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PR TB 132 Projekt Pandora

PR TB 132 Projekt Pandora

Titel: PR TB 132 Projekt Pandora
Autoren: Perry Rhodan
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Ende dieses geschwungenen Ganges lag das Büro. Und noch
drei Tage Zeit. Genauer: zwei Tage und drei Nächte, den heutigen
Abend eingerechnet.
    Viele Fußgänger kamen vorbei, junge Menschen, alte
Siedler der ersten Generation oder der zweiten. Vor den Cafes saßen
diskutierende Gruppen an den kleinen Tischen. Für sie gab es nur
zwei Dinge: der Reichtum des Planeten, wenn die Kristalle abgebaut
wurden, und der Versuch der Naturschützer, den langsamen Abbau
des Gebirgsstocks zu verhindern. Chenia sah Shende, als er
stehenblieb, um sich eine Zeitschrift zu kaufen.
    Sie ging weiter, und gerade als sie an der hellerleuchteten
Auslage des Geschäftes neben dem Büro vorbeikam, entdeckte
er sie. Sie hatte es ihm leicht gemacht, denn sie trug einen
auffallend gelben Hosenanzug. »Hallo!« rief Aten Shende.
Er schien freudig überrascht zu sein.
    »Ich dachte, Sie wären bereits wieder in ZIRKON!«
sagte Chenia.
    Sie blieben im Lichtkreis der offenen Tür stehen. Sie wirkte
ein wenig angespannt und gar nicht erholt, fand der Mann. Und Chenia
wunderte sich: er sah aus wie ein Mann, der keinerlei Sorgen hatte.
    »In drei Tagen. Ich buche gerade. aber Sie sind mir noch
eine Einladung schuldig!« sagte er und ergriff sie bei der
Hand. »Kommen Sie!«
    Das Mädchen blieb stehen und runzelte die Stirn.
    »Sie wollen mich doch nicht etwa entführen!«
sagte sie und lachte gespielt entrüstet.
    »Keine Sorge. Sie dürfen zusehen, wie ich meinen
Rückflug buche, und dann gehen wir ganz groß essen.
Einverstanden?«
    »In ein winziges Lokal mit Windlichtern? Auf der Terrasse?«
    »Wohin immer Sie wollen!« sagte er.
    »Ich mache mit!« versprach sie.
    Sie betraten das Büro. Das Mädchen erkannte und begrüßte
Chenia, als ob sie eine jahrelange Reise durchs All heil überstanden
habe. Das winzige Mikrophon im Ohrring Chenias übertrug jedes
Wort, das hier gesprochen wurde. Shende buchte seinen Flug; das
Schiff würde am frühen Morgen von hier starten und flog
ZIRKON direkt an - eine gute Verbindung. Während er verhandelte,
beobachtete Chenia den Mann
    neben ihr. Er war einer der tüchtigen, gutaussehenden Männer,
denen man ihre Erfahrung, aber nicht das Alter ansah. Jede Bewegung
strahlte Selbstsicherheit aus. Aten Shende war souverän und
gelassen; ein außerordentlicher Mann. Verglich Chenia ihn mit
Veen Condar, dann fehlte bei Condar der letzte Schliff des
Weltmännischen.
    Aber dann fiel ihr ein, daß einer der unabdingbaren Vorteile
eines Agenten seine Unauffälligkeit war. Veen mußte sich
dieser Forderung unterordnen, sonst war er binnen kurzer Zeit zu
bekannt.
    »Und jetzt zu uns!« sagte Shende und drehte sich um.
Er hatte faszinierende Augen; etwas kalt, distanziert, aber ungeheuer
eindringlich. Er wirkte aufregend und explosiv - er war zweifellos
ein extrovertierter Charakter, dem einiges an einer perfekten
Selbstdarstellung gelegen war.
    »Ich höre!« sagte sie. »Dort drüben,
mit Ausblick auf den Aye Moung River, ist ein kleines Lokal.«
    »Mindestens mit Terrasse und Windlichtern.«
    »Ja. Sie machen einen sehr zufriedenen Eindruck«,
stellte sie fest und ließ es zu, daß er sich bei ihr
einhakte. So konnte das Mikrophon seine Worte noch besser auffangen.
    »Ich habe keinen Grund, unzufrieden zu sein!« stellte
er fest. »Meine geschäftlichen Kontakte waren mehr als
zufriedenstellend, der Planet ist warm und freundlich, und außerdem
habe ich das unendliche Vergnügen vor mir, mit Ihnen einen Abend
verbringen zu dürfen.«
    »Ihre Schmeicheleien sind gekonnt!« sagte sie halblaut
und lächelte ihn von der Seite an. Sie passierten eben einen
hellen Durchgang, und sie sah auf den Brauen des Mannes kleine,
funkelnde Kristalle.
    Kristalle! Va.-98 Kristalle?
    Sie sahen aus wie Salzkristalle, winzig klein und nur unter
bestimmten Voraussetzungen zu sehen. Unter einem gewissen
Einfallswinkel des Lichtes funkelten sie auf. Sie bemühte sich,
ihr Erschrecken nicht zu zeigen. Also doch Projekt Pandora!
    »Was haben Sie?« erkundigte er sich.
    Sie blieb stehen und hob den linken Fuß.
    »Etwas an oder in meinem Schuh!« sagte sie. »Ziemlich
ärgerlich.«
    Sie schüttelte sich etwas und ging weiter.
    Sie kamen über Treppen und Rampen, an kleinen Parks vorbei,
unter dem farbigen Regen eines komplizierten Wasserfalles hindurch,
über ein Stück rollenden Fußsteiges, zwei Rolltreppen
aufwärts und entlang einer Kolonnade aus farbigen Säulen
wieder hinunter. Dann lag, wie ein Pavillon vorspringend aus einem
der vielen
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