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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit
Autoren: Perry Rhodan
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beglückwünschen.«
    »Sparen Sie sich das für später auf, Mister
Denter. Hier wird richtig gewählt, und da ist alles möglich.«
    »Trotzdem«, sagte Denter.
    Die beiden verließen Cassias Amtsstube, einen hohen Raum mit
Holzverkleidung aus den Wäldern der Umgebung. Der Raum war
geschmackvoll in einem allerdings recht altmodischen Stil
eingerichtet, der Denter aber gut gefiel - es sah nach einer Kreuzung
zwischen Wohnzimmer, Bücherei und Büro aus, und der
Gesamteindruck war sehr behaglich.
    Auf dem Gang wartete bereits der Reporter des lokalen Senders, ein
eifriger junger Mann, der in der Gegenwart seines berühmten
Kollegen so nervös wurde, daß er fast über ein
Lichtkabel gestolpert wäre.
    Denter trat in den Hintergrund, während der Kollege Cassia
Huddle interviewte.
    Die Befragung lief ein wenig auf Hofberichterstattung hinaus,
daher ersparte es sich Jan Denter, dem Text zuzuhören. Er
konzentrierte sich vielmehr auf die drei Wesen, die im rückwärtigen
Teil der Halle standen und warteten.
    Auffällig war zunächst ein sehr schlankes Wesen mit
dunkelgrüner Haut und intensiv braunen Augen. Die Haare trug das
Wesen zu einem langen Zopf geflochten auf dem Rücken, am Ende
baumelte ein kleiner Totenkopf. Es handelte sich vermutlich um einen
Gumiran. Neben ihm stand eine Gestalt, die einen sehnigen Körper
eng einhüllte. Auch das Gesicht war bedeckt - zu sehen waren nur
zwei intensiv grüne Augen. An den Handgelenken baumelte jeweils
ein Kranz kleiner Messer, im breiten sandgelben Ledergürtel stak
ein langes Schwert.
    Die dritte Person war von hünenhafter Gestalt, ein Klotz von
einem Mann mit einem dichten schwarzen Bart. Er trug eine dunkelrote
Mütze, ein weißes Hemd und eine schwarze lederne Hose. Auf
dem Hemd waren in kunstvoller Arbeit zwei Drachen eingestickt, die
einander bekämpften, einer auf jeder Seite der Brust. Im
Halsausschnitt konnte Denter einen Kristall erkennen, der in starkem
Blau leuchtete.
    »Es wird nun Zeit«, erklärte Cassia Huddle und
gab dem eifrigen Reporter ein Zeichen, daß er sich zurückziehen
sollte. Er tat das, während Cassia auf die exotischen Gestalten
zuging.
    Nun war sie es, die das Lichtkabel nicht bemerkte. Cassia
stolperte, schwankte und stieß einen Schrei aus. Der Reporter,
eifrig bemüht, die Bürgermeisterin vor dem Sturz zu
bewahren, sprang hinzu und streckte helfend die Hände aus.
    Jan Denter zuckte zusammen.
    Der Tölpel schaffte es mit seiner Aktion, die Bürgermeisterin
völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Cassia Huddle kollerte
ein paar Stufen hinab und blieb schließlich bäuchlings vor
den drei Bewohnern des Planeten liegen.
    Denter hatte Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen. An den
todernsten Gesichtern der Umstehenden konnte er erkennen, daß
der Vorfall höchst peinlich war.
    Cassia Huddle blieb ein paar Augenblicke reglos liegen, dann kam
sie wieder auf die Beine. Ihre blonden Haare waren zerrauft, das
Gesicht hochrot.
    »Ich hoffe, ihr vergebt mir diesen entsetzlichen Auftritt«,
stieß sie hervor.
    Die drei Exoten rührten sich nicht. Schließlich öffnete
der Drachenträger den Mund.
    »Wir werden ihn vergessen, Menschenweib«, sagte er mit
tiefer Stimme.
    Cassia klopfte sich den Staub von der Kleidung und hatte damit für
einige Zeit genug zu tun. Der eifrige Reporter war unterdessen
verschwunden.
    Immer noch ein wenig rot schritt Cassia durch die Halle und
verließ das Rathaus. Im Nebengebäude wartete das
Wahlkomitee bereits.
    Eine ältere Frau trat auf Cassia zu.
    »Wir haben ein Problem, Cassia«, sagte sie verlegen.
»Was ist mit diesem Stimmzettel?«
    Denter roch eine Sensation und kam näher.
    Cassia sah den Zettel, riß die Augen weit auf und begann
dann laut zu lachen.
    »Was soll damit sein?« prustete sie. »Es ist ein
offizieller Wahlzettel, die Schrift ist leserlich und der Name des
Kandidaten bekannt. Er ist gültig.«
    »Wir möchten, daß diese Tatsache genau geprüft
wird«, sagte die ältere Frau sehr laut.
    »Heiliges Sternenlicht«, rief Cassia aus. »Jemand
hat sich einen Witz erlaubt, was ist dabei?«
    »Wir müssen wissen, ob dieser Kandidatenvorschlag für
unsere Wahl gültig ist.«
    »Das zu entscheiden ist nicht meine Sache«, antwortete
Cassia verärgert. »Das hat der Wahlleiter zu entscheiden.«
    Denter schob sich neben sie.
    »Was gibt es?« fragte er leise. Cassia wandte ein
wenig den Kopf.
    »Jemand hat Peyger Mohlem zum Bürgermeister gewählt«,
sagte sie amüsiert. »Einen stadtbekannten
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