ihm gegenüber saßen zwei Söldner, die mit dem Rücken an der Wand lehnten. Etwas an ihnen kam Rhodan merkwürdig vor. Es dauerte eine Sekunde, bis er es erkannte - aus der Tasche des einen ragte der Griff eines Strahlers.
    »Ich sehe, du hast es bemerkt«, sagte Haneul leise. »Wir haben Besuch erhalten. Lass dir nichts anmerken. Unsere Körper verdecken alles perfekt.«
    Zwischen den Söldnern wackelte ein Stück der Wand, dann klappte es nach hinten und ein Durchgang wurde frei. In der Öffnung, gerade groß genug, dass sich ein Mann hindurchdrücken konnte, tauchte Adlai Kefauvers Gesicht auf. Die Wände um ihn waren roh beschnitten, wiesen Kanten und Scharten auf. Vorsichtig schob er einige Handstrahler heraus, die die Söldner hinter ihrem Rücken verschwinden ließen.
    Rhodan atmete erleichtert auf. Adlai hatte es also doch geschafft zu überleben und zu ihnen vorzudringen.
    Kefauver zog die Arme zurück und versuchte in dem engen Tunnel eine einigermaßen bequeme Haltung einzunehmen. »Caadil und Parizhoon sind bei mir. Dank Parizhoons Bauplan der CANNAE haben wir eine Versorgungsröhre entdeckt, die dicht an euer Gefängnis heranreicht. Wir mussten uns nur durch etwa sechs Meter Metall schneiden, um hierher zu kommen. Hat einige Zeit gedauert mit unseren Handstrahlern, die wir wegen der Ortungsgefahr nur auf schwache Bündelung eingestellt hatten.« Er dehnte die Schultern und griff hinter sich.
    Die Söldner nahmen mehrere Sprengkörper in Besitz. Im Augenwinkel beobachtete Rhodan, wie eine perfekt unauffällig organisierte Menschenkette die Waffen im Raum verteilte.
    »Wir proben den Aufstand«, sagte Haneul scheinbar gelassen. »Die Ausgangstür sprengen wir ohne Vorwarnung und kümmern uns dann um
    die Wächter. Danach müssen wir improvisieren.«
    Rhodan entwickelte in Sekundenschnelle einen weitergehenden Plan. »Du sagtest, Caadil sei bei dir.«
    »Ihr geht es gut.« Kefauver reichte einen Granatenwerfer von der Länge eines Unterarms an seine Söldner. »Aber wenn du daran denkst, die FARYDOON zu erobern, vergiss es gleich wieder. Vielleicht können wir die CANNAE im Handstreich nehmen. In der FARYDOON allerdings halten sich zu viele Gui Col auf, und bis wir auch nur in das Vortex-Schiff vordringen können, sind ihre Verteidiger gewappnet. Ohne das Überraschungsmoment haben wir keine Chance. Die FARYDOON müssen wir ihnen wohl oder übel lassen.«
    »Es geht mir nicht um die FARYDOON.« Rhodan beugte sich zur Tarnung über die schwerverletzte Söldnerin. »Sondern nur um die VortexGondel. Ist sie autark flugfähig?«
    »Die Gondel«, hörte er Caadils Stimme. Die Navigatoren-Schülerin war hinter Kefauver nur undeutlich zu erkennen. Ihr Gesicht glänzte vor Schweiß. Sie reichte dem Söldner einen neuen Satz Handstrahler. »Natürlich ... wir können die Gondel abkoppeln. Ohne sie ist die FARYDOON nur ein gewöhnliches Schiff und kann nicht im Vortex navigieren.«
    Rhodan versuchte sich die gläserne Kabine vorzustellen, die in einer Lücke des Rings um den zentralen Kugelraumer befestigt war. »Wie viele Personen passen in die Gondel?«
    »Drei. Wenn wir sehr eng zusammenrücken, vier.«
    »Kannst du die Gondel steuern?«, fragte der Terraner.
    »Ich ...« Caadil stockte. »Selbstverständlich kann ich. Wenn wir sie jemals erreichen.«
    »Mach dir Gedanken, wie wir sie am besten erreichen«, forderte Rhodan. »Ich spreche mit dem Tamrat und kehre bald zurück. Seid vorsichtig mit den Waffen. Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erwecken.«
    Kefauver schloss die Klappe wieder. Die Wand sah nahezu unversehrt aus. Rhodan stand auf, redete noch einige Worte mit dem Bluedoc, um nicht verdächtig zu wirken, und ging quer durch die Halle. Sein Ziel bildete Tamrat Tooray Ziaar. Der Tabuzone ging er dabei großräumig aus
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