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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer
Autoren: Perry Rhodan
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des Zuges befinden. Annähernd ebenso lang,
nämlich elf Minuten, brauchte der Rest der Gruppe, um sich auf
dem Bahnsteig einzufinden.
    Alles war bis ins letzte Detail geplant. Kurz bevor die
Negmantoker auf dem Bahnsteig eintrafen, würden Sted Orsteens
Leute in der Uniform städtischer Beamter etwa schon auf dem
Bahnsteig wartende Fahrgäste unter dem Vorwand, es drohe eine
Explosion, abdrängen und damit das Feld räumen. Dieselben
Leute würden dafür sorgen, daß außer Suylon und
dem jungen Ningmak kein Außenstehender auf den Bahnsteig
gelangte und in den Rohrbahnzug einsteigen konnte. Hier war
hervorragende Stabs- und Kleinarbeit geleistet worden. Und trotzdem
quälte alle die Frage: Würden die Negmantoker während
der wenigen verbleibenden Tage die Rohrbahn überhaupt noch
einmal benützen?
    Es war zehn Uhr Ortszeit. Mehr als die Hälfte des
neunzehneinhalb Stunden dauernden Tages von Balfour City war bereits
verstrichen. Zwischen neun und zehn gewöhnlich machten sich die
beiden Carsualschen Unterhändler auf den Weg zum Ministerium.
Mark Richter saß in seinem unscheinbaren Büro, ihm
gegenüber, hinter dem zweiten Schreibtisch, sein Assistent
Laudon Singram. Singram war, wie immer, mit dem Sortieren von
Unterlagen beschäftigt. Ständige Beschäftigung war
seine Methode, innere Spannungen auszugleichen.
    »Ich möchte wissen, wo sie bleiben!« knurrte Mark
Richter ungeduldig.
    »Vielleicht haben sie heute Nationalfeiertag«,
antwortete Singram, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.
    Es sollte spaßig klingen, hatte auf Mark Richter jedoch
gerade die umgekehrte Wirkung.
    »Wenn Sie witzig sein wollen, müssen Sie sich ein
tauglicheres Objekt aussuchen!« fuhr er Singram grimmig an.
    Der junge Mann wollte etwas zu seiner Entschuldigung sagen. Aber
er kam nicht dazu. Der Interkom summte, und Mark hieb auf die
Empfangstaste. Der Bildschirm blieb dunkel. Die Stimme einer Frau
sagte:
    »Blau, blau, blau. sind alle meine Veilchen!«
    Mark sprang auf. Der Interkom schaltete sich selbsttätig ab.
    »Es ist soweit!« rief er Laudon Singram zu.
    Blau-blau-blau war das Kodewort für den Fall, daß die
Negmantoker sich auf den Weg zum Rohrbahnhof machten.
    Für Ningmak begann dieser Tag voll glücklicher
Erwartungen. Suylon rechnete fest damit, daß heute in den
Verhandlungen mit den Beamten des Ministeriums für Technische
und Landwirtschaftliche Entwicklungshilfe die letzten
Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt und eine für beide
Seiten akzeptable Version des Vertrages ausgearbeitet werden würde.
Bewahrheitete sich Suylons Vorhersage, so hieß das, daß
die Vertragsunterzeichnung am kommenden Tag stattfinden würde,
und dann ging es nach Hause. Ningmak hatte es nicht für möglich
gehalten, daß er jemals solches Heimweh nach Negmantok
empfinden würde.
    Gegen neun Uhr Ortszeit begannen sie, sich auf ihren Ausgang
vorzubereiten. Das war immer eine ziemlich umständliche
Angelegenheit. Negmantoker reisten niemals allein. Die Fremde war zu
gefährlich, der einzelne Negmantoker wurde zu leicht ein Opfer
der skrupellosen Tricks, die auf den Welten dekadenter Zivilisationen
im Schwange waren. Negmantoker reisten grundsätzlich nur in
Abordnungen, und es gab genaue Vorschriften, die die erforderliche
Größe der Abordnungen je nach ihrem Reiseziel bestimmten.
Die Gruppe, mit der Suylon und Ningmak reisten, umfaßte
insgesamt dreiundachtzig Männer und Frauen, sämtlich
erfahrene, geschulte und zuverlässige Mitglieder ihrer
jeweiligen Ortsräte. Sie erfüllten nur den einzigen Zweck:
dazusein und den eigentlichen Unterhändlern, nämlich Suylon
und Ningmak, das Gefühl der Sicherheit zu geben. Solange sich so
viele Freunde in unmittelbarer Nähe befanden, konnte ihnen
nichts gefährlich werden.
    Ningmak war dankbar für das Privileg, in so zahlreicher
Begleitung reisen zu dürfen. Biparon galt als besonders
dekadente Welt, und der Begleitschutz der beiden Unterhändler
war von den Vorschriften entsprechend umfangreich bestimmt worden.
Ningmak fragte sich, was er ohne die Freunde getan hätte. Er
wäre vor lauter Furcht wahrscheinlich niemals aus dem Hotel
gekommen.
    »Heute benützen wir das öffentliche
Verkehrsmittel«, entschied Suylon gegen halb zehn Uhr.
    Ningmak war davon nicht besonders begeistert. Rohrbahnzüge
waren gewöhnlich voll von fremden Menschen, und er hatte es
nicht gern, wenn ihm parfumduftende Fremde so dicht auf der Haut
saßen. Für seine Nase dufteten alle Biparoner nach Parfüm.
Sie benutzten
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