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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk
Autoren: Perry Rhodan
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sich die Welt nach
Solar und Soli vorrechnete; aber der erste Gedanke, der ihm kam,
nachdem er den Anblick der antiken Pracht in sich aufgenommen hatte,
war, daß das Mobiliar in diesem Raum allein wenigstens zwei bis
drei Millionen wert sein mußte. Er bemerkte im Hintergrund
einige höhere, langgestreckte Tische, auf denen sich bunte
Plastikmarken stapelten. Dort war gespielt worden. Inmitten all des
Reichtums zweifelte Mark nicht, daß es um hohe Einsätze
gegangen war.
    Sosehr Mark als Liebhaber von Antiquitäten die Einrichtung
des Saales bewunderte, so abgestoßen fühlte er sich von
den Leuten, die den großen Raum bevölkerten. Das heißt:
seine erste Reaktion war Widerwillen; nach einigen Augenblicken
ruhigen Beobachtens stellte er jedoch zu seiner eigenen Überraschung
fest, daß ihm der Anblick nicht sonderlich viel ausmachte. Die
Gesellschaft bestand aus Frauen und Männern. Die meisten
schienen sich in der Altersspanne zwischen fünfzig und neunzig
Jahren zu befinden, und alle ohne Ausnahme schienen reich zu sein.
Die Kleidung war nach der allerjüngsten Mode. Die Frauen trugen
lange Jacketts und kurze Hosen, die unter dem Saum der Jacke nur
einen Fingerbreit hervorschauten, oder indische Saris, oder einfach
um den Körper gewickelte Tücher, deren Hauptzweck zu sein
schien, möglichst viel Körperoberfläche unbedeckt zu
lassen. Die Männer zeigten sich in altrömischen Togen oder
mexikanischen Ponchos mit wadenlangen, engen Hosen, einige auch in
derselben Jacken-und-Hosen-Kombination, die viele der Frauen trugen.
Der Glitzereffekt, wie ihn die Modejournalisten nannten, wurde groß
geschrieben. Jeder Quadratzentimeter Stoff war mit Kristallen
besetzt, die in allen Farben funkelten. Eine Frau trug ein hautenges,
langes Kleid, das ausschließlich aus Gefunkel zu bestehen
schien. Es tat den Augen weh, wenn man sie ansah.
    Für Ma-Los Geschmack hatte Mark anscheinend lang genug
    gestarrt. Sie verstärkte den Druck auf seinen Arm und führte
ihn tiefer in den Saal hinein. Auch die Neugierde ihrer Gäste
schien befriedigt. Sie wandten sich wieder den Aktivitäten zu,
denen sie sich gewidmet hatten, als Ma-Lo und Mark durch die Tür
traten.
    »Ich möchte Sie mit einem meiner besten Freunde bekannt
machen«, schwärmte Ma-Lo. »Leider ist er ein
leidenschaftlicher Spieler, so daß man kaum mit ihm sprechen
kann.« Sie unterbrach sich plötzlich. »Spielen Sie
auch?« wollte sie wissen.
    Mark lächelte.
    »Von Zeit zu Zeit«, bekannte er. »Aber ich
fürchte, daß die Einsätze hier zu hoch für mich
sind.«
    »Unsinn«, lachte Ma-Lo. »Die Leute hier sind
ohne Ausnahme so reich, daß es ihnen ums Geld in Wirklichkeit
gar nicht geht. Sie spielen um der Spannung willen. Ich bin sicher,
daß Platus sie um eine lächerlich kleine Summe mitspielen
lassen wird.«
    »Platus?«
    »Platus Korbogan, mein Freund!«
    Sie näherten sich einem der hohen Tische, die Mark von der
Tür aus im Hintergrund des Saales bemerkt hatte. Es ging hoch
her. Ein dichter Ring von Spielern und Zuschauern umgab den Tisch, so
daß Mark nicht erkennen konnte, was dort gespielt wurde. Er
hörte eine kräftige, tiefe Stimme Zahlen ausrufen.
Dazwischen drangen die Jubelschreie der Gewinner und die Flüche
der Verlierer. Der Ring teilte sich, als Ma-Lo auf den Tisch zutrat.
Am oberen Ende des Tisches stand ein Mann in einer
diamantenglitzernden Toga. Er war groß und breitschultrig. Das
Spiel schien ihn zu erregen, denn das schwarze Haar hing ihm in
Strähnen in die Stirn. Jetzt jedoch starrte er ihr
erwartungsvoll entgegen. Vor ihm auf dem Tisch war eine Art
Roulett-Rad montiert. Mark stellte jedoch fest, daß es nur elf
Ziffern trug.
    »Ma-Lo, Liebling meiner Träume!« ereiferte sich
der Breitschultrige. »Wen bringst du uns da?«
    »Ich bringe Mark Richter, einen Bekannten, der dringend der
    Zerstreuung bedarf.«
    Sie wandte sich an Mark.
    »Mark, das ist Platus Korbogan, der größte
Spieler aller Zeiten.«
    Korbogan lachte dröhnend.
    »Wie steht's?« erkundigte er sich. »Wollen Sie
wirklich mitspielen?«
    Mark wußte nicht, wie ihm geschah. Gewöhnlich war er
viel zu klug, um sich in Spiele einzulassen, bei denen er die
Teilnehmer nicht kannte. Jetzt jedoch juckte es ihn in den Fingern.
Er konnte einfach nicht widerstehen.
    »Wenn der Einsatz nicht zu hoch ist und mir jemand das Spiel
erklärt - gerne«, antwortete er.
    Korbogan beruhigte ihn bezüglich der Höhe des Einsatzes.
Für zehn Solar erhielt Mark zwanzig blaue Spielmarken, die,
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