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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde
Autoren: Perry Rhodan
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Kessel, lagen Edelsteine, geschliffen
und ungeschliffen, die uns mit einem wahren Funkenregen
überschütteten.
    „Genug für das ganze Heer", sagte Odysseus.
    „Dafür kann man eine neue Stadt bauen, größer
als Troja", meinte Philoktetes.
    Beherrsche dich!warnte mein Extrahirn.
    Wir waren am Ende der Wendeltreppe angekommen. Vor uns lag eine
runde Kammer voller Gold, prächtiger Waffen und Figuren.
Zahllose Nischen in der Mauer beherbergten alle vorstellbaren Formen;
Tiere, menschliche Figuren, göttliche Symbole und kleine
Götterstatuen. -Zierhelme und Zeremonienschwerter, runde
Scheiben und Klumpen, Edelsteine und schwere Ketten - alles aus Gold
und Elektrum, mit prächtigen Steinen und zierlich bearbeitet.
Der Schatz des Priamos.
    „Was aber gehört dem Menelaos?" fragte ich.
    Odysseus senkte die Fackel und deutete mit dem gepanzerten Fuß
auf einige Kisten, die unter einer Flut von

    Ketten und Lanzen, Schwertern und kleinen Schilden fast versteckt
waren, auf deren Deckel kostbare Gefäße standen...
Glockenkrater, Lagynos', Lutrophoren, Psyk-ter und Fialen.
    „Das dürfte der Schatz sein, den Paris mitbrachte. "
    Philoktet stand an der Treppe, hielt seinen Bogen gespannt und
achtete darauf, daß uns nicht wieder jemand überfiel. Ich
riß den Deckel der ersten Kiste hoch, ein gewaltiges Klirren
ertönte, und dann begann ich zwischen dem goldenen Zeug
herumzuwühlen... ich schleuderte die Stücke zur Seite. Eine
Art Rauschzustand überkam mich. Aus meinen Fingern glitten
Schalen und Kelche, Statuetten und Ringe, Armbänder, Halsringe
und Frauenschmuck. Nichts. Ich warf den Deckel zu und riß den
der anderen, größeren Kiste auf.
    „Du willst nichts behalten? Du suchst... was suchst du
eigentlich?"
    Ich murmelte, während ich weitersuchte, klirrend, klappernd
und schwitzend vor Aufregung:
    „Den Schlüssel zum Olymp. "
    Philoktetes fragte laut, aber ruhig:
    „Wie sieht er aus, Atlan?"
    „Wie ein kleines Kästchen, aber mit tausend StacheL
daran."
    Ich leerte auch diese Kiste aus und stand auf, kopfschüttelnd.
Odysseus sah sich hinter mir um und fragte, während ich an den
Lederstreifen der dritten Kiste riß:
    „Ist das der Schlüssel?"
    Ich fuhr herum.
    „Wo?"
    Er streckte den Arm aus, nahm einen Kelch aus einer Nische,
schüttelte ihn leicht, so daß die goldenen Ketten
herausfielen, und gab ihn mir. Ich ließ ihn fast fallen, weil
das Gefäß aus massivem Gold war. Ich hielt ihn schräg
und schaute hinein.
    Du hast gewonnen! rief mein Extrahirn begeistert.
    Und da war es.
    Hier -in diesem schweren Kelch.
    Ich langte fast ehrfürchtig in die glatte Höhlung hinein
und nahm den etwa handgroßen Gegenstand heraus. Ein schmales
Kästchen, auf fünf Seiten vergoldet, auf einer Seite
durchsichtig, so daß man die Tausende von Mikroschaltelementen
sah. Ebenfalls Tausende feinster Steck

    anschlüsse gaben dem Schaltkasten das Aussehen einer
rechteckigen Bürste.
    „Das-ein Schlüssel?" fragte Odysseus.
    „Ja. Ein Schlüssel zum Olymp. Mit diesem Schlüssel
kann ich bis zu den Sternen über uns fliegen", sagte ich.
„Gehen wir, Freunde. "
    Odysseus sagte leise, mit einem langen, wehmütigen Blick die
Tonne Gold umfassend:
    „Menelaos wird seinen Schatz ebenso verteilen wie Agememnon
den des Priamos. Ich bekomme mein Teil... was willst du haben,
Atlan?"
    „Nichts."
    „Weil du ein Gott bist?" fragte Philoktetes.
    „Auch deswegen, ja. Ich habe, wie alle hier, was ich wollte.
Den Schlüssel!"
    Ich spürte eine Erleichterung, die derartig intensiv und
umfassend war, daß sie fast erschöpfend wirkte. Wir gingen
die Treppe wieder hinauf, und mitten auf der Spirale hielt Odysseus
mich an, nahm meinen Schild ab und hängte ihn auf einen leeren
Wandhaken. Dann hob er den schwersten Schild, dreißig Kilogramm
massiven, hochkünstlerisch bearbeiteten Goldes, von der Wand und
hakte ihn in den breiten Riemen über meiner Schulter ein.
    „Was soll das?" fragte ich scharf.
    „Das ist keine Beute, sondern das ist mein Geschenk. Du hast
uns geholfen, die Stadt zu stürmen. Du hast meinen Ruhm
vergrößert, indem du geschwiegen hast, wo du hättest
reden können. Nimm diesen Schild als Erinnerung an uns mit.
Vergiß nicht den Philoktet und den Odysseus, die einmal Feinde
waren und die jetzt Freunde sind - deine Freunde."
    Als wir wieder im Freien standen, ergriff ich die Hände
derMänner.
    „Ich vergesse euch nicht. "
    Es wehte ein Sturm. Troja war wie ein riesiger Kessel, aus dem
eine mächtige, sich spiralig
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