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PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

Titel: PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler
Autoren: Perry Rhodan
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großzügig.
    Zwischendurch las ich die Daten ab. Die VENETIA war mit einem
Durchmesser von 850 Metern so groß wie die FRANCIS DRAKE.
Kommandant Thomason Friendt, der von der Eiswelt Klirrkorn stammte
und seit etwa einem Jahr den Status eines “Fürsten”
in unserer Organisation genoß, hatte schon einmal eine bittere
Erfahrung mit den Springern gemacht. Vor einem Dreivierteljahr, bei
seinem
    zweiten Handelsunternehmen, war er von drei Walzenschiffen der
Springer aufgebracht und seiner Ladung beraubt worden. Er konnte von
Glück sagen, daß er nicht auch sein Schiff verloren hatte,
das wertvoller als die Fracht war. Diesem Umstand, nämlich daß
er sein Schiff gerettet hatte, trug ich Rechnung und beließ ihn
auf seinem Posten, was ich nicht zu bereuen hatte.
    Bis heute, wo er ausgerechnet auf einer als sicher geltenden Route
dem berüchtigsten Freibeuter der Gegenwart in die Hände
fiel. Einzelheiten über den Zwischenfall waren aus Friendts
Notruf nicht hervorgegangen, aber das Wissen, das ich über Thor
Pedo vom Computer erhielt, ließ mich das Schlimmste befürchten.
    Der Name dieses Piraten war so eng mit der Raumfahrt verbunden,
wie einst die Schwarze Pest mit der christlichen Seefahrt - und er
war genauso gefürchtet. Obwohl, und das schien ein Anachronismus
zu sein, von Thor Pedo eigentlich keine Greueltaten bekannt waren.
    Auch für mich war Thor Pedo kein Unbekannter, obwohl ich
persönlich noch nie mit ihm zu tun gehabt hatte. Aber bis jetzt
gingen sechs Überfälle auf Freifahrerschiffe eindeutig auf
sein Konto, und die VENETIA war das siebte Schiff. Bei allen diesen
Überfällen war es nie zu Kämpfen gekommen, und die
Mannschaft war im großen und ganzen unbehelligt geblieben. In
vier Fällen hatte Thor Pedo die Ladung an sich gebracht und die
Schiffskapitäne entführt. Man hatte nie wieder von ihnen
gehört.
    Thor Pedos Schiff war die SCHLEUDERBOGGE. Ich hätte viel
darum gegeben, den Kurs dieses seltsamen, ja, geradezu obskuren
Gefährts zu kreuzen, das als Mittelding zwischen einem
Schrotthaufen und einem Posbiraumer beschrieben wurde. Aber obwohl
ich einiges in dieser Richtung unternommen hatte, war mir bislang
kein Erfolg beschieden gewesen. Der Pirat war viel zu schlau, als daß
er sich in eine Falle locken ließ.
    Bester Beweis dafür war, daß auch die USO ihn seit
Jahren vergeblich jagte. Nicht offiziell, versteht sich, sondern
unter größer Geheimhaltung. Das wußte ich aus
sicherer Quelle. Nämlich von meiner Zwillingsschwester Suzan,
die mich und die Freihändlerorganisation nicht nur durch solche
Informationen unterstützte.
    Dieser Pirat stellte eine Herausforderung für mich dar. Wenn
ich nun Kurs ins Wegasystem nehmen ließ, dann ging es mir nicht
nur um die Ladung ferronischer Gewürze, die einen immensen Wert
darstellte. Mein Interesse galt vor allem Thor Pedo, und ich hätte
sogar die gesamte Gewürzladung gegen seinen Kopf eingetauscht.
Bildlich gesprochen, versteht sich.
    Nachdem ich meine Garderobe beendet hatte, fuhr ich im
Antigravschacht in die Kommandozentrale. Als ich sie betrat, hatte
die FRANCIS DRAKE die Linearetappe längst beendet und näherte
sich bereits den Koordinaten der
    VENETIA im Bremsflug.
    Ich hatte für mein Erscheinen wieder einmal den genau
richtigen Zeitpunkt gewählt. Es geht eben nichts über gutes
Timing.
    Die VENETIA trieb etwas 100.000 Kilometer von Rofus entfernt
allein und antriebslos durch den Raum. Weder ein Walzenschiff noch
die SCHLEUDERBOGGE waren in der Nähe zu orten, ebensowenig waren
andere Raumschiffe zu entdecken.
    Ich war etwas enttäuscht, weil mir der Pirat wieder einmal
entwischt war. Unter den Männern in der Kommandozentrale brach
dagegen unbeschreiblicher Jubel aus.
    “Wir haben den Beute- und den Aasgeier durch unser
Auftauchen in die Flucht geschlagen!” riefen sie und
gebrauchten ersteres Schimpfwort für den Piraten, das andere für
den Springer.
    “Freuen wir uns nicht zu früh”, sagte ich zu Oro
Masut. “Mir gefallt die Sache nicht.” An den Funkoffizier
gewandt, fragte ich: “Haben wir Funkkontakt mit der VENETIA,
Edelmann Rauris?”
    “Tut mir leid, Sire”, bedauerte er. “Ich bin auf
Sendung, seit wir den Linearraum verlassen haben, bekommejedoch keine
Antwort.”
    Da ertönte die Alarmsirene.
    “Wir haben den Piraten entdeckt!” meldete der
Cheforter. “Er kommt mir irrsinniger Beschleunigung aus dem
Ortungsschatten von Rofus und versucht abzuhauen.”
    Auf dem Bildschirm warjetzt zu sehen, wie ein
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