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PR TB 132 Projekt Pandora

PR TB 132 Projekt Pandora

Titel: PR TB 132 Projekt Pandora
Autoren: Perry Rhodan
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Felsen Moung-Trees, das Restaurant vor ihnen. Man hatte
hier eine betäubend schöne Aussicht auf den seeartig
aufgestauten Fluß, der hier zu mäandern besann, ehe er das
Delta und den Ozean erreichte.
    In den folgenden Minuten überlegten sie fieberhaft, was sie
tun
    konnte, um diesem Mann einen Teil seines düsteren
Geheimnisses zu entreißen. Sie betraten das Lokal, gingen
hindurch und sahen sich auf der Terrasse um. Aus etwa dreißig
Windlichtern wurden die Tische und die Gesichter der Gäste
angestrahlt.
    »Sind Sie mit meiner Wahl zufrieden?« erkundigte sich
Chenia.
    »Vollständig. Es ist sehr schön hier. Entspricht
die Aussicht der Qualität des Essens?«
    »Natürlich. Und es ist nicht billig. Immerhin machen
Sie einen satten Eindruck, Mister Shende.«
    »Das kommt daher, weil ich gestern abend eine der besten
PseudoHirschkeulen gegessen habe, deren ich mich erinnern kann.
Selbstgeschossen, selbstgewürzt, selbstgebraten.«
    ». auch am selbstangezündeten Lagerfeuer?«
    »So ist es!« bestätigte Aten.
    Sie fanden einen kleinen Tisch zwischen dem Eingang des Lokals und
dem Rand der Terrasse. Um die Lampen strichen farbige Insekten, und
über ihren Köpfen sausten Nachtvögel hin und her. Eine
uralte Uhr schlug langsam tickend mit einem riesigen Pendel, das
aussah wie eine Darstellung der Sonne aus einem allegorischen
Bildnis.
    Es war eine eintönige, hypnotisierende Bewegung. Hin und her,
hin und her.
    Der Kellner kam, und sie brauchten sehr lange, um ihre Bestellung
aufzugeben. Die Speisekarte war sehr ausgedehnt. Chenia hatte das
Damen-Exemplar erhalten, auf dem die Preise der Gerichte nicht
vermerkt waren. Schließlich waren sie fertig, und Aten bot
Zigaretten an. Er erwischte offensichtlich die falsche, zerknitterte
Schachtel und steckte sie kopfschüttelnd wieder zurück.
    »Sie fühlen sich wohl, Chenia?« fragte er, als er
ihr Feuer gab.
    »Ziemlich wohl. Und was haben Sie in der Zwischenzeit
erlebt?«
    Er berichtete von seinen Geschäften und hauptsächlich
von dem Jagdausflug, den er sehr genossen hatte. Wieder sah Chenia
die Kristalle in den Augenbrauen glitzern. Abgesehen davon, daß
es ihr im Augenblick rätselhaft war, wie sie ausgerechnet an
diese Stelle gelangt waren, bildeten sie einen Beweis, daß sich
Aten Shende mit den Va.-98 Kristallen beschäftigt hatte.
    Chenia wunderte sich über sich selbst. Sie saß hier
einem mehrfachen Mörder gegenüber und machte angenehme
Konversation. Sie versuchte, die Gefahr abzuschätzen, in der sie
sich befand. Wie weit konnte sie gehen? Was war überhaupt das
Ziel?
    Sie mußte Veen einen Beweis liefern, daß dieser Mann
tatsächlich der Schurke war. Einen handfesten Beweis, der bei
jeder Gerichtsverhandlung standhielt.
    Sie versuchte, analytisch und in kleinen Schritten vorzugehen, wie
sie es aus ihrem Beruf kannte.
    Was wußte sie?
    Der Kellner, der eine Schwebeplattform vor sich herschob, brachte
die ersten Speisen und die Getränke. Shende trank schweres,
dunkles Bier aus einem großen Glas. Chenia suchte nach einem
Anhaltspunkt. sie hatte ein Mikrophon, das jedes Wort auffing; ein
winziger Sender übertrug die gesprochenen Sätze in die
Sicherheit des versteckten Recorders.
    Also konnte sie nur auf sein »Geständnis« hoffen.
    »Auf den Abend, der hoffentlich noch lange dauert!«
sagte er. Seine Augen ließen sie nicht mehr los. Er war stark
an ihr interessiert, das merkte sie deutlich. Aber seine Wachsamkeit
würde sie nicht erschüttern können.
    Sie dankte und trank den leichten Landwein. Sie sah sich um und
musterte unauffällig die anderen Gaste. Möglicherweise gab
es hier Verbündete, von denen sie im Augenblick nichts wußte.
    Dann sah sie das Pendel der antiken Uhr.
    Eine Assoziation: In Verbindung mit einem leichten Schlaf- und
Beruhigungsmittel hatten die Mediziner, die auf Terra sie zu heilen
versuchten, sie mit einer ähnlichen Technik eingeschläfert
und in Trance versetzt. Sie verlor dann die Hemmungen und sprach,
redete, schilderte.
    GENAU DAS MUSSTE SIE TUN.!
    Sie lehnte sich zurück, kramte in ihrer Tasche und stellte
Lippenstift und Kosmetikspiegel auf den Tisch. Dabei registrierte sie
mit Zufriedenheit, daß sie noch zwei der Tabletten bei sich
hatte - seit der Abreise von Terra hatte sie das Medikament nicht
mehr gebraucht. In diesen Sekunden entstand ein tollkühner Plan
- er war tollkühn deshalb, weil sie dabei getötet werden
konnte.
    Sie aßen und unterhielten sich dabei. Sie berichtete von
ihrem einsamen Leben in
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