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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis
Autoren: Perry Rhodan
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Franklin fand nichts dergleichen.
    Obwohl das Fehlen jeglicher Markierung den Schluß zuließ,
die Freunde wären niemals hier gewesen, entschloß sich
Kendall, einen der Flure zu benutzen.
    Zuerst versuchte er, mit der Spitze seines Jagdmessers das
Material der Wand zu ritzen. Als ihm das mißlang, klebte er
einen kurzen Streifen Verbandsbefesti-ger an die Innenwand des
Flures, den er ausgewählt hatte.
    Danach machte er sich auf den Weg.
    Er marschierte ungefähr zehn Minuten, bevor er bemerkte, daß
die Helligkeit nicht nur von seiner Fackel ausging, sondern
zusätzlich von einer in Marschrichtung liegenden Lichtquelle.
    Franklin schritt rascher aus.
    Wenige Minuten später stand er am Eingang einer
schlauchförmigen, großen Halle. Von hier war das Licht
gekommen. Aber es stammte nicht von der Oberwelt, wie Franklin zuerst
vermutet hatte. Das Licht kam von einer rötlich strahlenden
Schicht an der etwa fünfzig Meter hohen, trogförmig
gewölbten Decke.
    Staunend stand der Raumkadett unter dem Licht, das seit
Jahrmillionen herabstrahlte.
    Welche Energiequelle konnte über so unendlich lange Zeiträume
hinweg arbeiten?
    Geheimnisse über Geheimnisse.
    Plötzlich zuckte Franklin Kendall heftig zusammen. Sein Blick
war von der Decke abgeschweift und heftete sich auf die linke
Längswand der Halle. Was er sah, verschlug ihm den Atem.
    Minuten verstrichen, bevor Franklin sich soweit gefaßt
hatte, daß er mit bebenden Lippen die Botschaft lesen konnte,
die ihm fluoreszierend entgegensprang.
    „ Siehe, wir kehren zurück von den Sternen und
gründeten die Stadt Diaspor, die Beschützerin der Unsteten
und Unvollkommenen. Doch das, was wir geschaffen hatten nach unserem
Bilde, holte uns ein. Und wir sahen es und sahen, es war schlecht
geraten. So zogen wir abermals aus, um das Schlechte auszutilgen und
das Gute zu hegen und unseren Ebenbildern das Gesetz zu bringen..."
Kendall stöhnte. Er wischte sich über die Augen, als wollte
er damit das Entsetzen verjagen, das auf ihn einstürmte. Dann
floh er aus der Halle.
    Später wußte er nicht mehr, wie er an die Oberfläche
und zu Lyra Rawlins gelangt war.
    Als er zu sich kam, lag er am Eingang der oberen Kuppel. Lyra
kniete neben ihm und flößte ihm Wasser ein.
    Er trank wie ein Verdurstender.
    Nach einer Weile schob er die Wasserflasche von sich und setzte
sich auf.
    „Was war los, Lyra?"
    Die Medokybernetikerin blickte ihn ernst an.
    „Das weiß ich nicht, Frank. Du kamst aus dem Schacht,
wanktest hierher und brachst vor mir zusammen. In deinen Augen ...",
sie schauderte, „stand das blanke Entsetzen geschrieben."
    Mit zitternden Fingern zündete Franklin sich eine Zigarette
an.
    „Ich war unvernünftig, Lyra", sagte er leise.
„Verzeih mir, wenn ich dich erschreckte, Mädchen. Es gibt
keinen vernünftigen Grund für mein dummes Benehmen.
Irgendeine Urangst hatte von mir Besitz ergriffen."
    Stockend schilderte er ihr die Halle mit der selbstleuchtenden
trogf örmigen Decke und die grünlich fluoreszierende
Schrift an der Wand.
    „Ich glaube, ich bin nicht über den Text erschrocken",
fügte er abschließend hinzu, „sondern über die
Tatsache, daß ich die Schrift mühelos lesen konnte."
    Lyra nickte.
    „War es Interkosmo . . .?"
    Franklin schloß die Augen und konzentrierte sich. Nach
einiger Zeit schüttelte er verwundert den Kopf.
    „Ich ... ich weiß es nicht. Seltsam! Ich erinnere mich
genau an die Worte, aber nicht an das Schriftbild. Nicht einen
Buchstaben könnte ich reproduzieren. Dabei wurden wir auf der
Akademie gerade auf das Einprägen optischer Wahrnehmungen
besonders trainiert."
    Er stützte sich an der Wand ab und stand auf.
    „Es kommt mir vor, als sei überhaupt kein Schriftbild
dagewesen, Lyra."
    Sie legte den Arm um seine Schultern.
    „Beruhige dich, Frank. Du zitterst ja. Die Überraschung
hat dein Erinnerungsvermögen gelähmt, weiter nichts. Wir
sehen uns die Schrift einfach gemeinsam an. Okay?"
    Kendall lächelte verkrampft. Er bot alle Willenskraft auf, um
das Zittern seiner Glieder zu unterdrücken. Es gelang.
    „Selbstverständlich, Lyra. Aber erst dann, wenn wir
wieder mit den anderen zusammengetroffen sind. Schließlich
wollen wir John und seine Freunde finden und nicht die fremde Kultur
erforschen, nicht wahr."
    Er hob seine Doppelflinte auf und trat ins Freie. Lyra Rawlins
folgte ihm.
    Beinahe hätte Kendall geschossen, als ein kurzbeiniges Wesen
fauchend und zischend gegen seine Beine prallte.
    Dann erkannte er Eddies
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