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PR TB 232 Der Strahlende Schwarm

PR TB 232 Der Strahlende Schwarm

Titel: PR TB 232 Der Strahlende Schwarm
Autoren: Perry Rhodan
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Gedanken der Menschen lesen und ihre eigenen Gefühle
und Wünsche in die Bewußtseine der Siedler projizieren.
    Daran mußte Darte nun wieder denken, als er in die
Pilotenkanzel des Gleiters stieg und einen langen Blick auf die
Umgebung der Lichtung warf. Nie hatten die Silbersterne als
dominierende Intelligenzen dieser Welt die Siedler als Eindringlinge
oder gar Gegner eingestuft, sie zu keiner Zeit Ablehnung spüren
lassen.
    Doch ihre Existenz war eine Mahnung, sagte sich Darte. Eine
stetige Mahnung an uns, den Planeten nicht durch Städte und
Betondecken, durch unnötige Straßen und industrielle
Anlagen zu zerstören. Der eigentliche Lebensbereich der 250
Millionen Menschen auf Fairytale war streng abgegrenzt. Die
Ausnutzung der Sonnen-, Wind- und Gezeitenenergie sorgte dafür,
daß die Umwelt so gut wie nicht belastet wurde.
    Die Menschen hatten von den Pflanzen gelernt, die Pflanzen von den
Menschen. Nur was das vor 19 Jahren eingerichtete Handelskontor auf
Fairytale betraf, sah auch Darte manchmal besorgt in die Zukunft,
obwohl er nicht zujenen gehörte, die die Männer und Frauen
des Kontors in Bausch und Bogen verdammten. Solche Extremisten gab
es, wenngleich ihre Zahl gering war. Der Großteil der
Bevölkerung begrüßte die Errichtung des Kontors auf
ihrer Welt, und letztlich profitiertejeder auf Fairytale davon.
    Darte und auch Saya hatten oft mit den Hanse-Leuten zu tun und
wußten daher, daß diese die spezifischen Gegebenheiten
auf Fairytale akzeptierten und nicht im Traum daran dachten, das
empfindliche Gleichgewicht zu stören.
    Auch Darte war froh über die Errichtung des Kontors. Nur
manchmal, wenn er die Schiffe im Raumhafen landen und starten sah,
kamen ihm Bedenken.
    Er wischte diese Gedanken beiseite. Was zählte das alles -
die Königsasteroiden kamen! In 48 Tagen würden sie für
alle sichtbar am Himmel erscheinen und an Fairytale vorbeiziehen.
Einigen wenigen war es vergönnt, sie schon jetzt von den
Observatorien des astrophysikalischen Instituts aus zu beobachten,
und er gehörte dazu.
    “Du mußt ja ungeheuer schwerwiegende philosophische
Probleme wälzen", sagte Saya neben ihm, als er den Gleiter
startete. Das Fahrzeug hob sich senkrecht von der Lichtung und nahm
Kurs auf Embblin, als es über den Wipfeln der Mammutbäume
war. Einige Silbersterne, die sich bis in diese schwindelnde Höhe
hinaufgerankt hatten, drehten sich ihm wie zum Abschiedsgruß
zu.
    “Wieso?" fragte Darte, während er den Autopiloten
programmierte.
    “Na hör mal! Du solltest dein Gesicht sehen. Dabei
steht uns das Erlebnis unseres Lebens bevor! Eines Tages werden wir
unseren Kindern und Enkeln von den Königsasteroiden erzählen
und ..."
    “Wenn du mich aufheitern willst, wozu kein Grund besteht,
hast du's schon
    geschafft, Schatz. Kinder und Enkelkinder, haha!"
    Sie lehnte sich im Sitz zurück, verschränkte die Arme
über der Brust und warf ihm einen undefinierbaren Seitenblick
zu.
    “Du brauchst mich gar nicht daran zu erinnern, was du von
Nachwuchs hältst, Darte Bentanner Horowitz! Aber ich werde
Kinder und Enkel haben, mehr als genug. Du mußt nicht unbedingt
der Vater sein, also keine Einbildung, bitte." “Schon halb
überzeugt", lachte Horowitz, während er auf die schier
endlos sich hinziehenden Wälder hinunterblickte. Dann drehte er
sich zu ihr um.
    Sie war 26 Jahre alt und damit um drei Jahre jünger als er
selbst. Und sie war hübsch.
    Immer wieder fragte er sich, wie ausgerechnet er es geschafft
hatte, dieses wunderbare Mädchen zu gewinnen.
    Saya hatte blauschwarzes, zu großen Zöpfen geflochtenes
Haar, das ihr bis weit über die Schultern reichte - er hatte gar
keines mehr.
    Sie besaß eine Figur, die nicht nur im Institut für
Verwirrung unter dem männlichen Personal sorgte, wenn sie die
Aufenthalts- und Versammlungsräume betrat. Er dagegen brachte
etliche Pfunde zuviel auf die Waage.
    Sie kleidete sich immer nach der neuesten Mode, zur Zeit in
hautenge und in allen Farben des Regenbogens schillernde Overalls. Er
trug einfache Hemden und ausgewaschene Leinenhosen.
    Das einzige, das wir gemeinsam haben, dachte er, ist unsere
Körpergröße von jeweils gut ein Meter achtzig und
unsere Bindung an Fairytale.
    Jetzt sah sie, wie er sie anblickte, und legte versöhnlich
ihre Hand auf seinen Arm.
    “Ich weiß ja, ich bin viel zu romantisch, Darte. Aber
seit Jahrhunderten gilt das Vorbeiziehen des Asteroidenschwarms als
gutes Omen für alle, die heiraten wollen. Du kannst es dir noch
überlegen,
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