Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Anweisung eigentlich ein Inspektor,
nicht aber ein Direktor verantwortlich gewesen wäre. Mark
Richter war ein Mann, dessen Selbstsicherheit unwillkürlich
beeindruckte.
    „Wer ist uns?" fragte er und kramte umständlich
eine Pfeife aus der Tasche, die bereits gestopft war und die er in
Brand setzte.
    „Uns, den Bürgern des Solaren Imperiums",
antwortete Frank Beaulieu ein wenig ungeduldig. „Uns, der
SolAb, die darauf aufzupassen hat, daß solche Dinge nicht
passieren. Uns ... weiß der Himmel,

    wem noch! Spielt es eine Rolle?"
    Mark Richter hüllte sich in eine blaugraue Qualmwolke.
    „Es handelt sich um Privatflugzeuge", konstatierte er.
    „Richtig!"
    „Haben ihre Eigentümer schon nach ihnen gesucht?"
    „Ja."
    „Ergebnis?"
    „GleichNull."
    „Die Fahrzeuge bewegten sich auf befahrenen Straßen?"
    „Erforscht, abgemessen und befahren." Frank Beaulieu
nickte.
    „Gab es Notrufe?"
    „Keinen einzigen."
    Mark Richter nahm die Pfeife aus dem Mund.
    „Am besten erzählst du mir mehr davon, Frank",
sagte er sodann.
    Die Industrie des Solaren Imperiums bewirtschaftet
Sauerstoffwelten ebenso wie Wüstenplaneten, atmosphärelose
Asteroidenbrocken wie wasserstoffumhüllte Planetengiganten. Jede
Umgebung erforderte ihre besonderen Werkzeuge, ihre eigenen
Werkstoffe. Und die Industrie war ständig bestrebt, ihre
Arbeitsmethoden zu verbessern, die Arbeitskosten zu senken.
    Sinalon war ein metalloider Werkstoff, der sich aufWelten mit
reduzierender Atmosphäre - Wasserstoff, zum Beispiel - einsetzen
ließ, ohne auf die chemischen Einflüsse der reduzierenden
Umwelt zu reagieren. Aus Sinalon ließen sich Geräte bauen,
die aufWasserstoffwelten eingesetzt werden konnten, ohne daß
man sie mit einer stickstoffgefüllten Energieblase zu umgeben
brauchte.
    Sinalon war zur gleichen Zeit eine Substanz, die die Forschung
bislang noch nicht auf synthetischem Wege herzustellen vermochte. Wer
Sinalon brauchte, der mußte es von der USEP importieren, der
Union der Sinalon-exportierenden Planeten, einer Gruppe von
Siedlerwelten am Rand des Solaren Imperiums, die aufgrund des
Reichtums, den die Sinalon-Expor-te ihnen einbrachten, auf dem besten
Wege waren, sich selbständig zu machen.
    Sinalon war eine Kostbarkeit. Dennoch wurde es mit Begeisterung
gekauft. Denn wie teuer es auch immer sein mochte... es fanden sich
immer noch Anwendungen, die der Industrie dazu verhalfen, die
Arbeitskosten aufWelten mit reduzierender Atmosphäre niedrig zu
halten. Sinalon wurde hauptsächlich von der Feinwerktechnik
verwendet. Sonden, Mikromeßgeräte und ähnliche Dinge
wurden aus Sinalon gefertigt.
    Der Sinalon-Handel eröffnete neue Straßen der
interstellaren Raumschiffahrt; denn der Raumsektor, in dem sich die
USEP etabliert hatte, war bis dahin zu den abgelegenen gerechnet
worden. Man kann der Industrie nicht nachsagen, daß sie beim
Abstekken der neuen Routen mit zimperlicher Sorgfalt zu Werke
gegangen wäre. Der Profit winkte, und mancher Frachter machte
sich auf die Reise, ohne genau zu wissen, was ihn unterwegs
erwartete. Es gab die übliche Zahl von Unfällen, aber im
Laufe der Monate lernten die Frachterkapitäne die Verkehrswege
kennen. Die Karten wurden laufend verbessert. Gefahrenquellen des
interstellaren Raumes" wurden umgangen.
    Eine der meistbefahrenen Routen führte vom USEP-Sektor zum
Wega-System, auf dessen Welt „Rofus" im Laufe der
Jahrhunderte die Industrie sich massiert hatte - besonders, seitdem
man auf der Erde dazu übergegangen war, der Industrie das Leben
sauer zu machen und sie zur Aussiedlung auf andere Welten zu bewegen.
    Die acht Frachter, von denen Frank Beaulieu gesprochen hatte,
waren ohne Ausnahme auf der Route USEP-Rofus verlorengegangen. Die
Distanz betrug insgesamt 23 000 Lichtjahre. Fahrzeuge modernerer
Bauart pflegten, sie in zwei Linearflugetappen zurückzulegen.
Die beiden Etappen wurden getrennt durch ein kurzes
Normalflugmanöver, das gewöhnlich etwa auf der Hälfte
der Strecke, in der Nähe des Pembroke-Dreiecks, eingeschoben
wurde. Der Pem-broke-Sektor war in Anbetracht seiner Nähe zum
galaktischen Zentrum bemerkenswert sternenarm, und die drei Sonnen
des Dreiecks waren seit alters her als interstellare Leuchtfeuer
berühmt.
    Das war alles, was Mark Richter vorläufig über den
Sinalon-Handel und seine Schiffahrtsstraßen erfuhr. Nach
Begutachtung aller denkbaren Möglichkeiten war er bereit, Frank
Beaulieus intuitivem Verdacht erhöhte Bedeutung beizumessen.
Beaulieu nämlich hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher