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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis
Autoren: Perry Rhodan
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Frühgeschichte?"
    „Eben beginne ich mich dafür zu interessieren",
antwortete Franklin. Er versuchte, einen zynischen Tonfall
anzuschlagen. Doch seine blassen Lippen straften ihn Lügen.
    John Rawlins holte tief Luft.
    „Also schön, Noowee! Diese Figur ähnelt deiner
ägyptischen Löwenfigur von 3 400 vor der Zeitrechnung.
Aller Wahrscheinlichkeit nach aber ist die Kultur von Uktan vor
mindestens einer Million von Jahren zugrunde gegangen, möglicherweise
noch viel früher. Es kann also keine Beziehungen zwischen den
beiden Kunstwerken geben, außer einer zufälligen
Ähnlichkeit."
    „Auf Uktan gibt es keine Löwen", erklärte
Logan beharrlich.
    „Es gibt auch keine intelligenten Ureinwohner mehr."
John grinste. „Ich habe zu tun. Der freie Platz im Ostsektor
muß heute noch vermessen werden." Er nahm seinen aus
Bastgeflecht bestehenden Hut ab und fuhr sich mit den Fingern durch
das schweißverklebte Haar. „Komische Sache übrigens.
Keinerlei Korrosion, keine Vegetation und kaum ein Staubkorn auf
einem Areal von fünftausend Quadratmetern. Möchte wissen,
wie das zustandekommt."
    Er winkte kurz und stapfte auf das kleine Kettenfahrzeug zu, das
soeben angekommen war und unterhalb des Betonsockels anhielt. Fünf
Uktaner von unterschiedlichem Aussehen saßen auf der harten
Ladepritsche. Zwischen ihnen lagen die Geräte zur Vermessung.
    „Kommst du mit zur Verwaltung?" fragte Noowee.
    Kendall nickte. Sein Gesicht wirkte sehr nachdenklich.
    Nachdem er neben dem Freund Platz genommen hatte, deutete er mit
unerklärlicher Scheu auf die Löwenfigur.
    „Die alten Uktaner geben uns Rätsel auf, wie?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: „Ein Platz ohne
Zerfallserscheinungen - und eine gut erhaltene Figur aus einem
Material, das nicht ein Zehntel der verflossenen Zeit überdauert
haben dürfte ..."
    In der Eingangshalle des Verwaltungsgebäudes trennten sich
die beiden Freunde. Franklin schlenderte einen kahlen Flur entlang.
Die Wände waren rauh und zeigten deutlich die Eindrücke,
die die Verschalungs-bratter hinterlassen hatten.
    Die Holztür zu Kendalls Büro stand halb offen. Er
ärgerte sich darüber, obwohl auf Uktan keine Diebstähle
vorkamen. Niemand hätte sich fremdes Eigentum aneignen können,
ohne sogleich aufzufallen. Aber die Türen im Verwaltungsgebäude
schlössen alle nicht oder schlecht. Sie waren aus frischem Holz
angefertigt worden und paßten dadurch zu den unverkleideten,
schmucklosen Wänden aus nassem Beton, aus dem das ganze Gebäude
bestand. Es war ein Provisorium. Dennoch ärgerte sich Kendall
darüber, vor allem dann, wenn er gereizt war.
    Er schüttelte den Kessel auf dem kleinen Herd und trank
einige Schlucke lauwarmen Tees aus der schnabelförmigen
Ausgußröhre. In dem roh gezimmerten Spind fand er zwei
dünne Fladen Getreidebrot und schlang sie heißhungrig
hinunter. Danach steckte er sich eine der selbstgefertigten
Zigaretten an. Glücklicherweise wuchsen zwischen den Ruinen
genügend tabakähnliche Pflanzen. Ihre getrockneten Blätter
waren der einzige Luxus, den sich die sechs Terraner in ihrem
spartanischen Leben leisten konnten.
    Franklin Kendall starrte durch das schlechte Glas des einzigen
Fensters, während er die letzten Bissen mit einem Schluck
Kräutertee hinunterspülte. Er fühlte sich so
ausgelaugt wie das Brot, das er aß. Zwei Monate härtester
Arbeit lagen hinter ihm: täglich sieben Stunden Räumungs-
und Bergungsarbeiten, danach die Organisation des Bauprojekts und
alles, was damit zusammenhing.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr.
    In Gedanken rechnete er die Zeit um. Uktans Tag war um zweieinhalb
Stunden kürzer als der von Terra. Ohne Synchronometer bildete
die Zeitberechnung und -Verfolgung ein Problem für sich.
    Nachdem er sich einige Zigaretten eingesteckt hatte, verließ
er sein Wohnbüro wieder. Auf dem Flur begeg-nete ihm eine
Schlange mit gelbroter Musterung und dreieckigem Kopf. Er zertrat
ihren Schädel; diese Schlangenart war giftig. Drei Uktaner
hatten das bereits am eigenen Leibe erfahren müssen. Das
kleinere Getier des nahen Dschungels kam immer wieder in die
Behausung der Uktaner.
    Im kleinen Konferenzraum warteten bereits die Vertreter der
Versorgungstrupps: drei humanoide Lebewesen, ein Insektenabkömmling,
ein kleiner Haluter-ähnlicher und sechs jener grazil wirkenden
Wesen mit Vogelköpfen, die die Mehrzahl der Einwohner von Uktan
darstellten.
    Sie unterbrachen ihre Unterhaltung, als Kendall eintrat. Der
terranische Raumkadett
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