Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Erinnerungen
gerissen zu werden, warnte der Extrasinn.
    „Das erklärt manches ...", begann sie, aber der
Lärm riß ihr die Worte von den Lippen.
    „Ein Okpara!" sagte Atlan und entsicherte seine Büchse.
Vorsichtig standen Ghislaine und Atlan auf. Sie hatten jetzt die
Sonne im Gesicht, und zwischen dem Wald und ihnen erhob sich die
drohende Gestalt des Raubtieres.
    „Das größte Tier dieses Planeten", wisperte
Ghislaine. Atlan deutete auf eine
    Gruppe von drei Büschen, die dicht
    nebeneinander standen und eine günstige Schußposition
bildeten.
    Das Mädchen nickte, duckte sich und lief auf die Büsche
zu. Einmal blitzte das Glas ihrer Uhr auf, das war alles, was Atlan
von ihr sah. Er selbst bewegte sich dreißig Schritte nach
Norden und kauerte dann hinter einem Haufen angeschwemmter Steine.
Langsam hob er die Büchse und visierte den Schädel des
Raubtieres an.
    Der fleischfressende Okpara brauchte keine Furcht zu kennen; er
herrschte über die Fauna von Glynth. Ein Tier, das in den
Schultern neun Meter maß und aussah wie eine Kreuzung von
Reptil, Elefant und Saurier, dessen einzige Regung daraus zu bestehen
schien, zu fressen. Die Panzerung um den Hals, entlang des Rückens
und auf der Oberseite des Krokodilschwanzes schimmerte wie Metall in
allen Farben des Spektrums. Der Okpara riß den Schädel
hoch, öffnete den zahnstarrenden Rachen und stieß einen
markerschütternden Schrei aus. Nachdem der Schrei verhallt war,
herrschte an dieser Stelle des Uferstreifens Totenstille.
    Atlan unterdrückte die Erregung des Jägers und hörte
hinter sich die beiden Tiere, die in panischer Furcht an ihren Zügeln
rissen. Er schwenkte den Lauf um eine Handbreit und drückte ab.
    Der peitschende Knall zerfetzte die Ruhe.
    Die 330Magnum, von einem der wenigen Büchsenmacher Terras
angefertigt, schlug hart gegen Atlans Schulter. Durch den
Rauchstreifen, der sich aus dem Lauf ringelte, sah er die breite
Schramme, die die Kugel in den knochigen Schädel des Okpara
gepflügt hatte. Das Tier drehte suchend den Kopf. Atlan
repetierte, und die heiße Hülse schwirrte an seinem
Gesicht vorbei. Der Okpara schien etwas gesehen zu haben, denn er
bewegte sich jetzt mit einer Reihe von kurzen Sprüngen nach
rechts, dem Standort des Mädchens zu.
    Atlan wartete, bis er wieder in günstiger Schußposition
war, dann schoß er ein zweites Mal.
    Das Geschoß durchschlug den Knochen des Schädels und
blendete das Tier. Fast gleichzeitig mit Atlans Schuß ertönte
vom anderen Ende der Insel der trockene, kurze Knall der leichteren
Büchse. Dicht hinter dem Schädel, im Nacken des Tieres,
floß Blut. Schreiend raste der Okpara, einen seiner Vorderfüße
merkwürdig nachschleifend, auf Ghislaine zu. Es war, als würde
eine riesige Katze vor Wut und Schmerzen kreischen, halb ein Wimmern,
halb ein kaum zu beschreibender Schrei. In dem Lehm war eine breite
Spur, jetzt
    brach der Okpara durch das Wasser. Atlan blieb stehen, lud neu
durch und zielte, beide Beine fest auf dem Boden. Ein einäugiges,
schreiendes und hinkendes Tier aus der Urgeschichte des Planeten
raste mit der Geschwindigkeit eines Gleiters auf Ghislaine zu. Das
Mädchen schoß und traf die Knochenplatte des Schädels
das wimmernde Heulen, mit dem der Querschläger in die Blätter
der Bäume schlug, war wie ein fremder Ton in dieser nassen
Wildnis.
    „Atlan!" schrie das Mädchen.
    Atlan zielte mit besonderer Sorgfalt und schoß. Der Okpara,
mit den Vorderfüßen schon zwischen den Gräsern der
Kiesinsel, brach mit überraschender Plötzlichkeit zusammen.
Eine Fontäne spritzte hoch. Atlan setzte das Gewehr ab er hatte
den großen Nervenknoten getroffen, der anstelle des Hirns die
Motorik des Raubtiers kontrollierte.
    „Jagd aus", murmelte Atlan, lud neu und ging langsam
auf den Kadaver zu. Ghislaine kam auf ihn zugelaufen und senkte den
Lauf ihrer Waffe.
    „Das war ziemlich knapp", sagte sie atemlos. „Das
Tier bewegte sich schneller, als ich mir vorstellen konnte."
    Mit einem grimmigen Lächeln sagte Atlan:
    „Es gibt vieles im Leben des Jägers, das sich eine Frau
niemals wird vorstellen können."
    „Das soll nicht in eine Diskussion über Emanzipation
ausarten", meinte Ghislaine lachend. „Dieser Panzer ist
einfach umwerfend farbig. Ich werde ihn abtrennen."
    „Das schaffst du nicht. Halte die Waffe."
    Atlan zog das lange Messer mit dem merkwürdig geformten Griff
aus dem Stiefelschaft und watete in den Fluß hinein. Er löste
mit der Übung langer Jahre den Panzer von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher