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PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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differenziert.
Hier scheint eine erhöhte Anfälligkeit wegen unnötig
hoher Kompliziertheit gegeben!«
    »Ich werde mit ihm reden!« Der Kommandant winkte ab
und füllte zwei frische Gläser. »Machen wir einmal
eine kurze Pause.«
    Reonard befand sich in einer merkwürdigen Situation. Noch
niemals in seinem Leben hatte er sich, obwohl rundum geschützt
und umsorgt, so schlecht gefühlt. Er sah die Wirklichkeit auf
sich zukommen wie eine Gewitterwolke.
    »Verdammt!« knurrte er. Und mit bitterer Betonung
fügte er hinzu: »Der Weg zum Ruhm scheint tatsächlich
hart und beschwerlich zu sein.«
    Für ihn, Reonard, und für den Einsatz auf dem Planeten
Anubis war ein kleiner Laderaum geleert worden. Die gesamte
Ausrüstung und sämtliches Zubehör für das nächste
halbe Jahr befand sich hier. Er mußte sich auf seine Rolle
derart intensiv vorbereiten, daß er Herkunft und Zweck vergaß
und zu einem Bewohner Anubis' wurde.
    Die beiden Sprachen beherrschte er meisterhaft. Die normale
Jedermann-Sprache des Planeten war dank der Hypnoschulung schnell und
leicht zu erlernen gewesen. Unzählige Begriffe waren
terraähnlich. Es war, als ob man aus sehr vielen terranischen
Sprachen eine neue Sprache zusammengesetzt habe, eine Art
Terra-Interkosmo. Die zweite Sprache, die zwischen Hunderten von
stark unterschiedlichen Dialekten vermittelte, zeigte starke
Ähnlichkeit mit der toten Sprache Latein. In dieser Beziehung
fühlte sich Reonard vollkommen sicher. Aber wenn er an die
Symbionten dachte, erschrak er jedesmal.
    Die Evolution des Planeten Anubis hatte vor fünfzig
Jahrtausenden keine Humanoiden hervorgebracht, sondern eine Vielfalt
merkwürdiger Tiere. Eines davon, das aussah wie ein gepanzertes,
halbkugeliges Insekt, verwendeten die Planetarier und trugen es auf
der Haut. Wozu es diente - und es wurde keineswegs von allen getragen
-, wußten selbst die Biologen der PROTEUS nicht.
    Auch ein Reittier war bekannt; etwas größer als ein
terranisches Pferd, ähnlich zu reiten, ebenfalls ein Säugetier
mit einigen stark abweichenden phänotypischen Merkmalen. Die
Färbung des Felles war intensiv, und es gab Tiere in sämtlichen
Farben des Spektrums. Auch hier stand ein Tier; ein kunstvoller, in
Wirklichkeit technisch unaufwendiger Mechanismus, zusammengesetzt aus
den Teilen einiger Roboter, ebenfalls mit einem biopositronischen
Gehirn ausgestattet und hervorragend modelliert. Es war für ihn
unter anderem ein kleines Lebensrettungssystem, denn im Bauch des
Tieres waren Geräte und Maschinen verborgen, Nahrungsmittel und
Medikamente und einige Hilfsmittel ganz besonderer Art. Reiten konnte
er ohnehin, also war auch dieser Punkt seiner Überlegungen
nichts, das ihn beunruhigte. Er stand auf, umrundete die
Schreibplatte und ging langsam an den Wänden entlang.
    »Stadtpläne von Torkman, Landkarten, Kurven, Diagramme.
aber keine Aufklärung über die Symbionten!« murmelte
er.
    Als er sich vor einem halben Jahr für den Auftrag beworben
hatte, geisterte das Bild eines mittelalterlichen Fürsten vor
seinem Auge. Dort, auf Anubis, hatte er alle Möglichkeiten,
diesen Traum zu verwirklichen.
    Selbstverständlich kannte er die einzelnen Punkte seines
Vorgehens
    sehr genau. Er hatte seinen Zeitplan und sämtliche damit
verbundenen Einzelaktionen so gut im Gedächtnis, daß er zu
jeder Zeit wissen würde, was er zu tun hatte. Aber diese
Ungewißheit brachte ihn noch um.
    Besaßen die Planetarier durch die Symbionten eine gewisse
Überlegenheit?
    Setzte er sich der Gefahr aus, zu unterliegen, wenn er keinen
Symbionten trug?
    Zum erstenmal in seinem Leben stand er, allein und auf sich selbst
zurückgeworfen, vor einem Problem. Er entdeckte in seinen
Gedanken und Überlegungen und seinem Gefühl die
Schwierigkeit, ohne große Hilfe von außen eine Aktion vom
Anfang bis zum Ende durchzuführen. Er kannte die vier anderen
Kameraden, die eine ähnliche Aufgabe übernommen hatten und
fragte sich zum wievielten Mal, wie sie es schafften, Einsamkeit und
Handlungsfähigkeit zu verbinden.
    »Weiter!« sagte er laut.
    Das Wort hallte in dem Laderaum. Er zwang sich dazu, an seine
Aufgabe zu denken und weiterhin zu lernen, sich dort auf Anubis
»richtig« zu bewegen. Sie mußten fünf Teile
eines Volkes zusammenführen, das nur in dieser Zusammenfügung
stark wurde und sich in die Lage versetzt fand, Sternschiffahrt zu
betreiben.
    Er sah sich wieder die Filme an, die von Robotsonden gedreht
worden waren. Er studierte die Wege zu den
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