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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis
Autoren: Perry Rhodan
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begrüßte sie mit einer flüchtigen
Handbewegung.
    „Wer berichtet?" fragte er auf Interkosmo. Das war zur
Zeit die einzige Verständigungsmöglichkeit zwischen den
Rassen auf Uktan. Die meisten von ihnen hatten bereits ein
verstümmeltes Interkosmo gesprochen, bevor die Terraner
erschienen waren. Eddie Burke arbeitete zur Zeit daran, eine
planetare Grundsprache zu entwickeln, während gleichzeitig das
Interkosmo verbessert wurde.
    Der Haluterähnliche hob die Hand.
    „Ich, Akun Mattik, Kendall, Beschaffungsleiter der achten
Kolonne. Wir haben Schwierigkeiten mit der Fleischbeschaffung. Das
Wild ist in der Nähe von Kos-mopolis größtenteils
ausgerottet oder verscheucht. Wir müßten ausgedehnte
Jagdzüge organisieren, aber dann benötigten wir besondere
Transportkolonnen."
    Kendall nickte.
    „Was machen die Felder? In diesem Klima müßte die
erste Getreideernte bald fällig sein."
    Einer der Humanoiden lachte rauh.
    „Nachts kommen die Blattfresser aus dem Dschungel und
verwüsten die Felder; am Tage zupfen ganze Schwärme von
Vögeln die grünen Rispen ab. Für uns wird nicht viel
übrigbleiben, fürchte ich."
    „Sie müssen die Zuwanderung stoppen, Kendall!"
rief einer der Insektenabkömmlinge. „Oder wir erleben in
absehbarer Zeit eine Katastrophe."
    Franklin blickte den Sprecher finster an.
    „Und Kosmopolis? Wer soll die Stadt bauen, wenn wir nicht
genügend Arbeitskräfte haben?"
    „Und wer soll sie bauen, wenn die Arbeitskräfte
verhungern?" fragte der Uktaner zurück. „Kosmopolis
ist nichts als ein schöner Traum. Aber wir sind noch nicht
soweit, ihn zu verwirklichen."
    Franklin betrachtete die abgerissene Kleidung der Uktaner. Er
mußte an seine schwieligen Hände denken, an den ständigen
Hunger, an die Primitivität der Lebensumstände.
    Waren die, die Kosmopolis erbauen wollten, tatsächlich
idealistische Träumer? Dachten sie nicht realistisch? Arbeiteten
sie an einem Luftschloß?
    Er schüttelte den Kopf.
    „Nein, wir dürfen nicht aufgeben!"
    Er stieß die Worte leidenschaftlich hervor, erhob sich und
ballte die Fäuste.
    „Wenn wir alle über den ganzen Planeten verstreut
leben, würde es Jahrtausende dauern, bis eine technische
Zivilisation errichtet wird. Nur ein zentralisiertes Arbeitspotential
kann einen Stand der Produktivität erreichen, der genügend
Kapazität für wissenschaftliche Tätigkeit frei macht.
Wir alle stammen von technisch hochstehenden Zivilisationen ab.
Wollen wir, daß unsere Nachkommen Jahrtausende lang als Jäger,
Nomaden und Bauern dahinvegetieren?"
    „Keiner von uns möchte das, Kendall", warf der
Ha-luterähnliche ein. „Doch wir müssen den Realitäten
ins Auge sehen. Bisher waren wir Jäger und Sammler, weit
verstreut über den Planeten. Es gibt weder eine ausreichende
Landwirtschaft noch eine Verarbei
    tungs- oder Bekleidungsindustrie, um Millionen Einwohner zu
versorgen."
    „Wir werden die Versorgung organisieren!" rief Kendall.
„Jagdexpeditionen werden ausgeschickt. Sie errichten fern von
Kosmopolis ihre Stationen, jagen und liefern das Fleisch ab. Die
Stationsbesatzung dörrt es. Transportkolonnen werden es in
regelmäßigen Abständen abholen und nach Kosmopolis
bringen. Außerdem schicken wir Sammlertrupps aus, die eßbare
Wildfrüchte ernten. Unterdessen beenden wir den Bau der
Synthonahrungsfabrik."
    „Synthetische Nahrung!" stieß ein Humanoide
verächtlich hervor. „Wer wird so etwas essen wollen?"
    „Jeder, der nicht verhungern möchte", entgegnete
Franklin Kendall hart. „Ich gestehe, wir waren zu idealistisch,
um die Versorgung mit synthetischer Nahrung intensiv genug ins Auge
zu fassen. Das wird sich ändern. Notfalls leben wir einige Jahre
lang hauptsächlich von synthetischen Produkten. Inzwischen
werden wir Großfarmen anlegen, automatisieren und Fleischtiere
züchten."
    Die Vertreter der Versorgungstrupps blickten Kendall zweifelnd an.
In den Mienen der Humanoiden war deutlich Unzufriedenheit zu lesen.
Die anderen „Gesichter" blieben für den Terraner
undurchdringliche Masken.
    „Hoffentlich geht das gut", sagte ein
Insektenabkömmling. „Um das durchzusetzen, was Sie
vorschlugen, bedürfte es einer Diktatur."
    Kendall schluckte hörbar.
    „Diktatur...?" Er schüttelte sich innerlich vor
dem Gedanken an das Unheil, das eine Diktatur notwendigerweise
heraufbeschwören mußte. „Die Vernunft..."
    „Die Vernunft hört auf, wenn die Menschen ...",
das Interkosmo kannte nur den einen Sammelbegriff für
intelligente Lebewesen,
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