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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen
Autoren: Perry Rhodan
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und traumlos und erwachte nicht einmal von dem
tropischen Regenguß, der gegen Morgen über die Steppe
niederging. Unterbewußt glaubte er, Motorengeräusche
wahrzunehmen, aber auch sie brachten ihn nicht auf die Beine.

10.
    Allan D. Mercant wurde recht unsanft geweckt. Der Kommandant
kniete neben ihm und schüttelte ihn an den Schultern, bis er
endlich die Augen aufschlug.
    “Der Shift ist verschwunden!"
    Schlagartig war er hellwach. Die Geräusche fielen ihm ein. Es
konnte nicht allzu lange her sein.
    “Wer fehlt?" wollte er wissen.
    McLinland sah ihn überrascht an. “Mein Erster
Offizier."
    “Außer ihmjemand?"
    “Nein, ich glaube nicht."
    “Das hätte ich voraussehen müssen." Benommen
schüttelte Mercant den Kopf und rieb sich mit den Handflächen
über die Schläfen. Es fiel ihm schwer, den letzten Rest der
bleiernen Müdigkeit zu vertreiben. “Wilm van Kojhen hat es
vorgezogen, mit allen Hilfsmitteln modernster Technik ausgerüstet
in die Wildnis vorzudringen, als waffenlos ausgesetzt zu werden."
    “Ausgesetzt?" Der Kommandant verstand anscheinend
überhaupt nichts mehr. “Das würde ein Gerichtsurteil
gegen ihn voraussetzen."
    Mercant nickte.
    “Ihr Erster Offizier ist es, hinter dem ich her war. Leider
kam ich zu spät darauf."
    “Und Tari Nango?"
    “Weil der Verdacht auf den Ara fiel, wurde ich abgelenkt.
Nango war nur an unserem Linearantrieb interessiert. In dem Jäger,
den er zur Flucht benutzen wollte, wurde ein Mikrofilm gefunden, der
das beweist. Van Kojhen hat diesen Film unterschlagen."
    “Wenn ich alles gedacht hätte, das nicht."
McLinland gab sich einen merklichen Ruck. “Ich werde ihn jagen,
und wenn es Wochen dauert. Van Kojhen soll seiner Strafe nicht
entgehen."
    “Nicht Sie", wehrte der Solarmarschall ab. “Sie
sind so etwas wie eine moralische Stütze für Ihre Leute.
Gerade jetzt, wo alles im Aufbau begriffen ist, werden Sie hier
gebraucht."
    “Für alles, was an Bord meines Schiffes geschieht,
trage ich die alleinige Verantwortung", widersprach McLinland.
“Ich lasse es mir nicht nehmen, einen Fehler selbst
wiedergutzumachen."
    “Ich könnte Ihnen befehlen, hierzubleiben."
    “Wollen Sie van Kojhen allein verfolgen, Sir?"
    Zögernd nickte Mercant.
    “Einer der beiden noch funktionsfähigen Kampfroboter
wird uns begleiten", beharrte der Kommandant. “Und eine
Handvoll verläßlicher Männer, die mit der Waffe
umgehen können und nicht zum erstenmal auf einer Welt wie dieser
sind."
    “Mir wären nur zwei oder drei Begleiter lieber. Oder
wollen Sie, daß van Kojhen frühzeitig auf uns aufmerksam
wird? Er muß damit rechnen, verfolgt zu werden. Außerdem
glaube ich, daß Tari Nango mit uns geht."
    “Der Ara?" Weshalb ausgerechnet er?"
    “Haben Sie die Ortung vergessen, die vor unserem Absturz
erfolgte? Falls es sich um ein weiteres Rettungsboot der KESNAR
handelte, wäre mir wohler, wenn Nango dabei ist."
    “Fragen wir ihn", stimmte McLinland zu.
    Tari Nango hatte sich ein kleines, nur wenige Meter durchmessendes
Labor aufgebaut, in dem er auch jetzt mit dem fressenden Staub
experimentierte.
    Nicht, weil er vielleicht daran glaubte, jemals wieder Aralon zu
erreichen, sondern weil sein wissenschaftlicher Ehrgeiz erwacht war.
    “Sie oxydieren den Stahl und nehmen ihn in sich auf",
erklärte er, “wenn mir auch keineswegs klar ist, wie das
geschieht. Und sie haben bewiesen, daß sie im Vakuum existieren
können. Wahrscheinlich ist aber, daß sie nur begrenzte
Zeit ohne Nahrungsaufnahme überleben. Sobald die STARLIGHT
völlig zerstört ist, werden wir herausfinden, wie lange."
    “Ist es dann noch von Interesse für uns?"
    “Für unsere Nachkommen vielleicht, die eines Tages
wieder Stahl erzeugen werden." Er sagte dies mit einer solchen
Selbstverständlichkeit, daß McLinland den Kopf schüttelte.
“Was haben Sie davon, wenn Sie mich weiterhin als Gefangenen
betrachten?"
    “Wir sind nicht gekommen, um darüber zu reden."
    “Nicht?"
    Der Solarmarschall erklärte es ihm.
    “Dann stehen van Kojhen und ich in einem besonderen
Verhältnis zueinander", meinte der Ara. “Ohne ihn
wäre ich längst ein reicher Mann ohne Sorgen. Aber ich
hoffe, Sie gewähren mir Straffreiheit, wenn Sie schon ihn
aburteilen." Sein Lächeln wirkte impertinent.
    Die Spuren des Shifts waren deutlich zu erkennen. Wahrscheinlich
hatte Wilm van Kojhen nicht gewagt, das Flugaggregat zu aktivieren,
obwohl er damit leicht seine Verfolger hätte abschütteln
können. Oder wollte er sie in einen
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