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PR TB 202 Verschwörung Der Computer

PR TB 202 Verschwörung Der Computer

Titel: PR TB 202 Verschwörung Der Computer
Autoren: Perry Rhodan
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schlaff wieder zurück. Zum zweitenmal hob
sich die Hand, berührte den im Halfter steckenden Paralysator,
richtete sich dann mit ausgestreckten Fingern zur gesperrten
Tunnelmündung und sank erneut herab.
    Doch diesmal hatte Carilda begriffen, was Kyron von ihr erwartete.
    Sie zog ihm den Paralysator aus dem Halfter, dann umarmte und
küßte sie ihn, riß sich gewaltsam los und rannte auf
die Tunnelmündung zu.
    Als sie durch den Spalt spähte, sah sie zwei starke Lampen
und dahinter zwei Gestalten. Sie ahnte, daß eine davon Earny
war, aber sie zögerte nicht, sondern zielte sorgfältig und
schoß: einmal, zweimal.
    Eine der Gestalten stürzte stocksteifzu Boden, die andere
schwankte und taumelte dann auf einen Nebenstollen zu.
    Carilda schoß das ganze Energiemagazin auf sie leer. Erst
dann kippte die Gestalt um. Sie wußte, daß es Earny war,
denn nur der Roboter konnte einem Paralysa-torbeschuß so lange
standhalten. Er war überhaupt nur deshalb empfindlich dafür,
weil seine drei Positroniken in ein Netz hochwertigen Bioplasmas
eingebettet waren.
    Plötzlich tauchten hinter den Paralysierten zahlreiche
Roboter und Menschen auf. Sie trugen starke Lampen und Paralysatoren.
    Carilda feuerte - und merkte erst dann, daß ihr
Energiemagazin leer geschossen war.
    Als sie sich umwandte, um zu Kyron zu laufen und nach
Ersatzmagazinen zu suchen, rannte sie ihm geradewegs in die Arme.
„Kid!" schrie sie auf und ließ die Waffe fallen. „O
Kid! Ich habe Earny paralysiert!"
    „Mister Kompagnon! Miß Today!" riefeine
Männerstimme. „Kommen Sie heraus! Unsere Leute sind auch
von der anderen Seite aus unterwegs. Mister Kompagnon, seien Sie
vernünftig. Niemand tut Ihnen etwas. Wir brauchen nur Miß
Today, damit sie uns gegen eine große Gefahr hilft." „Die
Gefahr besteht nicht mehr", sagte Kyron Barra-kun mehr zu
Carilda als zu den näher kommenden Männern und Robotern.
„Es tut mir leid, daß ich nicht sagen durfte, weshalb ich
mich mit dir hier verbarg, Mädchen. Aber die Computer-Brutzelle
in meinem Kopf mußte getäuscht werden. Sie mußte
sicher sein, daß ich im Sinn der manipulierten Computer
funktionieren würde."
    Er seufzte schwer.
    „Und ich mußte sicher sein, daß die von Gideon
eingeschleppten Computer-Brutzellen sich alle oder doch zum größten
Teil ungestört verbreiteten und Symbiosen mit Menschen
eingingen, denn nur bei einer bestimmten Anzahl von Partnerwesen kam
eine Kommunikation zwischen uns allen zustande. Und nur dann konnte
ich die Herrschaft über alle Partnerwesen an mich reißen
und ihnen, weil sie mir vertrauten, befehlen, sich zu trennen und
ihre kybernetischen Komponenten aufzulösen.
    Sie versuchten zuletzt, sich gegen mich aufzulehnen, aber ich war
stärker, weil ich mehr von der Denkweise und den Funktionen von
Computern verstehe, als sie selbst verstanden - und weil du mir
vertraut hast, so daß ich den Entscheidungskampf ungestört
führen konnte. Außerdem hatte ich mir Kraft bei den
Pflanzen von Gideon geholt." Draußen erhob sich taumelnd
Earny und lallte:
    „Laßt sie in Ruhe! Ich glaube Kid. Aber, Kid, wie war
war es möglich, daß Carildas Störfaktor deine
Brutzelle nicht paralysierte?"
    „Weil ich immun dagegen bin, Earny", antwortete Kyron
lächelnd. „Und meine Immunität übertrug sich auf
meinen kybernetischen Symbionten." „Du hast also die
Zivilisation gerettet, Kid", sagte Earny mühsam.
    „Hätten die kybernetischen Verschwörer gesiegt,
wäre das Leben der Menschen zu einem Alptraum geworden",
erklärte Kyron Barrakun. „Sie wären zum organischen
Anhängsel einer Computer-Zivilisation geworden."
    Carilda erschauderte und drückte sich enger an Kyron - und
Kyron schien es plötzlich als angenehm zu empfinden.
    „Wenn ich mir vorstelle, daß du dann keine Möglichkeit
mehr gehabt hättest, zu erfahren, was Liebe ist..."
    „Jetzt weiß ich es, Carilda", sagte Kyron
Barrakun. „Denn ohne Liebe hätten wir verloren."
    „Tut mir leid, daß ich nicht blindlings vertrauen
konnte, Kid", sagte Earny betrübt.
    Kyron lachte.
    „Es wäre schlimm, wenn alle Menschen mir blind vertraut
hätten, denn blindes Vertrauen darf es nur zwischen zwei
Menschen geben."
    „Aber ich bin kein Mensch, Kid", erwiderte Earny.
    „Nicht vom Herstellungsverfahren und der Grundkonstruktion
aus, Earny, aber vom Denken und Fühlen her. Immerhin hast du
alle Anstrengungen unternommen, um eine Herrschaft deiner Brüder
zu verhindern."
    „Beim kleinsten Chip, ja!" sagte Earny heftig.
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