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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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wurden, begann die
eigene Weiterentwicklung. Australien würde als erster Kontinent
isoliert werden.
    Erste Messungen ergaben einen knappen Zweiundzwanzig-Stunden-Tag.
Den Polarstern entdeckte Morrison erst nach langem Suchen und
komplizierten Berechnungen. Er bot keinen Anhaltspunkt, weil er im
Verhältnis zu den anderen Sternen nur wenig Eigenbewegung besaß.
In großem Bogen schwang er um die Verlängerung der
nördlichen Hälfte der Erdachse. Er bot auch keinen
Anhaltspunkt für die beabsichtigte Zeitmessung, denn in gewissen
Abständen nahm er immer wieder dieselbe Stellung am Himmel ein.
    Sirius und Alpha Centauri waren besser, aber sie waren zu nahe.
    Morrison wählte die bekannten Konstellationen, die in ihrer
Verschiebung
    exaktere Resultate versprachen. Auch den Andromedanebel entdeckte
er, wesentlich näher als in der Gegenwart. Knapp eine Million
und dreihunderttausend Lichtjahre war er entfernt.
    Viele Himmelserscheinungen gab es noch nicht. Der Mond raste mit
hoher Geschwindigkeit und nur zweihunderttausend Kilometer entfernt
um die Erde. Nachts wirkte er wie ein gelbleuchtender Planet mit
Kontinenten und Meeren. Wenn man ihn lange genug beobachtete, konnte
man sogar Vulkanausbrüche und Meteoreinschläge
registrieren.
    Grabner spazierte, mit einem Strahlgewehr bewaffnet, an den
Plastikzelten vorbei und kam an dem Tisch vorbei, an dem Morrison saß
und die Sternkarten studierte.
    »Nun, Captain, schon weiter gekommen?«
    »Geht langsam, aber es geht«, erwiderte Morrison kurz.
»Ein Glück, daß unser Komputer im Schiff alles
frißt, was man ihm eingibt.«
    »Schaffen Sie es?«
    Morrison nickte und meinte lakonisch:
    »Gebt mir zehn Jahre Zeit!«
    Grabner marschierte weiter. Sein Wunsch war es, endlich einen
Saurier zu Gesicht zu bekommen. Er wollte ihn erlegen, präparieren
und mit in die Gegenwart zurückbringen. Und wenn es nur ein ganz
kleiner Saurier war.
    ***
    Hallström und seine Frau nahmen einen der Gleiter, in denen
zwei Personen Platz fanden. Grützli hatte ihnen den Alleinflug
genehmigt. Im Notfall verband die beiden ein Funkgerät mit der
EX-724, aber es bestand kein Grund zu Befürchtungen. Die Erde
war noch eine üppig wuchernde und relativ friedliche Welt. Der
Mensch kam erst viel später.
    Sie flogen dicht über das grüne Dach des Urwaldes dahin.
Auf Lichtungen und Sümpfen entdeckten sie die ersten Lebewesen,
krokodilähnliche Saurier, die sich meist in der Nähe
stillstehender Gewässer aufhielten.
    Insekten gab es bereits in Hülle und Fülle. Sie waren
groß und lebensfähig, oft erinnerten sie an Vögel.
    »Mich interessiert Europa, der hohe Norden«, sagte
Hallström.
    »Unsere Heimat«, flüsterte Helga.
    Schnell hatten sie den Atlantik überquert. Da sie niedrig
flogen, konnten sie die Inseln fast zählen. Für einen
primitiven Menschen wäre es nicht schwer gewesen, von Europa
nach Amerika zu gelangen. Ein einfaches Floß hätte genügt.
    »Europa!«
    Die veränderte Form war aus dieser Höhe nicht zu
erkennen, aber es mußte Frankreich sein. Sie flogen nun mehr
nach Norden und erreichten das spätere Skandinavien.
    Hallström stieg höher.
    »Wie breit es ist«, wunderte sich Helga. »Das
Nordkap liegt südlicher als später. Es wandert also nach
Norden, Lappland!«
    Es hatte alles keine Ähnlichkeit mit den späteren
Umrissen, aber in den
    Uranfängen war Skandinavien zu erkennen. Helga bat Hallström,
irgendwo zu landen. Sie wollte den Fuß auf das Land setzen, in
dem sie viele Millionen Jahre später geboren werden würde.
    Sie fanden eine weite Lichtung inmitten eines tropisch wuchernden
Urwaldes. Ein klarer Bach kam aus dem westlichen Gebirge, das Land
von Meer trennte. Hallström nahm seine Waffe und kletterte
zuerst aus dem Gleiter. Helga folgte ihm.
    »Wie im Paradies«, sagte sie atemlos.
    Er nickte.
    »Wie im Paradies«, wiederholte er und hielt die Waffe
achtlos in der herabhängenden Hand. Hier gab es keine Gefahren.
»Aber es ist ein Paradies, das wir längst verloren. Unsere
Welt der Gegenwart ist hochentwickelt und technisiert. Da gibt es
keinen Platz mehr für Paradiese. Wir finden sie höchstens
noch auf fremden und unbewohnten Welten.«
    »Wie diese hier«, meinte Helga und lehnte sich an ihn.
    Er lächelte ihr zu.
    »Ja, noch einige Millionen Jahre vielleicht. Dann werden
sich aus den ersten Anfängen die Säugetiere entwickeln -
die ersten existieren bereits -, daraus die gefährlichen
Raubtiere. Der Kampf ums Dasein wird unvorstellbar schreckliche
Formen
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