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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Waffen; der Kondor hatte sie mit
dem Schnabel aus den Taschen gehackt. Ich sammelte sie ein und
steckte sie hinter den Gürtel. Natürlich waren es kleine,
handliche Energiewaffen.
    »Loslassen!«
    Der Kondor öffnete seine Fänge; und der Mann fiel schwer
in den Sand. Ich durfte kein Risiko eingehen. Schwach drang der
Schein vieler Feuer bis hierher
    - ich sah nicht alles und ich sah nicht genau.
    Als der Mann auf die Knie kam, riß er den Kopf hoch, nahm
dann einen Anlauf und stürzte sich auf mich.
    Tuxpans Schwert sauste durch die Luft, und noch ehe es den Fremden
erreichte, feuerte ich mit dem Paralysator auf die Beine des Mannes.
Er sackte zusammen.
    »Wer seid ihr?« fragte ich in Interkosmo.
    Eine undeutliche Antwort.
    Ich hielt den Krieger zurück, machte drei Schritte nach vorn
und riß die feuerrote Jaguarmaske vom Kopf des Fremden
herunter. Ein breites, grobflächiges Gesicht, umrahmt von
dunkelrotem Haar, starrte mir entgegen.
    »Wer seid ihr?« fragte ich abermals. »Sprich
oder stirb!«
    »Wir sind galaktische Händler. Wir untersuchen diese
Welt«, sagte er mit einer ausgeprägten Baßstimme.
    »Wo ist euer Schiff?«
    Er zuckte die Schultern.
    »Freund«, sagte ich leise und scharf, »ich habe
euer Wirken fünf Monate lang studieren dürfen. Ihr seid
dafür verantwortlich, daß hier Menschenopfer gebracht
werden. Rechne also nicht mit meiner Güte oder mit einem Übermaß
an Verständnis. Wo ist das Schiff?«
    Er deutete nach dem Tempel. Ich begriff blitzartig.
    »Im Tempel!«
    »Sie räumen die Steine weg«, sagte ich leise und
nachdenklich, »um euch einen Start zu ermöglichen. Ihr
hattet einen Schaden, und ein Robotboot hat die Ersatzteile
abgeworfen, aber leider nicht an der richtigen Stelle.«
    »Ja. Ich sehe es an deinen Augen und an deinem Haar - du
bist von ARKON?«
    »Ja, so ist es. Ich brauche einen Platz in eurem Schiff.
Nehmt ihr mich mit?«
    Er lachte dunkel, seine zu Zöpfen geflochtenen Haare bewegten
sich, der dichte Bart schaukelte.
    »Was gibt es zu lachen?« fragte ich.
    »Wir, Springer, einen Arkoniden mitnehmen? Du redest irre!
Wir wissen, daß du den Barbaren hier Medizin gibst, ihre Wunden
heilst und sie verschiedene Dinge lehrst. Unsere zukünftigen
Sklaven brauchen dies alles nicht zu wissen. Es genügt, wenn man
die in Furcht läßt; sie arbeiten dann besser. Siehst du?«
    Er deutete hinüber zum Tempel. Die erste Reihe der Quader
wurde bereits abgetragen und unten wieder aufgestapelt.
    Ich sagte:
    »Ich komme mit euch mit. Es gibt zwei Möglichkeiten.«
    Er schüttelte den Kopf und lachte dröhnend, als sei dies
alles ein wunderbarer Scherz.
    »Es gibt immer eine dritte Möglichkeit«,
versicherte er. »Eine, an die auch ein Arkonide nicht denkt.
Wie kommst du eigentlich hierher?«
    Ich winkte ab.
    »Unwichtig. Es gibt hur zwei Möglichkeiten. Entweder
nehmt ihr mich freiwillig mit, und ich zahle für meine Passage
oder ich steuere das Schiff, und ihr liegt gefesselt im Laderaum.
Noch kannst du wählen.«
    »Ich helfe keinem Arkoniden«, sagte er. »Und in
dem Moment, wo meine Partner zurückkommen und die Einbausätze
bringen, starten wir. Ohne dich.«
    »Warum haßt du mich?« fragte ich ruhig.
    Der Krieger neben mir zitterte, vor Haß oder vor Schrecken,
ich wußte es nicht.
    »Du verdirbst unser Konzept. Der Planet ist reich - zu
reich. Wir hätten uns jahrelang zu Tode verdient, und wir werden
es auch tun, mit oder ohne deine Zustimmung.«
    »Auch hier irrst du«, sagte ich. »Aber ich werde
mich jetzt mit den gleichen Fragen an deine Freunde wenden.«
    »Und die gleichen Antworten bekommen!« versprach er.
»Geh zum Raumteufel, Arkonide!«
    Ich hob den kleinen Dolch und drückte auf den Feuerknopf.
    Die lähmende Entladung traf ihn voll und schläferte ihn
für die nächsten vierundzwanzig Stunden ein. Als der Mann
langsam umsank, hörte ich neben mir ein Ächzen, dann
erfolgte eine Bewegung.
    Das knirschende Geräusch, mit dem Tuxpan dem Springer den
Schädel spaltete, verfolgte mich noch Nächte später im
Schlaf. Ich riß ihn an der Schulter zurück, als er das
Obsidianschwert aus der Leiche zog.
    »Du hast ihn erschlagen, Tuxpan!« schrie ich
unbeherrscht.
    Er wischte, sich bückend, das Schwert im feuchten Gras ab.
    »Er hat Leiden und Angst über uns gebracht. Er ist ein
Jaguar - ich mußte ihn töten. Mein Volk soll die Angst
verlieren, Quetzalcoatl. Alle Götter sollen so sein wie du!«
    Ich wandte mich erschüttert ab.
    »Verdammt!« sagte ich. »Es ist
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